EAF Anlagenequipment: Qualität beginnt bei der Beschaffung

Mit einer Einsparung von knapp 4 Mio. Tonnen CO2 bzw. fast 5 % der heimischen Emissionen pro Jahr ist greentec steel das größte Klimaschutzprogramm in Österreich. Um ein Vorhaben dieser Größe realisieren zu können, benötigt es Teamgeist und internationale Zusammenarbeit mit bewährten Partner:innen. Auch beim Anlagenequipment für den Elektrolichtbogenofen (EAF) zeigt sich dies eindrucksvoll.

Für die Errichtung des EAF 1 im Rahmen von greentec steel am Standort Linz wird Anlagenequipment weltweit beschafft. Die Komponenten stammen aus unterschiedlichen Ländern und werden entweder direkt durch die voestalpine oder über Anlagenbauer bezogen, die ihrerseits auf ein Netzwerk von Sublieferanten zurückgreifen.

Die Komponenten kommen aus nah und fern, wie folgende Beispiele darlegen:

  • Dampfspeicher aus Wels 
  • Ofentransformator mit 240 MVA aus Italien 
  • Ofenwiege aus Italien
  • Ofengefäß aus der Türkei
  • Hallenstahlkonstruktion aus Österreich, Deutschland, Italien und Ungarn
  • Abhitzekessel aus Tschechien und der Slowakei
  • Entstaubungsanlage aus China
Der Antransport der Hallenkonstruktion erfolgt mittels Sondertransport – nur ein Teil der logistischen Meisterleistungen hinter den greentec steel -Baustellen.

Qualität von Anfang an

Diese Vielfalt an Herkunftsländern und teils enormen Distanzen verdeutlicht die logistische und technische Komplexität des Vorhabens. Umso wichtiger ist die frühzeitige Qualitätssicherung durch die Abteilung Prüftechnik und Analytik. Besonders das Team Z&S (Fertigungskontrolle, Fertigungsüberwachung und Schadensanalytik), spezialisiert auf die zerstörungsfreie Schweißnahtprüfung in den Fertigungsstätten, trägt maßgeblich dazu bei, dass alle Bauteile den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen – und das bereits vor der Anlieferung.

Fazit: Gemeinsam für das Großvorhaben

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Projektteam und Qualitätssicherung wird sichergestellt, dass potenzielle Mängel frühzeitig in den Fertigungsstätten erkannt und behoben werden können, bevor die Bauteile auf der Baustelle eintreffen. So kann ein reibungsfreier Ablauf genau nach Plan erfolgen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor besonders für ein solch komplexes Mammut-Vorhaben, bei dem zahlreiche Rädchen passgenau ineinandergreifen müssen.

Die Halle des Elektrostahlwerks wird bereits errichtet – ein Gemeinschaftsprojekt mit Beteiligung aus Österreich, Deutschland, Italien und Ungarn.

Zu greentec steel

Die voestalpine hat mit greentec steel einen ambitionierten und umsetzbaren Stufenplan, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Im ersten Schritt plant der Konzern ab 2027 zwei Hochöfen durch zwei Elektrolichtbogenöfen (EAFs) zu ersetzen. Das Investitionsvolumen dafür beträgt rund 1,5 Milliarden Euro.   

Mit dem teilweisen Umstieg von der Hochofen- auf die Elektrostahlroute können bereits bis 2029 die CO2-Emissionen um rund 30 % reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. t CO2 pro Jahr – das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. greentec steel ist damit das größte Klimaschutzprogramm in Österreich. 

Mit den beiden Elektrolichtbogenöfen kann die voestalpine ab 2027 jährlich ca. 2,5 Mio. Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren, davon 1,6 Mio. Tonnen in Linz und 850.000 Tonnen in Donawitz. Mehr über greentec steel erfahren Sie hier.