Programmier-Projekt Roboterarm

Fokus auf Digitalisierung

Programmier-Projekt Roboterarm

Drei E-Technik-Lehrlinge und Digitalisierungsfans der Stahl Donawitz GmbH haben ein spannendes Projekt in Eigenregie verwirklicht: einen Industrieroboter.

„Das Spannende war: Von der Idee bis zur Umsetzung haben wir alles selbst gemacht.“

Michael Huber
Elektro-, Automatisierungs- und Prozessleittechniker

Teamwork

Wir“, das sind Ricardo Gölles, Tobias Brandl und Michael Huber, voestalpine-Lehrlinge im 4. Lehrjahr, Ausbildungsrichtung Elektro-, Automatisierungs- und Prozessleittechnik. Was sie für eine Story auf der voestalpine-Lehrlingswebsite auszeichnet, ist das Projekt, das sie aus Eigeninteresse im Rahmen ihrer Lehre initiierten: Sie entwickelten und programmierten einen Roboterarm, der seinen ersten und bestimmt nicht letzten Auftritt auf der SBIM, der größten Bildungsmesse der Steiermark, hatte.

Das kam bei unseren Besuchern am Stand gut an“, erzählt Michael Huber, „dass sie den Roboterarm mit ihrem eigenen Handy steuern konnten.“

Dabei fing alles ganz einfach an, denn zuerst überlegten sich die Kollegen, einen Heizofen zu programmieren:

„Unser Ziel war dass der Ist-Wert der Temperatur auf den Soll-Wert steigt“.

Als die Idee geboren wurde, das Projekt auf der SBIM vorzustellen, meldete sich der Ehrgeiz der jungen Herren - Huber:

„Wir haben acht Seiten Programm für den Automatik- und Handbetrieb geschrieben, fünf Motoren eingebaut, Löt- und Verdrahtungsarbeiten waren nötig und ein Zerspanungskollege hat uns auch dabei geholfen!“

Wichtig sei auch der Sicherheitsaspekt gewesen:

„Wir haben z. B. sehr auf die Isolierung geachtet und dass man sich an scharfkantigen Teilen nicht schneiden kann“.

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Auch die Phasen der Entstehung des Roboterarms dokumentierte das Projektteam rund um Michael Huber.

Was kann der Roboterarm konkret?

Michael Huber: „Er hebt z. B. eine Alu-, Messing- oder Kupferprobe auf den Heizofen, danach wird die Temperatur eingestellt. Wir können ihn maximal auf 80 Grad aufheizen. Durch die unterschiedliche Dichte heizen sich die Proben auch unterschiedlich schnell auf. Nachdem die gewünschte Temperatur erreicht wurde, wird die Probe vom Roboterarm wieder heruntergehoben. Wir simulieren auf diese Weise den Hochofen und das Befüllen des Hochofens.“

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Kosten der Komponenten

Zusätzlich herausfordernd war, bei der Bestellung der Einzelteile auf die Kosteneffizienz zu achten. „Wir haben ein Budget bekommen und immer drauf geschaut, dass es günstige Komponenten waren. Aber ich finde, unser Roboterarm ist das Beste, was man für einen günstigen Preis rausholen kann, um unseren Beruf herzuzeigen“.

Mit der erfolgreichen Präsentation auf der SBIM in Graz ist der Wille zur Weiterentwicklung des Industrieroboters noch größer geworden. Die Vision der drei Kollegen sei, so Huber, „die Vorgänge in der Sinteranlage künftig noch dazuzusimulieren“!

Nach wie vor faszinierend ist für Michael Huber, dass jeder sich mit dem Tablet oder dem Handy über Wlan verbinden und den Roboterarm binnen Kürze steuern kann.

Der Dank der drei begeisterten jungen E-Techniker gilt u. a. Robert Waltritsch vom bfi und den voestalpine-Verantwortlichen, die das Projekt ermöglicht und finanziell unterstützt haben.

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