(0:00 - 1:11)
Willkommen zu Wire Insights, dem Podcast über die neuesten Entwicklungen, Innovationen und Trends bei voestalpine Wire Technology. Von zukunftsweisenden Materialien bis hin zu nachhaltigen Produktionsprozessen. Erleben Sie spannende Einblicke in aktuelle Projekte, die die Branche revolutionieren und erfahren Sie, wie Innovationen aus Draht die Welt verändern.
Egal, ob Sie technikbegeistert, ein Branchenprofi oder einfach nur neugierig auf die Zukunft sind, dieser Podcast ist für Sie. Schalten Sie ein und folgen Sie uns. Ein herzliches Willkommen an unsere Gäste in der heutigen Podcast-Folge "Jenseits von Greenwashing: Unser Weg zur Transformation".
Stefan Obermoser und Manuel Jandl sind heute bei uns am Mikrofon. Vielen Dank an die beiden Experten, dass sie unserer Einladung gefolgt sind. Herr Obermoser und Herr Jandl, dürfen wir Sie bitten, unseren Hörern einen kurzen Einblick in Ihren beruflichen Werdegang zu geben? Seit wann sind Sie bei voestalpine Wire Technology tätig? Was sind die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit und welche Meilensteine haben Sie in Ihrem Berufsleben erreicht?
(1:12 - 3:03)
Zunächst einmal herzlichen Dank für die Einladung. Es ist mir eine besondere Ehre, heute hier zu sein. Was meine berufliche Erfahrung in der voestalpine betrifft, so ist das jetzt schon eine ziemlich lange Zeit, aber es war eine sehr schnelle Zeit. Ich bin jetzt seit etwa 12 Jahren hier.
Richtig begonnen habe ich nach meinem Studium der Produktionswissenschaften und des Managements an der Technischen Universität Graz 2013 in Linz als Trainee für Technologiemanagement in der voestalpine Steel Division. Dann wurde mir die besondere Ehre zuteil, hier in der Steiermark als Assistentin der Geschäftsleitung Metalltechnik zu arbeiten. Dort hatte ich auch meinen ersten Kontakt mit dem Thema Nachhaltigkeit und auch Lifecycle Management.
Nach einiger Zeit hatte ich dann die Möglichkeit, in die Business Unit Wire Technology zu wechseln und dort die Verantwortung für Strategie und Sonderprojekte zu übernehmen, was auch eines meiner besonderen Interessen ist.
Ich beschäftige mich sehr gerne mit Strategie und der Zukunft, mit möglichen Trends und dem, was passieren könnte. Das war also auch für mich eine besondere Ehre. Und dann, nach ein paar Jahren im Jahr 2022, ein zweites spezielles Interesse von mir, wo ich die Ehre hatte, die Verantwortung zu übernehmen, ist Nachhaltigkeit.
Ich war also wirklich froh, diese beiden Verantwortungsbereiche in der Geschäftseinheit über die Technologie zu haben, da dies auch meine persönlichen Interessen sind, bei denen ich wirklich gerne in die Tiefe gehe und mich hyperfokussiert auf die Erforschung dieser verschiedenen Themen konzentriere. Es ist also nicht nur ein Job, es ist auch eine Art Leidenschaft für mich, diese Dinge voranzutreiben. Und ich möchte wirklich betonen, dass es bei der Nachhaltigkeit nicht nur um die Dekarbonisierung geht.
Es ist auch ein Thema, bei dem es um die Frage geht, wie wir zusammenarbeiten, wie wir zusammenleben und wie wir eine bessere Zukunft für uns alle schaffen können. Ich danke Ihnen.
(3:04 - 3:52)
Herr Jandl, können wir Sie bitten, unseren Zuhörern einen kurzen Einblick in Ihren beruflichen Werdegang zu geben? Auch von meiner Seite vielen Dank für die Einladung zu diesem Podcast.
Ich bin 34 Jahre alt. Ich bin seit 15 Jahren bei der voestalpine Wire Austria in Bruck an der Mur tätig. Ich bin Elektroingenieurin und habe einen Masterabschluss in Energie- und Umwelttechnik.
Bei der voestalpine Wire Austria bin ich für das Energiemanagement, die Infrastruktur sowie die Medien- und Energieversorgungssysteme zuständig. Zu meinen Hauptaufgaben zählen die Betriebsführung unserer Energieanlagen sowie die Umsetzung von Investitionen und Energieoptimierungsprojekten. So war ich beispielsweise für die Umsetzung der Zertifizierung des Energiemanagements nach ISO 50001 verantwortlich.
Vielen Dank, dass Sie uns Einblicke in Ihren beruflichen Werdegang und Meilensteine gegeben haben.
(3:53 - 5:42)
Unser heutiges Thema lautet: "Jenseits von Greenwashing, unser Weg zur Transformation". Herr Obermoser, würden Sie für diejenigen, die mit dem Thema nicht so vertraut sind, kurz skizzieren, worum es dabei eigentlich geht?
Lassen Sie mich bitte mit der Vision unserer Business Unit Wire Technology beginnen. "Gemeinsam gestalten wir die perfekten Drahttechnologien für eine sichere und nachhaltige Zukunft."
Was bedeutet das in einem konkreten Ziel oder in konkreten Punkten, die wir angehen wollen? Wir haben ein klares Bekenntnis zu einer CO2-neutralen Wirtschaft mit definierten klaren Meilensteinen. Wir wollen bis 2035 CO2-Neutralität für unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen erreichen.
Und wir wollen ein komplett CO2-neutrales Unternehmen für alle Bereiche bis etwa 2050 erreichen, was stark von greentec steel unterstützt werden muss, einem weiteren sehr historischen Projekt in unserer voestalpine. Aber vielleicht eine kurze Erklärung, damit für Sie und alle anderen klar ist, was ich mit Scope 1, 2 und 3 Emissionen meine. Scope 1-Emissionen sind die direkten Emissionen, deren Quelle von uns direkt kontrolliert werden kann.
Zum Beispiel, wenn wir Erdgas in einem unserer Öfen verbrennen oder wenn wir Diesel in einem unserer Firmenfahrzeuge für den internen Transport verbrauchen. Scope 2 sind indirekte Emissionen aus Energie oder Strom. Wenn wir Strom von außerhalb beziehen, sind das die Emissionen, die wir in Scope 2 erhalten.
Und Scope 2 sind die anderen indirekten Emissionen. Das sind die Emissionen aus der Wertschöpfungskette. Das heißt, wenn wir etwas von einem anderen Unternehmen kaufen, fallen diese Emissionen unter unsere Emissionen.
Und es sind auch die Emissionen aus Geschäftsreisen, die wir, jeder im Unternehmen, beeinflussen können, und aus der Abfallentsorgung und anderen indirekten Emissionsquellen.
(5:43 - 8:30)
Okay, was sind die wichtigsten Schritte, die voestalpine Wire Technology unternimmt, um eine wirklich grüne Transformation zu erreichen, anstatt nur Behauptungen über Nachhaltigkeit aufzustellen?
Wir haben zwei große Initiativen, und unsere Dekarbonisierungsstrategie heißt "Roadmap2Zero". Und das ist genau das, was ich vorhin gesagt habe: Wir wollen zu einem CO2-neutralen Unternehmen werden.
Und was tun wir dafür? Der erste Punkt ist, sagen wir mal, nicht der einfachste, aber der naheliegendste Punkt ist, Energie zu sparen. Wir haben in jedem Unternehmen ein Energie- und Umweltprogramm, das von den lokalen Experten durchgeführt wird, um Energie zu sparen und unsere Prozesse zu verbessern. Der zweite wichtige Punkt ist die Steigerung der Materialeffizienz.
Hier geht es vor allem um Qualität, denn wenn wir das produzierte Material nicht verschrotten müssen, haben wir auch weniger Emissionen. Und das ist ein sehr, sehr großer Beitrag zu unseren Emissionen. Wir wollen und produzieren auch grüne Energie.
Wir investieren in Fotovoltaikanlagen. Wir versuchen, Geschäftspartnerschaften mit Windkraftwerken, mit Wasserkraftwerken zu bekommen, und wir beziehen extern nur grüne Energie, nur grünen Strom, um genau zu sein, in unseren österreichischen Anlagen. Und der vierte Punkt ist die Nutzung von Ökostrom.
Das bedeutet, dass wir versuchen, von unseren fossilen Brennstoffen wie Erdgas, das die Hauptemissionsquelle in unseren Prozessen ist, auf grünen Strom oder auf grünen Wasserstoff oder auf Biomethan umzusteigen. Aber wir untersuchen wirklich, was für die Zukunft sinnvoll ist, und finden heraus, wohin wir gehen müssen, um ein stabiles und wettbewerbsfähiges Unternehmen in der Zukunft zu haben, und ein grünes Unternehmen. Die zweite große Initiative, auch wenn sie nicht von uns, sondern von voestalpine Stahl Donawitz vorangetrieben wird.
Es handelt sich um Greentec Steel. Sie wird unsere Scope-Free-Emissionen stark beeinflussen. Und es ist auch Österreichs größtes Umweltschutzprogramm, das etwa 5 % der Gesamtemissionen Österreichs ausmacht und etwa 1,5 Milliarden an Investitionen bedeutet. Der unmittelbare Fokus in unseren Unternehmen ist nun wirklich die Energieeffizienz. Und hier ist Manuel Jandl der Experte, vor allem für die Ziehanlagen und die Dekarbonisierung von Niedertemperaturprozessen durch Elektrifizierung. Auch hier ist die Technologie vorhanden.
Eine Technologie, die vielleicht schon sehr verbreitet ist und die viele Leute kennen, ist die Nutzung von Wärmepumpen und die Nutzung von Abwärme aus unseren Prozessen, um sie in Wärmepumpen zu stecken und sie dann in unseren Niedertemperaturprozessen mit Ökostrom zu nutzen. Das ist also sehr interessant. Eine Menge sehr interessanter Informationen, Herr Obermoser.
Vielen Dank dafür. Ich danke Ihnen.
(8:31 - 14:45)
Herr Jandl, Sie sind ein Experte auf dem Energiesektor.
Am Standort hat sich schon viel getan, was die grüne Transformation betrifft. Würden Sie kurz skizzieren, in welchen Bereichen der grünen Energie das Unternehmen bereits auf einem guten Weg ist? Nun, bei dieser Frage möchte ich auf den Standort der voestalpine Wire Austria in Bruck an der Mur eingehen. Der Standort in Bruck an der Mur hat eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.
Angefangen hat alles mit einem Wasserrad an der Muerz, das einen Schmiedehammer antrieb. Dann wurde der Standort kontinuierlich durch den Bau neuer Hallen und schließlich zweier Wasserkraftwerke und einer Photovoltaikanlage erweitert. Heute können wir mit Stolz sagen, dass wir rund 40 Prozent unseres Strombedarfs durch unsere eigenen Wasserkraftwerke und die Photovoltaikanlage decken können.
Indem wir unseren Strom vor Ort aus den neuen Energiequellen erzeugen, können wir die Kosten für CO2-Emissionen senken. Außerdem schaffen wir einen wichtigen wirtschaftlichen Vorteil für unseren Standort, der uns weniger abhängig vom Energiemarkt macht. Derzeit investieren wir in unsere Wasserkraftwerke mit dem Ziel, deren Anlagen in Zukunft effizienter zu betreiben.
Dazu gehört der Ersatz einer 100 Jahre alten Wehranlage durch ein modernes Bauwerk. Ziel ist es, den Anteil der Eigenstromversorgung stetig zu erhöhen. Ein weiterer sehr wichtiger Energieträger, den Stefan Obermoser bereits erwähnt hat, ist Erdgas.
Mit Erdgas werden unsere verschiedenen Wärmebehandlungsanlagen sowie unsere Werksheizung mit Wärmeenergie versorgt. Erdgas ist aber auch als Energieträger bekannt, der erhöhte CO2-Emissionen verursacht. Infolge der CO2-Bepreisung wird die Verwendung von Erdgas immer mehr zu einem wirtschaftlichen Problem.
Zudem hat sich die geopolitische Situation bei der Versorgung mit Erdgas in den letzten Jahren zunehmend verschärft. Auch an unserem Standort in Bruck an der Mur gibt es Projekte, Ideen und Szenarien, die darauf abzielen, Erdgas vollständig durch andere Energieträger zu ersetzen. Dabei sind aber viele herausfordernde Aspekte zu berücksichtigen, wie etwa die möglichen Auswirkungen auf unsere Produkte und wirtschaftliche Aspekte.
Wir verfolgen daher neue Entwicklungen sehr aufmerksam und haben uns auch stark mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt. Okay, ich erinnere mich, dass Sie bei unserem Vorgespräch folgenden Satz gesagt haben. Es nützt uns ja auch sehr viel, wenn wir weniger Strom verbrauchen.
Sie meinten damit den wichtigen Bereich der Energieeffizienz. Es gab und gibt viele Projekte am Standort, die sich mit Energieeffizienz beschäftigt haben. Sie haben zum Beispiel bestehende Systeme analysiert und daraus wichtige Schlüsse gezogen.
Bitte erzählen Sie uns und unseren Zuhörern ein paar Beispiele aus der Praxis und vielleicht gibt es auch ein paar Tipps für uns. Wie bereits erwähnt, sind Energieeffizienzbegriffe für uns in Bruck an der Mur sehr wichtig. Wir haben in der Vergangenheit einige Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz unserer Anlagen umgesetzt und auch für die Zukunft stehen noch einige Projekte auf unserer To-do-Liste.
Ein wichtiger Ansatz ist dabei die Bewusstseinsbildung bei uns allen, um das Optimierungspotenzial zu erkennen und die Maßnahmen schließlich gemeinsam umzusetzen. Die Basis dafür ist wiederum eine solide Datenbasis, die wir erst einmal schaffen mussten. In den Anfängen, als ich bei der voestalpine in Bruck an der Mur zu arbeiten begann, gab es zwar schon einige Energiezähler, aber ich kann mich erinnern, dass diese meist analog waren oder die Daten nicht einfach zugänglich waren.
Also haben wir begonnen, unsere Infrastruktursysteme wie die Elektroschaltanlage oder die Produktionsanlagen laufend zu modernisieren. So wurden alle neuen Anlagen auch mit modernen Messsystemen ausgestattet. Außerdem haben wir uns entschieden, ein werksweites Überwachungssystem einzuführen.
Dieses System ist für uns sehr wichtig, weil es uns ermöglicht, Informationen aus der Infrastruktur und Informationen für den Produktionsbereich nahezu synchron zu analysieren und zu vergleichen. Dieses Verfahren hat es uns ermöglicht, eine ganzheitliche Sicht auf die Energieflüsse am Standort zu gewinnen. Dadurch können wir komplexe Wechselwirkungen zwischen Produktionsanlagen und der Infrastruktur erkennen und verstehen, so dass wir unsere Prozesse und Systeme noch besser kennen lernen.
Wenn ich also über ein paar Projekte spreche, möchte ich ein paar Details über die letzten Projekte erzählen. Ein sehr erfolgreiches Projekt war die Prozess- und Energieoptimierung unserer Glühöfen. Gemeinsam mit dem Team der Prozesstechnik und dem Ofenbauer konnten wir den Wasserstoffverbrauch um bis zu 50 Prozent und den Stromverbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Ein Schlüsselfaktor war dabei die Implementierung eines Steuerungssystems, das es ermöglicht, den Wasserstoffdurchfluss in Abhängigkeit von der aktuellen Ofenatmosphäre anstelle des alten zeitbasierten Systems zu steuern.
Ein zweites Projekt betrifft die Optimierung der vorhandenen Pumpen in unseren Kühl- und Heizkreisläufen. Bei der Analyse des Stromverbrauchs der Pumpen im Infrastrukturbereich, der gleichzeitig mit der Produktionsanlage betrieben wird, stellten wir fest, dass der Stromverbrauch der Wasserpumpen sehr hoch war. Durch weitere Tests und Messungen stellten wir fest, dass einzelne Hydraulikkreise einen viel zu hohen Wasserdurchfluss hatten, während andere Kreise fast zu wenig Durchfluss hatten. Als Maßnahme führten wir einen hydraulischen Abgleich mit zuvor installierten Ventilen durch. Als Ergebnis erhält nun jeder Verbraucher der Anlage die richtige Menge an Kühlwasser und wir konnten den Stromverbrauch der Pumpen um bis zu 70 Prozent senken, indem wir den Wasserdruck reduzierten.
Und es gibt noch viel mehr. Da wir intensiv an den Kühlkreisläufen gearbeitet haben, konnten wir auch die Produktivität unserer Walzwerke durch die Verbesserung der Walzölkühlung steigern. Schließlich möchte ich noch die Energieeffizienzgewinne durch die neu investierten Produktionsanlagen erwähnen.
Wenn wir neue Produktionslinien oder -anlagen beschaffen, ist es auch unser Ziel, mögliche Energieoptimierungen durch eine entsprechende Auslegung der Anlage zu erreichen und gleichzeitig umzusetzen.
(14:46 - 18:46)
In einem internen Projekt geht es derzeit um die Wärmeversorgung. Erdgas soll durch Abwärme ersetzt werden. Wie ist der Stand dieses Projekts und was können Sie uns dazu sagen? Nun, bei diesem Projekt geht es um ein Thema, das Stefan Obermoser bereits angesprochen hat. Ziel ist es, den Erdgasverbrauch durch den Einsatz von Ökostrom zu ersetzen. Im Zuge unserer Analyse haben wir erkannt, dass in unseren Kühlkreisläufen ungenutztes Potenzial in Form von Abwärme auf einem Temperaturniveau von etwa 30 Grad vorhanden ist. Gleichzeitig nutzen wir aber auch Erdgas zur Beheizung verschiedener Anwendungen.
Wir haben also festgestellt, dass es einige Anwendungen gibt, die ein eher niedriges Temperaturniveau erfordern, und hier wollten wir ansetzen und einen Energiekreislauf schaffen, um die Niedertemperatur-Abwärme zu nutzen und sie in die Niedertemperatur-Prozessanwendungen zu bringen. Dies haben wir durch die Integration einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe in den bestehenden Produktionsprozess durch Kopplung mit der Infrastruktur erreicht. Die Wärmepumpe entnimmt das Kühlwasser aus den vorhandenen großvolumigen Kühltanks im Untergrund und hebt das Temperaturniveau auf ein höheres Niveau an.
Die Abwärme wird dann über einen zweiten Pufferspeicher in einem Temperaturbereich zwischen 45 und 70 Grad in das Wärmenetz eingespeist. Das Potenzial für die Nutzung der Abwärme des Kühlwassers an unserem Standort ist riesig. So wurde die Idee geboren, die kleinere Anlage zunächst als instrumentierte Pilotanlage zu entwickeln und zu realisieren.
Für uns war es wichtig, dass die Pilotanlage möglichst flexibel betrieben werden kann. Wir wollen möglichst viele Lastzustände fahren können und unsere Erfahrungen mit dieser Technologie sammeln.
Diese Dimensionierungsanlage wurde mit umfangreicher Messtechnik ausgestattet und alle Daten sind in unserem anlagenweiten Monitoring-System wieder verfügbar gemacht worden.
Die Anlage ist bereits seit Dezember letzten Jahres in Betrieb. Mit den ersten Ergebnissen, die wir bisher erhalten haben, sind wir zufrieden. Die Anlage ist in der Lage, etwa das Fünf- bis Siebenfache der in das Wärmenetz eingespeisten elektrischen Energie einzuspeisen.
Dieser Faktor hängt von den herrschenden Temperaturverhältnissen im Kühlwasser und im Heizsystem ab. Die vorhandenen großen Kühlwasserspeicher im Untergrund erwiesen sich als sehr hilfreich, da sie eine große Pufferwirkung haben und somit eine lange Laufzeit der Wärmepumpe gewährleisten. Lange Laufzeiten sind daher wichtig, um eine angemessene Wirtschaftlichkeit des Systems zu erreichen.
Das System lässt sich sehr gut in den bestehenden Betrieb mit unseren bestehenden Abwärmerückgewinnungssystemen wie den Kompressoren oder dem Abgasrekuperator des Glühofens integrieren. Bislang haben wir keine negativen Auswirkungen auf unsere Produkte oder unsere Anlagen feststellen können. Derzeit arbeiten wir an der Feinabstimmung des Systems.
Die elektrische Energiezufuhr wird minimiert, während wir die Wärmeabgabe maximieren. Der Betrieb des Systems wird in den nächsten Monaten genau überwacht werden. Für uns ist es wichtig, am Ende des ersten Betriebsjahres erste fundierte Schlussfolgerungen ziehen zu können. Die Frage der Wirtschaftlichkeit und der erreichbaren Optimierungszeit des Systems ist für uns natürlich besonders wichtig. Bei positivem Ergebnis ist es also durchaus möglich, dass in Zukunft weitere und größere Anlagen realisiert werden. Herr Jandl, ich danke Ihnen. Gern geschehen. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme an dieser Folge von Wire Insights "Beyond greenwashing, our path to transformation". Wir hoffen, Sie fanden die Diskussion aufschlussreich und inspirierend. Bleiben Sie dran für unsere kommenden Episoden, in denen wir weiterhin innovative Lösungen und transformative Ideen erforschen werden.
Sie werden nicht verpassen wollen, was als nächstes kommt. voestalpine. One step ahead.