Strategische Partnerschaft sichert Elektroden-Versorgung des E-Ofens

Im Rahmen der Transformation zur klimafreundlichen Stahlproduktion im Programm greentec steel spielt die Metallurgie im Stahlwerk eine entscheidende Rolle. Der konzernale Einkauf von Hilfs- und Betriebsmitteln für den Elektrolichtbogenofen (E-Ofen) in Linz und Donawitz steht damit vor besonderen Herausforderungen. Leitende Graphitelektroden als zentrales Einsatzmittel im Schmelzprozess des E-Ofens stehen neben zahlreichen anderen Einsatzstoffen im Fokus.

Sandro Zivni (links), Lead Buyer Feuerfest & Zuschlagstoffe, voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH und Georg Grimm, Prozessverantwortlicher E-Ofen & Einsatzstoffe, voestalpine Steel Division (rechts) freuen sich über die gesicherte Versorgung mit den 2,7 Meter langen und 2.300 Kilo schweren Graphitelektroden.

Graphitelektroden: So funktionieren sie

Graphitelektroden sind quasi die Zündkerzen für den E-Ofen. Wird Strom durch die Elektroden geleitet, entsteht zwischen der Elektrodenspitze und dem darunterliegenden Rohmaterial ein Lichtbogen, der extreme Hitze zum Schmelzen des Materials erzeugt.

Nachhaltig, verlässlich, digital

Durch eine strategische Partnerschaft mit einem international führenden Elektrodenlieferanten wird die Versorgung für den Konzern langfristig gesichert. Die Elektroden stammen aus europäischer Produktion und erfüllen höchste Qualitätsstandards. Kurze Lieferwege sorgen für eine stabile Versorgung und minimieren Risiken in der Lieferkette.

Ein weiterer Vorteil ist die planbare und Marktkonforme Preisgestaltung, die eine verlässliche Kalkulation ermöglicht. Parallel dazu wird die Digitalisierung vorangetrieben: Erste Tests mit RFID- bzw. QR-Code-Systemen zur automatisierten Erfassung der Elektroden zeigen vielversprechende Ergebnisse und bereiten den Weg für eine intelligente Lager- und Verbrauchssteuerung vor Ort im Stahlwerk.

Diese Partnerschaft und die technologischen Innovationen sind ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft für die Stahlindustrie – ökologisch, ökonomisch und digital.

Zu greentec steel

Die voestalpine hat mit greentec steel einen ambitionierten und umsetzbaren Stufenplan, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Im ersten Schritt plant der Konzern ab 2027 zwei Hochöfen durch zwei Elektrolichtbogenöfen (EAFs) zu ersetzen. Das Investitionsvolumen dafür beträgt rund 1,5 Milliarden Euro.   

Mit dem teilweisen Umstieg von der Hochofen- auf die Elektrostahlroute können bereits bis 2029 die CO2-Emissionen um rund 30 % reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. t CO2 pro Jahr – das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. greentec steel ist damit das größte Klimaschutzprogramm in Österreich. 

Mit den beiden Elektrolichtbogenöfen kann die voestalpine ab 2027 jährlich ca. 2,5 Mio. Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren, davon 1,6 Mio. Tonnen in Linz und 850.000 Tonnen in Donawitz. Mehr über greentec steel erfahren Sie hier.