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Regenerative Schienenpflege bei Stadtbahnen

21. April 2021 | 

Auch bei Stadtbahnen beeinträchtigen kontinuierlicher Verschleiß und Schädigung die Schienenlebensdauer. Daher ist es notwendig, diesen Effekten mit gezielter Instandhaltung entgegenzuwirken um einen vorzeitigen Schienentausch zu vermeiden. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH setzt dabei bereits auf das mobile Schienenfrässervice von voestalpine Railway Systems.

Die Lebensdauer von Eisenbahnschienen wird durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren des Rad-Schiene-Systems beeinflusst. Um die Lebensdauer der Schienen zu erhöhen, werden verschiedene Instandhaltungsstrategien eingesetzt.

Regenerative Schieneninstandhaltung

Bei der regenerativen Instandhaltung wird ein genau definierter Zustand der Schiene erzeugt. Etwaige Oberflächenschäden werden zu 100% entfernt, und das Zielprofil der Schiene wird komplett wiederhergestellt. Diese Regeneration wird nahezu unabhängig vom Schädigungszustand der Schiene erzielt und gilt als Grundlage für eine erfolgreiche zyklisch-präventive Instandhaltungsstrategie. Dadurch unterscheidet sich dieser Ansatz von der korrektiven Instandhaltung, bei der eine 100%ige Wiederherstellung meistens nicht möglich ist.

Mobiles Schienenfräsen mittels MG11

Für die Operationalisierung kundenspezifischer Instandhaltungsstrategien erwarb die voestalpine Track Solutions Germany GmbH, ein Unternehmen der voestalpine Railway Systems Gruppe, 2020 eine mobile Schienenfräse vom Typ MG11 der neuesten Generation. Diese Hochleistungsfräse ermöglicht einen variablen Materialabtrag zwischen 0,1  mm und 1,2  mm in einer Überfahrt und eignet sich daher neben der regenerativen Instandhaltung auch für die Anwendung bei allen anderen gängigen Instandhaltungsstrategien.

Anwendungsfall Karlsruhe

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) betreibt ein Liniennetz aus Buslinien und Stadtbahnen im Großraum Karlsruhe und Heilbronn, Deutschland.

Wie jedes Stadtbahnsystem ist auch die AVG mit einer gewissen Schienenschädigung konfrontiert, wie z. B. plastischer Profilverformung, Schienenverschleiß, der Ausbildung von RCF-Defekten sowie Schlupfwellen (periodische Verschleißeffekte auf der Lauffläche der Schienen im Bogen).

Um einen vorzeitigen Schienentausch zu vermeiden und um einen „Neustart“ der Schienenlebensdauer zu ermöglichen, entschied sich die AVG dazu, das Konzept der regenerativen Instandhaltung anzuwenden. Mithilfe eines speziell für diesen Einsatz entwickelten Logistik-Konzeptes ist es gelungen, innerhalb von nur zwei Wochen effizient ca. 20 km Gleise zu regenerieren. In einigen Ortsdurchfahrten verfügt die AVG über enge Gleisbögen mit Radien < 100 m, diese konnten ebenfalls mit der Fräse durchgängig bearbeitet werden.

Durch die hohe Leistungsfähigkeit dieser Frästechnologie ist es möglich, meist in nur einer Überfahrt das Zielprofil wiederherzustellen (zu regenerieren). Zusätzlich ist auch die vollständige Beseitigung von Oberflächenfehlern möglich, abhängig von der Schädigungstiefe können hierbei mehrere Überfahrten notwendig sein. Der Fräsprozess mit integrierter Schleifeinheit erzeugt eine Oberflächenqualität mit geringer Rauigkeit, die die Anforderungen der Norm EN 13231 deutlich übertrifft.

Für voestalpine Railway Systems ist es wichtig, als Systemanbieter den Kunden über den ganzen Lebenszyklus des Fahrweges hinweg optimal betreuen zu können. Mit der MG11 steht den Kunden somit ein vielseitiges, effizientes und umweltfreundliches Werkzeug zur Verfügung, mit dem der Lebenszyklus von Schienen in Gleisen und Weichen nachhaltig verlängert werden kann.