Bau der HBI-Versorgungsanlage für greentec steel startet

HBI (Hot Briquetted Iron) ist ein wesentlicher Einsatzstoff für die zukünftige Stahlerzeugung. HBI ist die brikettierte und somit transport- und lagerfähige Form von direkt reduziertem Eisen (DRI). Es besteht zum größten Teil aus Eisen, das im Elektrolichtbogenofen (EAF) zusammen mit Schrott aufgeschmolzen wird. Der Beginn der Bauarbeiten für die HBI-Versorgungsanlage markiert einen weiteren Meilenstein auf dem grünen Weg der Stahlerzeugung mit dem EAF.

Baustart erfolgt

Nach intensiven Planungstätigkeiten kann nun mit den Bauarbeiten für die HBI-Versorgung begonnen werden. Im Bereich der Rohstoffversorgung wird die neue Anlage bestehend aus Anlieferung, Absiebung samt Probenahme und Entstaubung errichtet. Die nächsten Monate stehen im Zeichen der Tiefbauarbeiten. Im Frühjahr 2026 startet die Stahlbau- und Fördertechnikmontage.

Der Weg von HBI

Pro Jahr werden für den ersten EAF rd. 450.000 Tonnen dieses Einsatzstoffes benötigt.

Der größte Teil des Materials wird aus Texas kommen und per Hochseeschiff nach Koper geliefert. Die weitere Anlieferung des Materials erfolgt mit Waggons nach Linz zur Hochbahn, wo es entladen und per Lkw zur HBI-Versorgungsanlage transportiert wird. Im ersten Schritt werden in der Anlage unerwünschte Teile aussortiert und die Feinanteile abgesiebt.

Das verbleibende HBI wird in einer automatisierten Probenahmeanlage auf chemische Zusammensetzung hin analysiert und in die Rohstoffversorgung eingeschleust. Der weitere Transport Richtung EAF erfolgt in der bereits fertig gestellten Förderbandbrücke.

Staubfreie Umgebung

Eine Entstaubungsanlage sorgt in der gesamten Anlage für eine staubfreie Umgebung. Der abgesaugte Staub und die Feinanteile aus der Absiebung werden als eisenreiche Materialien wieder dem internen Kreislauf zugeführt und in der Sinteranlage weiterverarbeitet.

So bleibt der wertvolle Einsatzstoff intern erhalten.

Zu greentec steel

Die voestalpine hat mit greentec steel einen ambitionierten und umsetzbaren Stufenplan, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Im ersten Schritt plant der Konzern ab 2027 zwei Hochöfen durch zwei Elektrolichtbogenöfen (EAFs) zu ersetzen. Das Investitionsvolumen dafür beträgt rund 1,5 Milliarden Euro.   

Mit dem teilweisen Umstieg von der Hochofen- auf die Elektrostahlroute können bereits bis 2029 die CO2-Emissionen um rund 30 % reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. t CO2 pro Jahr – das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. greentec steel ist damit das größte Klimaschutzprogramm in Österreich. 

Mit den beiden Elektrolichtbogenöfen kann die voestalpine ab 2027 jährlich ca. 2,5 Mio. Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren, davon 1,6 Mio. Tonnen in Linz und 850.000 Tonnen in Donawitz. Mehr über greentec steel erfahren Sie hier.