17.01.23

Im Notfall liefert er den Stahl persönlich

Antonio Giampaolo betreut einen der beliebtesten Stähle bei voestalpine. Damit lässt sich vom Flugzeugteil bis zum Operationswerkzeug fast alles herstellen. Ein breites Einsatzgebiet, das entsprechende Expertise voraussetzt, um all seine Kunden perfekt unterstützen zu können.

Dass er einmal selbst an vorderster Front dabei sein würde – das hätte Antonio Giampaolo wohl nicht gedacht, als er nach der Matura einen Studentenjob bei voestalpine annahm. Damals arbeitete er im Lager des Stahlproduzenten und verdiente sich Geld für einen Sprachaufenthalt in den USA. Heute, 28 Jahre später, ist er Ansprechpartner Nummer eins für einen der wichtigsten Stähle des Konzerns, den «N700». «Dieser Stahl ist vergleichbar mit der Kartoffel in der Küche», lacht der gebürtige Italiener, der auch fliessend Französisch und Schweizerdeutsch spricht. «Es ist ein Stahl, den man für praktisch alle Anwendungen einsetzen kann.» Das heisst von Flugzeugteilen über Jagdmesser bis zu hochpräzisen chirurgischen Instrumenten, die in der Implantationsmedizin verwendet werden.

Dass der «N700» so beliebt ist, hat verschiedene Gründe: Seine sehr guten Eigenschaften, wie die Reinheit und Zähigkeit, werden durch ein ausgeklügeltes Umschmelzverfahren in den hochmodernen Produktionshallen in Kapfenberg erreicht. Anschliessend wird die Korrosionsbeständigkeit und Zähigkeit durch ein einfaches Wärmebehandlungsverfahren, das sogenannte Ausscheidungshärten, genau auf die Anforderungen des Kunden eingestellt. Die Bleche sind kreuzgewalzt und damit in alle Richtungen sehr gleichmässig und massstabil. Antonio Giampaolo sagt stolz: «Diesen Vorteil bietet kein anderer Hersteller in der Schweiz an.» voestalpine hat den Stahl in Form von Rundstäben, Blankstahl und Blechen an Lager. «So können wir sehr rasch auf neue Bestellungen reagieren.» Das ist besonders in der gegenwärtigen Situation wichtig, wo die Stahlwerke stark ausgelastet sind und Bestellungen bereits Monate im Voraus getätigt werden müssen. Die meisten Aufträge kann Antonio Giampaolo direkt über den Lagerbestand in Wallisellen abwickeln. Bleche sind bereits vorgefertigt und müssen nicht erst aufwändig aus Blöcken geschnitten werden. Wenn trotzdem ein Produkt momentan nicht verfügbar ist, dann heisst es für Antonio Giampaolo kreativ werden: «Wir haben auch schon dickere Rundstäbe oder Bleche einfach auf die passende Grösse gefräst und geschliffen. » Die hauseigene Fertigung machte es möglich. «Wir versuchen alles, um unseren Kunden zu helfen.» Das darf man sehr gern wörtlich nehmen: Wenn Not am Mann ist, fährt Antonio Giampaolo kurzerhand mit seinem eigenen Auto los. Was in den Kofferraum passt, wird auch schon mal persönlich ausgeliefert.

Flexibilität ist für Antonio Giampaolo Teil seiner DNA geworden. «Es ist eine verrückte Zeit. Erst kam Corona, dann die Ukraine-Krise und jetzt ist Energiesicherheit das grosse Thema der Branche.» Den «normalen Alltag» gibt es schon lange nicht mehr. Er nimmt es als Herausforderung. «Ich versuche, meinen Kunden als fairer Partner zur Seite zu stehen.» Fairness und Ehrlichkeit sind Worte, die Antonio Giampaolo nicht nur benutzt, sondern auch lebt. Selbst wenn es zuweilen Mut braucht: «Ich habe Kunden auch schon geraten, einen Mitbewerber zu berücksichtigen, wenn dessen Produkte besser passten. Was allerdings sehr selten der Fall ist», lacht er.  So etwas kommt gut an. Und so bestellte der Kunde bei der nächsten Gelegenheit wieder bei voestalpine. «Das zeigt mir, dass wir eben echte Partner sind», sagt Antonio Giampaolo. In guten wie in schwierigen Zeiten.

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