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voestalpine-Konzern mit „Strategie 2020“ erfolgreich auf Kurs – Profitabilitätsziele bleiben unverändert

17. Dezember 2015 | 

Die voestalpine AG zieht eine erste positive Zwischenbilanz zu ihrer im Dezember 2012 verabschiedeten Strategie für den Zeitraum bis 2020. Die Entwicklung des Konzerns auf Basis von innovationsgetriebener Differenzierung in anspruchsvollsten Kundenbranchen sowie einer forcierten Internationalisierung auf außereuropäischen Märkten verläuft planmäßig. Die Rentabilitätsziele liegen durchwegs im Plan. Die einzige Modifikation der Kernziele betrifft die Umsatzziffer, da die ursprünglich für 2020 geplanten 20 Milliarden Euro aufgrund der anhaltend kritischen globalwirtschaftlichen Rahmenbedingungen realistischerweise nicht zu halten sein werden. Nach den aktuellen Planungen soll der Umsatz auf Basis einer durchschnittlichen Wachstumsrate von fünf Prozent pro Jahr bei 15 Milliarden Euro zu liegen kommen.

Angesichts eines sich permanent wandelnden Marktumfelds hat die voestalpine ihre 2012 verabschiedeten konzernalen Ziele für den Zeitraum bis 2020 einer Überprüfung unterzogen.

Wolfgang Eder

Auch in Zukunft werden wir verstärkt in Segmenten mit höchsten Technologie- und Qualitätsansprüchen wachsen und die Wertschöpfungskette in Richtung Endkunden weiter ausbauen, um uns langfristig noch stärker als bisher am Markt zu differenzieren. Im Vordergrund steht dabei – wie schon in der Vergangenheit – nicht das bloße Umsatzwachstum, sondern vielmehr die Erhöhung der Profitabilität im Sinne von wertsteigerndem Wachstum und damit die Absicherung unserer Ergebnisführerschaft. Getragen wird die Strategie unverändert vor allem von der Fokussierung auf die Zukunftsbranche Mobilität, der forcierten Erweiterung unserer Präsenz auf globalen Wachstumsmärkten sowie einer Fortsetzung unserer Innovationsoffensive und daraus abgeleiteten zukunftsorientierten Produkten und Services.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Rentabilitätsziele für 2020 im Plan

Trotz eines anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds liegt die voestalpine bei ihren Rentabilitätszielen für 2020 auf Plan. So lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 sowohl die EBITDA-Marge mit 13,7 % (Ziel 2020: 14 %), die EBIT-Marge mit 7,9 % (Ziel 2020: 9 %) und der ROCE (Return on Capital Employed) mit 10 % (Ziel 2020: 15 %) auf dem definierten Pfad. Insbesondere bei der EBITDA-Marge sind die bis 2020 angestrebten 14 % bereits heute nahezu erreicht.

Neues Umsatzziel bis 2020: 15 Milliarden Euro

Der Umsatz des voestalpine-Konzerns lag mit 11,2 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2014/15 als einzige Kennzahl unter den Erwartungen von 2012. Diese Entwicklung ist zum einen auf ein deutlich unter den damaligen Prognosen liegendes globales Wirtschaftswachstum in den vergangenen drei Jahren sowie auf die stark gesunkenen Rohstoffpreise (z. B. jeweils 65 % Minus bei Eisenerz und Kohle gegenüber 2012) zurückzuführen. Beide Effekte zusammen „kosten“ alleine – hochgerechnet bis 2020 – mehr als drei Milliarden Euro Umsatzzuwachs. Zudem erfolgten Akquisitionen aufgrund des weltweit überhitzten M&A-Marktes bewusst selektiver als geplant. Auch die entsprechend der strategischen Zielsetzung vorgenommene Bereinigung des Produktportfolios im Wege von Devestitionen (z. B. Flamco Group, voestalpine Polynorm Plastics) führte zu einem Rückgang des konsolidierten Umsatzes. In Anbetracht der veränderten Rahmenbedingungen wird das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum bis 2020 daher (ausgehend vom Umsatz des Geschäftsjahres 2014/15) von 5,7 % auf 5 % aktualisiert; in absoluten Zahlen bedeutet dies eine Revision der Umsatzzielmarke von 20 auf 15 Milliarden Euro.

Wettbewerbsvorteil durch kombinierte Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz

Die konzernale Zielvorgabe für die Erhöhung des Verarbeitungsanteils gegenüber dem „klassischen“ Stahlbereich auf 75 % bis 2020 bleibt unverändert aufrecht. Die „Downstream“-Aktivitäten des Konzerns tragen heute bereits über 70 % zum Konzernumsatz bei, „nur“ knapp 30 % entfallen noch auf die Stahlproduktion, in der die voestalpine in puncto Qualität und Innovationskraft eine weltweit führende Position einnimmt. „Stahl wird auch in Zukunft die Kernwerkstoffbasis des Konzerns bilden. Gleichzeitig werden wir aber andere Metalle wie Titan oder Aluminium verstärkt in der Weiterverarbeitung einsetzen. Gerade die Kombination aus Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz war in den letzten Jahren ein immer wichtigerer Erfolgsfaktor, auf den wir in Zukunft noch verstärkt bauen werden“, so Eder. Die voestalpine wird auch künftig weder Autos noch Flugzeuge herstellen, setzt auf der Innovationsseite aber einen klaren Schwerpunkt in Richtung Produkt- und Systemlösungen für diese technologieintensiven Branchen. Gerade im Kundensegment Mobilität ist dieses Konzept mit Produkten wie Komponenten für den Automobilkarosseriebau, Triebwerksaufhängungen und Turbinenkomponenten für Flugzeuge oder auch Schienen- und Weichenkomplettsystemen für weltweite Bahninfrastrukturprojekte ein wesentlicher Wachstumstreiber.

Mobilität als zentrales Wachstumsfeld

Mit einem Zielwert von 50 % am Gesamtumsatz hat die Zukunftsbranche Mobilität (Automobil –Bahn – Flugzeug) für die voestalpine auch in den kommenden Jahren oberste Priorität. Vor allem die solide Nachfrage im NAFTA-Raum sowie der steigende Lebensstandard in Asien versprechen dabei eine weiterhin günstige Entwicklung.

Wolfgang Eder

Zudem wollen wir unsere Kompetenzen in werkstofftechnischen Zukunftsbereichen wie Pulvermetallurgie und Nickel-Basis-Technologie ausbauen, um bei der Entwicklung neuer Produktionsverfahren, wie etwa Additive Manufacturing, an vorderster Front dabei zu sein.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG

Forcierte Internationalisierung im NAFTA-Raum und China

Auf regionaler Ebene setzt die voestalpine ihre Internationalisierungsstrategie mit Fokus auf den NAFTA-Raum (Kanada, USA, Mexiko) und Asien konsequent fort, wodurch der Umsatzanteil außerhalb der EU von aktuell rund 25 % bis 2020 auf 40 % angehoben werden soll. „Das Ausrollen von Schlüsseltechnologien auf Wachstumsmärkte nicht zuletzt in Begleitung unserer europäischen Kunden gilt dabei als wichtigstes strategisches Ziel. Die europäischen Standorte wollen wir unter der Voraussetzung kalkulierbarer wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen als Know-how- und Innovationsbasis im Konzern aber gleichzeitig ebenfalls stärken und weiterentwickeln“, erläutert Eder. Unverändert ist für den NAFTA-Raum eine Verdreifachung des Umsatzes von aktuell einer auf künftig drei Milliarden Euro geplant. Die im Jahr 2016 in Betrieb gehende Direktreduktionsanlage in Texas (USA), die mit einem Investitionsvolumen von 550 Millionen Euro die größte jemals getätigte Investition der voestalpine im Ausland und eines österreichischen Unternehmens in den USA darstellt, wird mit der jährlichen Produktion von zwei Millionen Tonnen HBI (Hot Briquetted Iron) einen wesentlichen Beitrag zu diesem Anstieg im NAFTA-Raum leisten. In China, wo bereits vier von insgesamt zehn bis 2020 geplanten neuen voestalpine-Werken in Betrieb gegangen sind, soll der Umsatz von derzeit 300 auf 800 Millionen Euro steigen.

Der voestalpine-Konzern

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 500 Konzerngesellschaften und -standorten in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten, sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2014/15 bei einem Umsatz von 11,2 Mrd. Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,5 Mrd. Euro und beschäftigte weltweit rund 47.500 Mitarbeiter.