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Pionierprojekt für Energieeffizienz und Dekarbonisierung: Wasser-Wasser-Wärmepumpe bei voestalpine Wire Austria in Betrieb

12. August 2025 | 

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie "Roadmap 2 Zero" setzt voestalpine Wire Austria mit einem Pilotprojekt einen wichtigen technologischen Impuls: Am Standort Bruck an der Mur wurde eine innovative Wasser-Wasser-Wärmepumpe als Pilotanlage erfolgreich in Betrieb genommen. Das Ziel des Projekts ist es, Abwärme aus dem Kühlwasser energetisch zu nutzen, fossile Energieträger wie Erdgas zu ersetzen und gleichzeitig elektrische Überschussenergie aus der firmeneigenen Wasserkraft- und Photovoltaikanlage sinnvoll einzusetzen.

Funktionsweise und Systemdaten zur Wärmepumpe

Die seit Januar 2025 betriebene Anlage nutzt "überschüssige" Abwärme aus dem Kühlkreislauf (Temperaturbereich 15–40 °C) und wandelt diese mittels einer Wärmepumpe in nutzbare Heizenergie (bis zu 75 °C) um. Die so gewonnene Wärmeenergie wird zur Gebäudeheizung und zur Vorwärmung von Prozesswässern genutzt.
Bei einer Wärmeleistung von bis zu 130 kW stellt die Anlage jährlich rund 450 MWh Wärmeenergie bereit. Unter optimalen Betriebsbedingungen erreicht die Anlage einen beeindruckenden COP-Faktor (Coefficient of Performance) von bis zu 7,5. Unter Standardbedingungen wird ein COP-Faktor von ca. 5,0 erreicht.

Nachhaltiger Nutzen: Wasser und Erdgas sparen

Ein bedeutender Vorteil dieser Anlage ist die drastische Reduzierung des Grundwasserverbrauchs: Da das Kühlwasser zur Wärmeentnahme genutzt wird, ist die Zugabe von kaltem Grundwasser zur Kühlung nicht mehr notwendig. So werden jährlich rund 40.000 m³ Wasser eingespart. Parallel dazu wird der Erdgasbedarf zur Beheizung des Standorts deutlich gesenkt, was eine Entlastung für Umwelt und Betriebskosten bedeutet.

Wissensaufbau für zukünftige Skalierung

Die Anlage ist mit umfassender Messtechnik ausgestattet, um das Betriebsverhalten sowie potenzielle Wechselwirkungen mit der Produktion erkennen und analysieren zu können. Auf Basis dieser Daten soll das Konzept weiterentwickelt und mögliche Folgeprojekte am Standort identifiziert werden, darunter eine Ausweitung auf Hochtemperaturanwendungen und die Integration größerer Anlagen.  Die gewonnenen Erkenntnisse sind zudem poteziell auf andere voestalpine-Standorte mit Kühlwassersystemen übertragbar.

Manuel Jandl, Energiemanagement-Experte bei voestalpine Wire Austria

Durch die erfolgreiche Integration dieser Pilotanlage in unsere bestehende Prozesslandschaft können wir gezielt Erdgas und Grundwasser einsparen. Dabei nutzen wir die überschüssige Energie aus unseren Eigenstromerzeugungsanlagen, die sonst ins öffentliche Netz eingespeist würde. Die umfassenden Messdaten liefern uns wertvolle Erkenntnisse, um künftig weitere Einsatzfelder zu identifizieren und zusätzliche Einsparpotenziale zu erschließen.

Manuel Jandl, Energiemanagement-Experte bei voestalpine Wire Austria

Fazit:

Wärmepumpe

Das Wärmepumpenprojekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie technologische Innovation und klimafreundliche Energieversorgung Hand in Hand gehen können. Es zeigt, dass auch kleine Pilotprojekte eine große Wirkung entfalten können – sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Mit dem Ausbau solcher Lösungen treibt voestalpine Wire Austria die nachhaltige Transformation der Industrie aktiv voran und macht damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur CO₂-neutralen Drahtproduktion.

Nachhaltigkeit bei voestalpine Wire Technology

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