Langschienentransporte als logistische Herausforderung 2 Minuten Lesezeit
Bahn

Langschienentransporte als logistische Herausforderung

Viktoria Kaar
Redaktionell verantwortlich für die Themen am Blog, recherchiert und schreibt Viktoria Steininger auch selbst und gibt mit Geschichten Einblicke in den voestalpine-Konzern.

Dass Stahl flexibler ist, als wir annehmen, beweisen die Langschienentransporte der voestalpine Schienen GmbH. Die weltweit gefragten Langschienen, die bis zu 120 Meter lang sind, können Kurven mit Radien von 150 m und mehr durchfahren. Eine technische und logistische Meisterleistung.

Es ist ein Schauspiel, an dem sich passionierte Eisenbahnfreunde einfach nicht sattsehen können: Die Verladung und Beförderung von Langschienen gehört zum Ausgefallensten, was die Bahnlogistik zu bieten hat. Diesbezüglich ist das Schienenwerk der voestalpine in Donawitz ein Mekka. Hier werden bis zu zehn Langschienengarnituren pro Tag verladen. Von hier aus treten die weltweit gefragten Erzeugnisse der voestalpine Schienen GmbH ihre zumeist lange Reise zu den Eisenbahnbaustellen Europas an – bis zur Staatsgrenze mit den ÖBB, ab dort mit verschiedenen europäischen Eisenbahnspediteuren.

120 Meter Langschienen

Die voestalpine-Schienen sind in Norwegen oder Litauen ebenso gefragt wie in der Schweiz, in Frankreich und in Rumänien. Bis zu 120 Meter lang sind die stählernen Elemente, die mit einem Spezialkran auf bis zu acht Flachwagen gepackt werden. Eine Standardladung auf sechs Waggons notiert mit 250 t Gewicht im Frachtbuch, drei solcher Garnituren kann eine Hochleistungslokomotive ziehen. Wenn es sein soll, auch ans Meer bei Schienenbestellungen aus Übersee, wie beispielsweise aus Südafrika. Dann wird die schwere Fracht an einem Hafenterminal aufs Frachtschiff umgeladen. An Bord sind allerdings 60 m Schienenlänge das mögliche Maximum.

Langschienentransport

voestalpine Schienen GmbH ist Experte für just-in-time Lieferungen von 120 m langen Schienen an jede Baustelle Europas sowie Langschienen-Lieferungen (60 m) nach Übersee

150 Meter Kurvenradius

Das richtige Laden ist eine Kunst. Nicht nur auf See, sondern auch an Bord der Güterzüge: Die Schienen brauchen Bewegungsspielraum, weil sie sich unterwegs den Kurven auf der Strecke anpassen müssen. Weder dürfen sie zu starr fixiert noch zu lose befestigt werden. Um glauben zu können, dass tonnenschwerer Stahl flexibler als gedacht ist, muss man fast mit eigenen Augen gesehen haben, wie sich die voestalpine-Schienen auf großer Fahrt wellenförmig synchron verbiegen. In der Tat können Kurven mit Radien von 150 m und mehr durchfahren werden.

 

Bei Langschienentransporten können Kurven mit Radien von 150 m und mehr durchfahren werden