Langschienentransporte als logistische Herausforderung
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Es ist ein Schauspiel, an dem sich passionierte Eisenbahnfreunde einfach nicht sattsehen können: Die Verladung und Beförderung von Langschienen gehört zum Ausgefallensten, was die Bahnlogistik zu bieten hat. Diesbezüglich ist das Schienenwerk der voestalpine in Donawitz ein Mekka. Hier werden bis zu zehn Langschienengarnituren pro Tag verladen. Von hier aus treten die weltweit gefragten Erzeugnisse der voestalpine Schienen GmbH ihre zumeist lange Reise zu den Eisenbahnbaustellen Europas an – bis zur Staatsgrenze mit den ÖBB, ab dort mit verschiedenen europäischen Eisenbahnspediteuren.
Die voestalpine-Schienen sind in Norwegen oder Litauen ebenso gefragt wie in der Schweiz, in Frankreich und in Rumänien. Bis zu 120 Meter lang sind die stählernen Elemente, die mit einem Spezialkran auf bis zu acht Flachwagen gepackt werden. Eine Standardladung auf sechs Waggons notiert mit 250 t Gewicht im Frachtbuch, drei solcher Garnituren kann eine Hochleistungslokomotive ziehen. Wenn es sein soll, auch ans Meer bei Schienenbestellungen aus Übersee, wie beispielsweise aus Südafrika. Dann wird die schwere Fracht an einem Hafenterminal aufs Frachtschiff umgeladen. An Bord sind allerdings 60 m Schienenlänge das mögliche Maximum.
Das richtige Laden ist eine Kunst. Nicht nur auf See, sondern auch an Bord der Güterzüge: Die Schienen brauchen Bewegungsspielraum, weil sie sich unterwegs den Kurven auf der Strecke anpassen müssen. Weder dürfen sie zu starr fixiert noch zu lose befestigt werden. Um glauben zu können, dass tonnenschwerer Stahl flexibler als gedacht ist, muss man fast mit eigenen Augen gesehen haben, wie sich die voestalpine-Schienen auf großer Fahrt wellenförmig synchron verbiegen. In der Tat können Kurven mit Radien von 150 m und mehr durchfahren werden.
Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.