Schweißen mit KI: Neues Forschungsprojekt mit der TU Graz
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Die neue Kooperation mit dem Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik wurde im Rahmen einer Fachveranstaltung feierlich vorgestellt. Bereits bestehende Partnerschaften, etwa mit den Instituten für Eisenbahn- und Verkehrswesen sowie Railway Infrastructure Design, werden damit um einen weiteren innovativen Bereich ergänzt.
Ein gutes Schweißergebnis hängt von der optimalen Stromspannungs-Kennlinie des Schweißgerätes ab. Wo dieses Optimum liegt, bestimmen verschiedene Eingangsvariablen. Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung intelligenter Systeme, die in der Lage sind, Eingangsvariablen wie Grundmaterial, Zusatzwerkstoffe, Schutzgase oder Schweißmethode automatisch zu analysieren und die Schweißparameter in Echtzeit anzupassen. Ziel ist es, die bisher manuell durchgeführten Korrekturen durch Machine-Learning-gestützte Automatisierung zu ersetzen – für konsistent hohe Qualität und maximale Prozesssicherheit.
Nach der Eröffnung durch TU Graz-Rektor Dr. Horst Bischof und Grußworten von Landesrat Willibald Ehrenhöfer, Stadtrat Dr. Günter Riegler, Dekan Dr. Franz Haas sowie Dr. Franz Kainersdorfer, Mitglied des Vorstandes der voestalpine AG und Leiter der Metal Engineering Division, diskutierten Expert:innen aus Politik, Industrie und Wissenschaft über den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Effizienz und Qualität im Schweißen. Eine Podiumsdiskussion mit Industrievertreter:innen bot Raum für intensiven Austausch.
Das Machine-Learning-Modell analysiert sie, liefert Abhängigkeiten und letztendlich einen Vorschlag für die gestellte Schweißaufgabe. Um die notwendigen Echtdaten zum Training des Machine-Learning-Modells zu erhalten, wird an der TU Graz das Grundlagen-Schweißlabor weiterentwickelt und bei voestalpine Böhler Welding in Kapfenberg werden auf Basis der im Labor getroffenen Vorarbeiten auf einer eigenen technologischen Versuchslinie Daten im großen Maßstab generiert.
Das Projekt ist auf rund acht Jahre angelegt. Die ersten Forschungsschritte werden bereits im Rahmen einer Dissertation durchgeführt.
In der Forschung und Entwicklung blicken wir über den Tellerrand und sind stets offen für neue Ansätze und Perspektiven. Wir sehen darin nicht nur die Möglichkeit, hoch innovative, sinnstiftende Produkte zu entwickeln, sondern auch die Chance, unsere Mitarbeiter:innen in ihrer individuellen beruflichen Entwicklung zu stärken. Andrea M. und Sebastian L. geben Einblicke in ihre spannende Entwicklungsarbeit für „gesündere“ Schweißdrähte. Mehr Informationen dazu im Artikel Low Fume Drähte für sicheres Schweißen.
Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.