Ideenschmiede für mehr Innovationen: Der voestalpine new business incubator
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Fast jede:r kennt das erfolgreiche Fernsehformat 2 Minuten 2 Millionen: Neue Geschäftsideen mit Potenzial stellen sich einer Investor:innen-Runde, die zukunftsträchtigsten erfahren die nötige Unterstützung, um möglichst zum Durchbruch zu gelangen. Ähnlich im new business incubator (nbi) der Steel Division. In dieser innovativen Ideenschmiede finden Ideen, die ihrer Zeit voraus sind, alles, was sie brauchen, um zu marktreifen Kund:innen-Lösungen heranzuwachsen.
Der Fokus des nbi liegt dabei auf neuen Produkten und Services, die sich nicht unmittelbar innerhalb des Kerngeschäfts bewegen, sondern angrenzende Geschäftsfelder darstellen. Dieses sogenannte „adjacent business“ liefe sonst Gefahr, in der hohen Dynamik des Kerngeschäfts nicht die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen, um sein gesamtes Potenzial entfalten zu können.
Nicht umsonst ist der nbi nahe dem Vorstand direkt in der Strategieabteilung verortet, um stets prompte Entscheidungen als Um und Auf der Innovationsgeschwindigkeit zu gewährleisten.
Dass die besten Ideen oft in den eigenen Reihen entstehen, hat die Steel Division schon früh erkannt und Intrapreneurship daher zum Grundstein des nbi gemacht. Jede:r Mitarbeiter:in der Division ist eingeladen, neue Geschäftsideen einzureichen und zu präsentieren. Drei Mal pro Jahr kommen im Advisory Board der Steel Division, Vorstand und externe Expert:innen zusammen, um die vielversprechendsten Innovationsideen der Division kennenzulernen. In 10-minütigen Pitches präsentieren die Teams ihre Ideen, die vom Advisory Board anhand bestimmter Kriterien beurteilt werden. Danach wird entschieden, welche Ideen in den nbi aufgenommen und weiterverfolgt werden.
Hat es eine Idee in den nbi geschafft, werden die Ideen-Teams quasi zu internen Start-ups. Im förderlichen Umfeld des nbi brüten sie ihre Geschäftsideen frei vom Tagesgeschäft und unterstützt von Mentor:innen gezielt weiter aus. In der sicheren „Sandbox“ werden die Ideen getestet, entwickelt und erhalten mittels open innovation schnelles Feedback direkt vom Markt. Sechs bis 24 Monate bleiben die Projekte zur Bearbeitung im nbi. Haben sie die erste Phase erfolgreich absolviert, bekommen die Ideen in der folgenden Acceleration Phase den finalen Schliff, um im Idealfall den Sprung in die Serienfertigung und den Verkauf zu schaffen.
Startete der nbi im April 2020 mit zwei Teams, so wurde schon bald der Platz knapp. Bereits ein Jahr später zog der nbi in neue Räumlichkeiten, die den modernen Spirit des Konzepts auch in der Arbeitsumgebung widerspiegeln. Ein Open Office-Ansatz mit verschiedenen Arbeitszonen und shared working desks geben seither frischer und freier Ideenfindung den richtigen Raum, um zu reifen. Heute bietet der nbi Platz für rund 25 Personen: Kernteam, Mentor:innen, Sales und wechselnde Ideenteams. Der nbi stellt ein ideales Umfeld für die Exploration dar, weiß Elisabeth A.
So intensiv neue Projekte im nbi begleitet werden, so intensiv geschieht auch die Weiterentwicklung des Brutkastens an sich: eine strategischere Herangehensweise, noch engere Kooperationen mit Start-ups und den anderen voestalpine-Divisionen, gemeinsam mit den Business Units ein noch gezielterer Blick auf zukunftsrelevante Themen. „Der nbi muss agil bleiben. Wir befinden uns daher in permanenter Neuausrichtung und Optimierung, wachsen mit den praktischen Herausforderungen“, schildert Jürgen S.. „Es sind viele weitere Themen in Überlegung, die äußerst interessant sind. Der nbi ist daher wirklich ein Puzzlestück, das zur Zukunftsfähigkeit der voestalpine Steel Division beitragen kann“, so Elisabeth A.
Das Konzept nbi als Bindeglied zwischen Produkt und Markt funktioniert. Das zeigen die ersten Erfolge, die sich bereits nach kurzer Zeit eingestellt haben. Das Projekt TransAnt rund um innovative modulare Leichtbau-Güterwaggons wurde mittlerweile sogar als eigene GmbH ausgegründet. Bei tailormade functional steel, eine intelligente Stahllösung mit integrierten Zusatzfunktionalitäten, fällt in der Acceleration Phase aktuell die Entscheidung Richtung Kommerzialisierung. Marktpotenziale für PVD-Anlagen sowie Lochplatten, die als Lärmschutzwand eingesetzt werden könnten, wie auch viele weitere spannende Projekte befinden sich derzeit in Entwicklung.
Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.