Herzstück der Anlagentechnik: Neu- und Umbau genau im Plan
Ob Wartung, geplante Reparaturen oder ungeplante Beschädigungen: Die Anlagentechnik Bramme ist zentrale Anlaufstelle für die Fitness der Anlagen im Stahlwerk. Um auch dem mechanischen Reparaturbedarf des neuen Elektrostahlwerks optimal nachkommen zu können, erfolgen rund um die BTA-Werkstätte im Betriebsgebäude 52 (BG52) umfangreiche Neu- und Umbauarbeiten. Damit schafft die voestalpine in unmittelbarer Nähe zum Stahlwerk einen zentralen Ort für die Instandhaltungsteams. Der Baustart für die Hallenerweiterung ist erfolgt und der Bauverlauf genau im Plan.

Mehr Platz für moderne Instandhaltung
Dass bisher alles reibungslos verlaufen ist, ist genauer Planung, Teamwork und enger Abstimmung zu verdanken. Denn sämtliche Arbeiten erfolgen im laufenden Betrieb und parallel zu anderen Projekten. Um die neuen Tätigkeitsbereiche und Aufgaben in den Werkstattkomplex BG52 integrieren zu können, wird die Werkstattkapazität ausgebaut. Der bestehende BG52-Mechanik-Trakt wird um circa 650 m² erweitert und ein modernes Instandhaltungskonzept mitbetrachtet. Die Unterbringung vom Stördienst im 5-Schicht Betrieb sowie der Reparatur-, Kontroll- und Wartungsteams im Tag- und 2-Schicht-Dienst wird dabei berücksichtigt.
Viele Baustellen, ein Ziel
Bevor mit der Hallenerweiterung begonnen werden konnte, musste zunächst der Hydraulikraum und das bestehende Gasflaschenlager abgerissen und neu errichtet werden. Es wurde weiter nördlich inklusive Verbindungsgang zwischen dem neuen Werkstätten-Trakt und dem neu errichteten Stiegenhaus wieder aufgebaut. Nordseitig vor der Werkstätte wurden zusätzliche Parkflächen für die Flotte der BTA-Einsatzfahrzeuge errichtet, damit die Teams bei Bedarf noch schneller vor Ort sein können. Die Schwerlaststraße westlich der Erweiterung sowie die Sickermulden und der Spritzschutzzaun wurden bereits umverlegt und adaptiert. Im April 2025 erfolgte die Fertigstellung der Massivbauarbeiten rund um die Hallenfundamente und den Anfahrschutz der Stahlbauhalle.

Verbindungen schaffen: Tradition trifft Innovation
Dass die voestalpine Bewährtes mit Neuem sowie Menschen und Technik verbindet, zeigt sich auch in der Werkstättenerweiterung. Zwischen den beiden neuen Gebäuden BG52 und BG53 wurde ein Verbindungsgang, der sogenannte Skywalk, zur sicheren Querung der Bahngleise und der Schwerlaststraße für den Schlackentransport errichtet. Zusätzlich entsteht einen Laufsteg zwischen einem anderen bestehenden Skywalk (LD3 / BG19 / Trafogebäude) und dem ostseitigen Werkstättentrakt BG52. Der Neu- und Umbau orientiert sich auch hier nicht nur an rein technischen Neuerungen, sondern immer auch an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen. Die modernen Werkstättenbereiche bieten ausreichend Platz und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Dank des neuen Skywalks gelangen die Mitarbeiter:innen schnell und sicher in die Gebäude mit Sozialräumen, Sanitäreinrichtungen und Büros.
Fazit: Fit bleiben für die Stahlproduktion der Zukunft
Für September 2025 ist die Fertigstellung des Stahlbaus der Hallenerweiterung inklusive Tragkonstruktion, Dach und Wänden vorgesehen. Im Oktober und November folgen die Finalisierung der Bodenplatte und die Inbetriebnahmen von Heizung, Sanitär, Elektrik und Kränen. Gerade rechtzeitig vor Weihnachten wird die Außengestaltung abgeschlossen sein und die Übergabe an den Betrieb erfolgen. Ein bedeutendes „Geschenk“ für greentec steel am Standort Linz, das auch zukünftig die optimale Leistungsfähigkeit der Anlagen und des EAF sicherstellen wird.
Zu greentec steel
Die voestalpine hat mit greentec steel einen ambitionierten und umsetzbaren Stufenplan, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Im ersten Schritt plant der Konzern ab 2027 zwei Hochöfen durch zwei Elektrolichtbogenöfen (EAFs) zu ersetzen. Das Investitionsvolumen dafür beträgt rund 1,5 Milliarden Euro.
Mit dem teilweisen Umstieg von der Hochofen- auf die Elektrostahlroute können bereits bis 2029 die CO2-Emissionen um rund 30 % reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. t CO2 pro Jahr – das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. greentec steel ist damit das größte Klimaschutzprogramm in Österreich.
Mit den beiden Elektrolichtbogenöfen kann die voestalpine ab 2027 jährlich ca. 2,5 Mio. Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren, davon 1,6 Mio. Tonnen in Linz und 850.000 Tonnen in Donawitz. Mehr über greentec steel erfahren Sie hier.