Navigation überspringen

1995-2001

Neustrukturierung des Konzerns: von der VOEST-ALPINE STAHL AG zur voestalpine AG

Rollenrichtmaschine und Schienenkühlbett (120 m) in Donawitz

Der Beginn der Privatisierung der VOEST-ALPINE STAHL AG erfolgt im Oktober 1995 durch den Verkauf von 31,7 Prozent der Staatsanteile über die Börse. Auch die Böhler-Uddeholm AG geht in diesem Jahr an die Börse.

In diesen Jahren werden mehrere Akquisitionen getätigt. So verstärkt etwa die VOEST-ALPINE-KREMS-Gruppe 1998 ihre bereits führende Position in Europa im Sektor der Stahlprofile und Formrohre durch die Übernahme der britischen METSEC plc. Die voestalpine motion gmbh erwirbt 2001 den niederländischen Automobilzulieferkonzern Polynorm N.V. – die bisher größte Akquisition in der Geschichte des voestalpine-Konzerns. Auch die Division Bahnsysteme baut ihre Führungsposition aus, indem sie die TSTG (Thyssen Schienen Technik GmbH) in Duisburg erwirbt. Hingegen scheitert 1998 die Übernahme der PREUSSAG STAHL AG in Salzgitter durch den VOEST-ALPINE-STAHL-Konzern an den Interventionen deutscher Politiker.

Mit einem umfangreichen Ausbauprogramm bis 1998 wird der Produktmix des Konzerns weiter verbessert, der Anteil der Veredelung noch einmal gesteigert.

In diesem Zeitabschnitt wird u. a. in folgende Projekte und Anlagen investiert:

  • Bei der VOEST-ALPINE STAHL LINZ GmbH wird 1995 die Gießhallenentstaubung im Hochofen A und 1996 die neue Gas- und Dampfturbinenanlage im Kraftwerk zur Strom- und Industriedampferzeugung in Betrieb genommen – Letzteres ein ökonomischer und ökologischer (Reduzierung der Stickoxyde) Meilenstein, da das Unternehmen dadurch weitgehend in der Energieversorgung autark wird.
  • Darüber hinaus erfolgt in Linz der Projektstart für die Anlage zur Herstellung lasergeschweißter Platinen (Stahlblechplatinen für die Automobilindustrie), die nach einer Rekordbauzeit von nur einem Jahr Mitte 1997 in Betrieb geht.
  • Die VOEST-ALPINE SCHIENEN GmbH & CO KG in Donawitz startet im Jahre 1997 ein Um- und Ausbauprogramm, um den Technologievorsprung zu sichern.
  • Bei der VOEST-ALPINE STAHL LINZ GmbH werden 1998 die Kontiglühe im Kaltwalzwerk II – ein Meilenstein der kontinuierlichen Glühtechnik in Europa –, 1999 die Sekundärentstaubung 2 und im darauffolgenden Jahr die neue Vakuumanlage im LD 3 in Betrieb genommen.
  • Der voestalpine Grobblech GmbH gelingt 2001 eine außergewöhnliche Innovation mit der Produkteinführung der sauergasbeständigen Röhrenbleche.
  • Der Standort Donawitz erfährt einen Modernisierungsschub – u. a. wird im Jahre 2000 der Umbau des LD-Stahlwerks in ein LD-Kompaktstahlwerk modernster Technologie fertig gestellt, und 2001 wird beschlossen, in die Modernisierung und den Ausbau der Schienenproduktion zu investieren.

Mit dem Einstieg im November 2001 wird das Modell der Mitarbeiterbeteiligung auf Konzernebene umgesetzt. Die Mitarbeiter an den österreichischen Standorten halten einen Anteil von rund vier Prozent der Aktien an ihrem Unternehmen.

2001 wird die Unternehmensstruktur geändert und durch die Aufteilung in die vier Divisionen Stahl, motion (später Automotive), Bahnsysteme und Profilform konsequent in Richtung Verarbeitung ausgerichtet („Mehr aus Stahl“). Wobei Stahl nicht nur weiterverarbeitet und veredelt, sondern auch die Wertschöpfungskette entscheidend verlängert wird (Hightechunternehmen und Nischenanbieter). Im Vordergrund der Konzernstrategie steht weiterhin Qualität und nicht eine Mengensteigerung. Gleichzeitig erhält der Konzern die Bezeichnung voestalpine AG und verfolgt ab diesem Zeitpunkt eine Dachmarkenstrategie unter der Marke voestalpine.