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Die historische Entwicklung der voestalpine Stahl Donawitz - Know-how seit mehr als 140 Jahren

1436 war ein bemerkenswertes Jahr für den Standort Donawitz. Konsequente Forschung und Innovation entwickelten die Hammerwerke von damals zum bedeutendsten Unternehmen im Bereich der Stahlerzeugung – der voestalpine Stahl Donawitz GmbH.

Die Ursprünge des heutigen Stahlwerkes in Donawitz gehen auf die urkundlich nachweisbaren Hammerwerke aus dem Jahr 1436 zurück. Laufende Veränderungen an der Struktur des eisenverarbeitenden Betriebes führten zur 1. steirischen Puddelstahlerzeugung in den Jahren von 1834-1837.

1878 war geprägt von Änderungen der Besitzungen, der Erbauung der Bahnlinie Donawitz-Vordernberg zur Senkung der Transportkosten und der Erbauung des 1. Martinofens – eine neue Ära in der Stahlerzeugung begann. Die Errichtung eines Koksofens und die Erweiterung der Bahnlinie Vordernberg-Eisenerz ermöglichten die Massenstahlerzeugung. 1881 übernimmt die „Österreichische-Alpine Montagegesellschaft“ (OAMG) die Werksanlagen.

Mit dem Bau eines neuen Träger- und Schienenwalzwerkes im Jahr 1892 stand Donawitz im Mittelpunkt der Verhüttung in der Monarchie. Kurz nach der Jahrhundertwende im Jahr 1905 wurden 2 Koksöfen mit einer täglichen Leistung von 400 Tonnen Roheisen errichtet. Nach der Inbetriebnahme des 14. Martinofens im Jahr 1912 wuchs Donawitz zur größten zusammenhängenden Stahlwerksanlage in Europa.

Brennstoffmangel führten das Werk in der Zeit um den 1. Weltkrieg in große Turbulenzen. Der Bau eines 15-Tonnen-Elektroofens um 1928 ermöglichten die Herstellung von niedrig- bis mittellegierter Sonderstähle. In diese Zeit fällt auch die Herstellung von Elektro-Manganstahlschienen.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich gingen nach mehreren Fusionen 1941 die "Reichswerke AG Alpine Montanbetriebe" hervor. Im Vordergrund stehen zu dieser Zeit die Herstellung kriegsnotwendiger Produkte bei Vollbetrieb der einzelnen Anlagen. Außerdem kam es zum Bau von 3 Lichtbogenöfen, eines 60-Tonnen-Siemens-Martin-Ofens, eines 4. Hochofens und eines Blockwalzwerkes.

Der Wiederaufbau in der Nachkriegszeit stützte sich ab 1948 auf den Marshall-Plan. Dadurch konnte 1950 eine neue Blockstraße, 1952 eine kontinuierliche Knüppelstraße und 1954 eine Profilfertigstraße in Betrieb genommen werden.

Nach einer der bedeutendsten metallurgischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert ging das LD-Stahlwerk in Donawitz als zweite Anlage der Welt am 22. Mai 1953 in Betrieb. Sie ist mit zwei 30-Tonnen-Konvertern und einem 500-Tonnen-Roheisenmischer ausgestattet. Donawitz war an der Entwicklung des LD-Verfahrens bis zur Betriebsreife maßgeblich beteiligt - jenes Verfahren, nach dem weltweit der meiste Stahl (60%) erzeugt wird. Man kann große Mengen Roheisen und Schrott wirtschaftlich verarbeiten, sowie Rohstahl von besonderer Güte liefern.

1973: Fusionierung ÖAMG mit Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG (VOEST)

1991: Teilung des Unternehmens am Standort Donawitz in drei eigene Gesellschaften

1995: 5.Oktober, Börsengang der voestalpine Stahl AG

2000: Inbetriebnahme des weltweit modernsten Kompaktstahlwerkes

2005: Inbetriebnahme der 2.Vakuumanlage (VD)

2007: Inbetriebnahme der Murwasseranlage

2008: Inbetriebnahme des Kraftwerksblocks

2019: Eröffnung Technikum Metallurgie
Mit dem Technikum Metallurgie (TechMet) und dem Metallurgie Labor (MetLab) haben wir 2019 neue Forschungsanlagen in Betrieb genommen. Mit diesen beiden Anlagen können gemeinsam mit unseren Kunden, neben den großtechnischen Anlagen, sehr flexibel, in kleinem Maßstab und mit kurzen Time-to-Market-Zeiten neue Produkte und Werkstoffe effizient entwickelt werden.

2020: Inbetriebnahme der Stranggießanlage CC4
Die neue Bloom-Stranggießanlage CC4, das Herzstück der Stahlproduktion in Donawitz, ist derzeit die weltweit modernste Anlage ihrer Art und entspricht vollumfänglich Industrie-4.0-Standards. Mit der weltweit einzigartigen Kom­bination aus hochmoderner Anlagen- und Prozesstechnologie ist künftig eine weitere Qualitätssteigerung bei der Herstellung von Stahlgüten für anspruchsvol­lste Endprodukte möglich.