
Technik war immer schon ihr Ding und ist es auch heute noch. Beste Voraussetzungen, denn Angelika G. meistert alle Herausforderungen als Produktionsleiterin im Kaltwalzwerk Kematen der voestalpine Precision Strip.
Ihre Leidenschaft für Technik und Handwerk wurde Angelika G. quasi in die Wiege gelegt. Ihr Vater ist gelernter Schmied und nahm sie schon früh mit in die hauseigene Schmiede. „Es gibt Fotos, da stehe ich schon als ganz kleines Kind zu Hause am Lufthammer“, erinnert sich Angelika schmunzelnd. Diese starke Tendenz hat sich seit ihren Kindheitserinnerungen durch ihre gesamte berufliche Laufbahn gezogen und begleitet sie auch heute noch täglich. Als Produktionsleiterin stellt sie sicher, dass im Kaltwalzwerk Kematen bei der Produktion der hochqualitativen Kaltbänder alles rund läuft.
Aus breit wird tief.
Erste voestalpine-Luft schnupperte Angelika bereits während zweier Praktika und später im Werkstudentenprogramm. Nachdem sie an der HTL Waidhofen die Ausbildung Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und an der Montanuniversität Leoben Metallurgie studiert hatte, führte sie ihr Weg 2012 zunächst in die Forschung und Entwicklung bei der voestalpine Precision Strip. Schon für ihre Diplomarbeit hatte sie sich intensiv mit dem Kaltwalzen beschäftigt. Diese Kenntnisse nahm sie schließlich direkt mit in die Praxis.
"Das Wissen, das man sich aneignet, wird im Laufe der Ausbildung immer tiefer. In der HTL lernt man das Allgemeinwissen der Technik, im Studium werden diese Basics in der Breite weiter intensiviert. Im täglichen praktischen Berufsleben benötigt man dann weniger breites, dafür tieferes Verständnis."
Baumarkt trifft Fast Food.
Seit 2014 ist Angelika G. nun schon in ihrer Position als Produktionsleiterin tätig und begleitet die Fertigung hochqualitativer Kaltbänder in Kematen. Die Endprodukte „ihrer“ Kaltbänder begegnen ihr immer wieder auch im Alltag. „Für viele Sägen, die man im Baumarkt kaufen kann, liefern wir Vormaterial. Mit unseren Stanzlinien für die Verpackungsindustrie werden unter anderem die Schachteln einer bekannten Fast-Food-Kette gestanzt“, erzählt sie. Die einwandfreie Qualität der Bänder ist jedenfalls entscheidend und daher oft auch Thema in der täglichen Morgenbesprechung. Ein Fixpunkt in Angelikas sonst sehr dynamischem Tagesablauf.
Kunterbunt und gut gefüllt.
So beschreibt Angelika ihre Arbeitstage. Sie ist für rund 70 Mitarbeiter:innen in der Produktion zuständig, ist Bindeglied zwischen dem Betrieb und anderen Abteilung. Von zahlreichen organisatorischen Dingen über Personalthemen und persönlichen Gesprächen mit Mitarbeiter:innen bis hin zu Qualitätsthemen und zukunftsweisenden Forschungsfragen: Die tägliche To-do-Liste der Produktionsleiterin ist genauso gut gefüllt wie vielfältig. „Genau das macht meinen Job für mich aus. Es bleibt immer spannend, weil man zwar einen Plan hat, der Betrieb aber doch immer Überraschungen bereithält“, erzählt Angelika. Kühlen Kopf in herausfordernden Situationen zu bewahren ist daher auch wichtiger Teil ihrer Tätigkeit.
Drahtseil für Bandstahl.
Genau diese Besonnenheit kann Angelika nun noch intensiver in ihre Arbeit einfließen lassen. Seit April 2022 ist sie nach zweijähriger Karenzzeit wieder zurück in ihrer Position als Produktionsleiterin. Mit weniger Wochenstunden, dafür noch mehr Gelassenheit und Nerven wie Drahtseile, wie sie fast nur Elternteile kennen. „Wenn man aus der Karenz zurückkommt und die Rahmenbedingungen von beiden Seiten stimmen, kommt eine sehr gute Mischung heraus. Beide Welten lassen sich super miteinander vereinen und alle profitieren davon“, so Angelika Gruber. Ausgleich zum Beruf findet sie nicht nur, wenn sie Zeit mit ihrer kleinen Tochter und ihrem Mann verbringt, auch das Garteln im heimischen Gewächshaus macht der passionierten Gemüsegärtnerin großen Spaß.