Nach umfangreichen Untersuchungen und Vorbereitungen kann nun mit der Beseitigung der Schadstoffe aus dem Boden und dem Grundwasser begonnen werden. Das Projekt wurde heute in der voestalpine Stahlwelt vom Vorstandsvorsitzenden der voestalpine AG, Wolfgang Eder, und dem Vorstand der voestalpine Stahl GmbH, Wolfgang Lakata, vorgestellt. Den gemeinsamen Spatenstich führten Landeshauptmann Josef Pühringer, LAbg. Ulrike Schwarz, Sektionschef Christian Holzer, Landesrat Viktor Sigl und Bürgermeister Franz Dobusch mit dem Vorstand der voestalpine durch.
Das Kokereiareal wurde 1942 errichtet und nach den weitgehenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder Aufgebaut und in Betrieb genommen. Durch diese Zerstörungen liegen im Untergrund des Altstandortes massive Kontaminationen vor. Ausgehend von diesen Untergrundverunreinigungen findet ein erheblicher Schadstoffeintrag in das Grundwasser statt. Dabei hat sich im Grundwasser eine Schadstofffahne von mehreren hundert Metern Länge ausgebildet. In den Jahren 2003 bis 2008 wurden vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Landeshauptmann von Oberösterreich ergänzende Untersuchungen an der Verdachtsfläche „Kokerei Linz“ veranlasst. Darauf aufbauend wurde seitens des Umweltbundesamtes eine Gefährdungsabschätzung für die damalige Verdachtsfläche durchgeführt. Dies führte zu einer Ausweisung des Areals als Altlast mit der Einstufung in die höchste Prioritätenklasse 1. Für das Sanierungsprojekt kann deshalb eine Förderung von bis zu 95 Prozent ausgeschöpft werden.
In der Sanierungsvariantenstudie von 2009 wird folgende Maßnahmenkombination zur Sicherung und Sanierung der Altlast O76 „Kokerei Linz“ vorgeschlagen.
- Funnel&Gate - System zur Grundwasserabstromsicherung
- Teilräumung der ungesättigten Bodenzone, Bodenwäsche und Wiederverfüllung
- Bodenluftabsaugung in der ungesättigten Bodenzone
- Schadstoffphasenabschöpfung in der gesättigten Bodenzone
Mit Dezember 2009 hat der Umweltminister der Förderung für den ersten Sanierungsschritt der Altlast O76 „Kokerei Linz“ – vorbehaltlich der Notifikation durch die EU, die ein Jahr später erfolgte – zugestimmt. Dabei wurde das Gesamtsanierungsprojekt in mehrere Teilprojekte aufgeteilt, die in einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren umgesetzt werden sollen. Die Sanierungs- bzw. Sicherungsmaßnahmen müssen zeitlich und räumlich gestaffelt werden, damit der laufende Anlagenbetrieb am Standort nicht behindert wird. Mit der Notifikation der Förderung durch die EU-Kommission wurde die Einzelbeihilfe für die Altlastensicherung und -sanierung des Standortes in Höhe von 146,27 Mio. Euro genehmigt. Die Differenz von mehr als sieben Mio. EUR auf die Gesamtsumme von rund 154 Mio. EUR. übernimmt der voestalpine-Konzern.