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Willkommen bei Wire Insights, dem Podcast über die neuesten Entwicklungen, Innovationen und Trends bei voestalpine Wire Technology. Von zukunftsweisenden Materialien bis hin zu nachhaltigen Produktionsprozessen. Erleben Sie spannende Einblicke in aktuelle Projekte, die die Branche revolutionieren und erfahren Sie, wie Innovationen aus Draht die Welt verändern.
Egal, ob Sie technikbegeistert, ein Branchenprofi oder einfach nur neugierig auf die Zukunft sind, dieser Podcast ist für Sie. Schalten Sie ein und machen Sie mit. Willkommen bei Wire Insights, dem Podcast, in dem wir die faszinierende Reise der Drahtproduktion, der Innovation und des Fachwissens erkunden.
(0:36 - 3:48)
Heute widmen wir uns dem Schwerpunktthema "Vom Rohstoff zum exzellenten Draht". Mein Name ist Dieter Danko, ich bin Ihr Gastgeber und heute haben wir drei herausragende Gäste zu Gast, die jeweils einzigartige Perspektiven aus der gesamten Drahttechnologie einbringen. Bevor wir in die heutigen Themen eintauchen, sollten wir zunächst unsere Gäste kennen lernen.
Könnte sich jeder von Ihnen kurz vorstellen und uns ein wenig über Ihre Rolle und Ihre Leidenschaft für Kabel erzählen? Fangen wir mit Ihnen an, Herr Huemer. Könnten Sie sich kurz vorstellen und uns etwas über Ihre Rolle bei voestalpine Stahl Donawitz erzählen und wie sie mit dem breiteren Prozess der Drahtproduktion zusammenhängt?
Ja, vielen Dank. Das mache ich gerne. Ich bin der Stahlwerksleiter im Stahlwerk und gemeinsam mit meinem Team auch in den Entwicklungsprozess eingebunden. Als Stahlhersteller liefern wir die Materialbasis für Schienen, für nahtlose Rohre und für hochwertige Drahtprodukte. Man kann sagen, dass wir sozusagen die Bedürfnisse unserer Kunden in den Stahlherstellungsprozess übersetzen.
Herr Tischler, was ist Ihr Hintergrund und welche Rolle spielen Sie bei der Gestaltung der Reise vom Stahl zum Draht innerhalb der voestalpine Wire Technology? Zunächst einmal ein herzliches Hallo an alle. Ich bin Key Account Manager bei der voestalpine Wire Rod Austria in St. Peter/Freienstein. Ich bin hauptsächlich für die Key Accounts in Mittel- und Osteuropa zuständig und wir produzieren hier in St. Peter/Freienstein im modernsten Walzwerk der Welt Walzdraht auf höchstem Niveau.
Interessant ist für mich, dass wir vom Eisenerz bis zum fertigen Draht Qualitätswalzdraht mit engen Toleranzen und einer hervorragenden Oberfläche liefern und das bei maximaler Flexibilität. Wir haben verschiedene hochmoderne Technologien, integrierte Wärme- und Oberflächenbehandlung und ganz wichtig für uns ist die weltweit einzigartige F&E-Abteilung bzw. das F&E-Zentrum.
Und schließlich, Herr Strohhäusl, erzählen Sie uns etwas über Ihre derzeitige Rolle und was Sie an der Arbeit in der Welt der Drahttechnologie am meisten reizt.
Ich bin Leiter der Abteilungen Vertrieb und Anwendungstechnik in der Drahtzieherei in Bruck an der Mur. In dieser Funktion bin ich für alle Kundenkontakte sowohl auf technischer als auch auf kaufmännischer Ebene verantwortlich. Was mich an unserer Arbeit am meisten reizt, ist, dass Draht auf den ersten Blick sehr unscheinbar wirkt.
Bei genauerem Hinsehen erkennt man, was für ein Hochleistungsprodukt wir eigentlich herstellen, dessen Eigenschaften genau auf die Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Das fasziniert mich jeden Tag aufs Neue. Vielen Dank für die tollen Einführungen Herr Huemer, Herr Tischler und Herr Strohhaeussl.
Es ist ein Vergnügen, Sie heute bei uns zu haben, und wir freuen uns darauf, tiefer in Ihre Fachgebiete einzutauchen.
(3:49 - 5:16)
Lassen Sie uns ganz am Anfang der Wertschöpfungskette mit dem Rohstoff beginnen. Herr Huemer, voestalpine Stahl Donawitz spielt eine Schlüsselrolle bei der Versorgung der voestalpine Wire Technology mit hochwertigem Stahl.
Welches sind aus Ihrer Sicht die wesentlichen Beiträge, die Ihr Standort leistet, um die Grundlage für exzellente Drahtprodukte zu gewährleisten? Nun, ich würde sagen, das Wichtigste ist, dem Kunden zuzuhören, was er braucht, um ein Gesamtbild oder ein gutes Bild von der besten Lösung für sein Produkt zu haben. Und ich würde sagen, dass dies eine Stärke unserer Wertschöpfungskette hier in der voestalpine ist. Unsere Partner können wirklich von unseren kurzen Durchlaufzeiten profitieren, die es uns ermöglichen, sehr schnell auf Kundenanforderungen zu reagieren.
Wir können maßgeschneiderte Entwicklungs- und Produktionsprozesse anbieten. Die Entwicklung kann zum Beispiel im Labormaßstab erfolgen oder bis hin zu unserer einzigartigen 5-Tonnen-Versuchsstahlanlage, auf die wir übrigens sehr stolz sind. Unsere verschiedenen Stahlproduktionswege sind immer auf die geforderten Produkteigenschaften und nicht zuletzt auf die Bedürfnisse des Kunden für seine Verarbeitung des Stahls abgestimmt.
Und lassen Sie mich noch einen Punkt hinzufügen. Wir sind uns zwar unserer langen Geschichte hier in Donawitz bewusst, aber wie unsere Vorgänger haben wir die Zukunft im Blick, und das ist ein klares Bekenntnis zur Zukunft der Stahlproduktion mit einem deutlich reduzierten Carbon Footprint.
(5:17 - 8:07)
Herr Tischler, Ihr Gießwalzdraht wird bei voestalpine Wire Rod Austria in St. Peter/Freienstein im modernsten Drahtwalzwerk der Welt produziert.
Auf Ihrer Website wird der Walzdraht für höchste Qualitätsstandards hervorgehoben. Können Sie uns mehr dazu sagen? Ja, höchste Qualität aus dem modernsten Walzwerk der Welt. Unsere Welt ist die Welt des Drahtes.
Wir sind spezialisiert auf kundenorientierte und maßgeschneiderte Drahtproduktion. Als innovativer Partner mit einer einzigartigen Forschungsinfrastruktur können wir Ihnen hochwertige Materiallösungen im Marktumfeld garantieren. Basierend auf unseren Kernwerten Qualität, Flexibilität, Innovation und Nachhaltigkeit leben wir Leistung in Draht in jeder Prozessstufe.
Sie garantieren höchste Qualität, engste Toleranzen und maximale Flexibilität. Haben Sie mehr Details dazu? Gießwalzdraht auf höchstem Qualitätsniveau erfordert bei uns eine integrierte Produktion in einer in der Branche einzigartigen Wertschöpfungskette vom Erz bis zum fertigen Drahtprodukt. Beste mechanisch-technologische Eigenschaften.
Erweiterter Abmessungsbereich von 5 Millimeter bis 52 Millimeter ist Walzdraht in Ringen. Beste Oberflächenqualität und enge Durchmessertoleranzen. Wir haben auch die Möglichkeit Coilgewichte bis zu drei Tonnen und wir haben auch eine integrierte Oberflächen- und Wärmebehandlungsproduktion hier in St. Peter/Freienstein.
Wir verfügen über modernste Logistikkonzepte von der Stahlproduktion bis zum Kunden. Wir sind sehr auf langfristige Beziehungen zu unseren Kunden ausgerichtet. Wir verfügen über eine gute F&E-Abteilung in der voestalpine Wire Technology und haben dadurch Möglichkeiten für individuelle Lösungen.
Von der Kleinserienfertigung über das METLAB bis hin zur TECHMET und weiter zur voestalpine Stahl Donawitz in den Stahlproduktionsstranggießanlagen 3 und 4. voestalpine Wire Rod Austria liefert Walzdraht mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen und Sie entwickeln laufend neue Lösungen für Oberflächenbehandlungen. Was ist hier besonders erwähnenswert? Bei der Oberflächenbehandlung haben wir die Möglichkeiten des Beizens, Phosphatierens, Äscherns, Verseifens und der Polymerbeschichtung und zusätzlich als nachhaltige Lösung eine phosphatfreie Beschichtung. Und auch Wärmebehandlungen spielen eine große Rolle.
Wir haben auch eine Wärmebehandlungsproduktion für 130 000 Tonnen pro Jahr.
(8:08 - 13:19)
Herr Strohhaeussl, haben Sie ein Beispiel dafür, wie alle Prozessschritte in Ihrem Unternehmen aus einer Hand ablaufen? Ja, auf jeden Fall. Wer vielleicht schon einmal im Privatleben mit der Aufgabe zu tun hatte, ein Haus oder ähnliches zu bauen, weiß, was es bedeuten kann, verschiedene Gewerke koordinieren zu müssen.
Sie haben wahrscheinlich auch schon erlebt, was passieren kann. Oft wünscht man sich, alles aus einer Hand zu bekommen. Neben der Arbeitserleichterung für die Kunden sehe ich aber vor allem die Möglichkeit, in allen Bereichen des Herstellungsprozesses Anpassungen vornehmen zu können.
Das ist der größte Vorteil für den Kunden. Es ermöglicht uns auch, neue kreative und innovative Ansätze umzusetzen, um die bestmögliche Lösung für unsere Kunden zu finden. Was können Kunden erwarten, wenn sie ein Projekt mit voestalpine Wire Technology beginnen? Erstens würde ich sagen, volles Engagement.
Wenn wir gemeinsame Projekte starten, stehen wir dahinter und bemühen uns, sie bestmöglich umzusetzen. Dann möchte ich unsere ganzheitliche Kompetenz hervorheben. Unsere Teams und Abteilungen verfügen über ein breites Spektrum an Fachwissen und werden durch unsere technologischen Fähigkeiten ergänzt.
Ich denke, hier sind wir sicherlich top-in-class. Wenn man von voestalpine Wire Technology als Zulieferer spricht, wird man Ihrem Unternehmen nicht wirklich gerecht. Aber was unterscheidet Ihr Unternehmen von einem klassischen Drahtlieferanten? Ich denke, wir sind nicht wirklich nur ein Zulieferer.
Vielmehr sind wir ein Partner für unsere Kunden. Das versuchen wir auf allen Ebenen zu leben. Ob das nun Entwicklungspartnerschaften mit unseren technologischen Möglichkeiten und unserem Know-how sind oder einfach partnerschaftliches Verhalten.
Dabei kann es sich auch um kurzfristige Anforderungen handeln, wie z.B. ein wichtiges neues Projekt zu gewinnen, das wir so flexibel wie möglich unterstützen und begleiten. Dies spiegelt sich auch in der Länge unserer Kundenbeziehungen wider. Erst kürzlich haben wir von einem unserer langjährigen Kunden ein Geschenk für unsere 60-jährige Partnerschaft erhalten.
Das macht mich sehr stolz. Welchen Einfluss hat das Material auf die spätere Leistung des Drahtes und wie wählen Sie es aus? Das Material selbst ist natürlich einer der wichtigsten Bausteine für die erfolgreiche Umsetzung eines Kundenprojekts. Ich glaube aber auch, dass die Bedeutung einer optimierten und abgestimmten Prozessführung nicht unterschätzt werden darf.
Ich folge in der Regel einem persönlichen Schema und beginne mit den groben Anforderungen an das Material. Zum Beispiel gibt es spezielle Anforderungen an Härtbarkeit, Festigkeit, Verschleißfestigkeit und so weiter. Das grenzt die Auswahl immer weiter ein.
In den meisten Fällen sind die Anforderungen an den Werkstoff in der Kundenspezifikation zusammengefasst. Aber da fangen die Dinge an, knifflig zu werden, nicht wahr? Um innerhalb dieser Randbedingungen wirklich das ideale Material auswählen zu können, muss man verstehen, was genau der Kunde damit erreichen will. Das funktioniert nur, wenn man einen guten Dialog mit dem Kunden führt, damit man auch seine Bedürfnisse versteht.
Interessant ist auch, dass wir eigentlich glauben sollten, dass wir keine Kontrollhebel mehr haben, da der Kunde die Materialeigenschaften in seiner Spezifikation festlegt. Nichtsdestotrotz finden wir immer noch Wege, um unsere Materialien so zu optimieren, dass sie für unsere Kunden noch besser funktionieren. Das ist auch der Grund, warum wir rund 400 verschiedene Stahlsortenvarianten anbieten.
Auch wenn unsere Kunden auf dem Papier nur etwa 100 verschiedene anfragen. Jeder Prozessschritt vom Rohmaterial bis zur fertigen Drahtlösung muss auf den Kunden zugeschnitten sein. Wie stellen Sie das sicher? Sie haben dafür drei Kriterien.
Ja, das ist richtig. Das funktioniert nur, wenn drei Kriterien erfüllt sind. Erstens: Wir müssen unseren Produktionsprozess bis ins letzte Detail verstehen.
Das haben wir selbst in der Hand. Wir können auf eine jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken, aber wir lernen auch jeden Tag dazu. Ich denke, das zeichnet uns auch aus, dass wir immer noch offen für Weiterentwicklungen sind und nicht glauben, dass wir schon am Ende der Weisheit angekommen sind.
Zweitens müssen wir genau verstehen, was die Bedürfnisse unserer Kunden sind. Das erfordert mitunter intensive Aufklärung und Offenheit auf Seiten unserer Kunden. Hier ist der Dialog von enormer Bedeutung.
Je mehr gegenseitiges Verständnis wir hier aufbauen, desto besser lassen sich Lösungen ableiten. Und last but not least sind wir auf Feedback angewiesen. Ohne Feedback können wir uns nicht weiterentwickeln.
Was ist, kurz gesagt, Ihr persönlicher Leitsatz in der Kundenkommunikation? Lassen Sie uns gemeinsam mutig sein, neue Wege gehen und innovative Lösungen finden. Denn Standard oder Mittelklasse sollte nicht unser Anspruch sein. Und damit sind wir am Ende dieser Folge von Wire Insights angelangt, vom Rohstoff zum exzellenten Draht.
(13:20 - 14:01)
Ein herzliches Dankeschön an unsere Gäste, Herrn Huemer, Herrn Tischler und Herrn Strohhaeussl, die uns mit ihrem Fachwissen einen tieferen Einblick in den Weg vom Stahl zum Hochleistungsdraht gegeben haben. Ihre Einblicke haben unsere heutige Diskussion wirklich bereichert. Unseren Zuhörern danken wir, dass Sie uns gefolgt sind.
In der nächsten Folge werden wir unsere Reise durch die Welt von voestalpine Wire Technology fortsetzen und neue Einblicke und Sichtweisen bieten. Bleiben Sie neugierig und bis zum nächsten Mal bei Wire Insights.