19.07.23

«Ich versuche alles, damit unsere Kund:innen ihren Stahl rechtzeitig bekommen»

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Reinhold Vögelin ist mit 31 Dienstjahren einer der ältesten Mitarbeitenden der voestalpine High Performance Metals Schweiz AG. Der gelernte Schlosser hatte schon viele Jobs in der Stahlbranche und agiert heute vor allem hinter den Kulissen. Bei seiner anspruchsvollen Arbeit hilft ihm auch seine Erfahrung als Fussballtrainer.

Reinhold Vögelin, Sie kümmern sich um die Bestellungen und das Auftragsmanagement bei der voestalpine am Standort Wallisellen. Wie viele Eisen haben Sie gleichzeitig im Feuer?
Ziemlich viele! Pro Tag bearbeite ich 10 bis 20 Bestellungen. Unser Team arbeitet vor allem hinter den Kulissen. Wir erfassen Aufträge für die Verkäufer:innen, beauftragen Unterlieferanten und organisieren den Transport des Stahls in die Härterei, zum Tieflochbohren oder zum Beschichten. Kurz gesagt erledigen wir die ganze Administration eines Auftrages von der Bestellung bis zur Auslieferung. Ich habe meine Projekte ständig im Blick, frage im Stahlwerk nach, wie es mit der Produktion vorwärtsgeht und ob auf Termin geliefert werden kann.

Was tun Sie, wenn die Zeit knapp wird?
Dann gebe ich nochmals Gas! Ich versuche alles, damit unsere Kund:innen ihren Stahl rechtzeitig bekommen. Da kann ich auch mal energisch werden.

Also voller Einsatz für die Kund:innen – und das schon seit 31 Jahren bei der voestalpine. Was hat Sie so lange hier gehalten?
Da gibt es viele Gründe. Zum Beispiel die grossartigen Menschen, mit denen ich zusammenarbeite – sowohl inhouse wie auf Kundenseite. Und auch, dass ich mich hier stets weiterentwickeln konnte. Ich bin von Haus aus Schlosser, habe mich dann zum Feinmechaniker und Kaufmann weitergebildet. Als ich bei der Vorgängerfirma der voestalpine begann, arbeitete ich zunächst im Lagerverkauf. Dann wechselte ich in die Baustahl-Gruppe und kam schliesslich zum Order Material Management, wo ich heute bin. Ich besuchte etliche Weiterbildungen, lernte immer wieder Neues dazu. Was mir besonders gut gefiel, war die Ausbildung zum Lehrlingsbetreuer. Ich liebe meinen Beruf und finde es wunderbar, meine Erfahrungen weiterzugeben!

Was fasziniert Sie am Stahl?
Die Vielfalt und Komplexität des Materials. Als Schlosser lernte ich vieles rund um die Verarbeitung von Stahl. Im Laufe der Jahre konnte ich mein Wissen zur Beschaffenheit und den verschiedenen Legierungen erweitern und vertiefen. Je nach Druck, Temperatur und Zusammensetzung lassen sich aus den Grundstoffen die unterschiedlichsten Eigenschaften herausholen. Die voestalpine ist einer der hochqualitativen Player im Bereich Medizintechnik und Luftfahrt. Dahinter steckt jahrelange Forschung und Entwicklung. Schlussendlich garantieren wir mit unserer Qualitätsarbeit für die Sicherheit zahlreicher Prozesse und das Funktionieren hochkomplexer Maschinen, von denen wiederum viele Jobs und Menschen abhängen.

Stahlhändler gibt es einige – welche Vorteile hat die voestalpine auf dem Markt?
Wir verfügen über eigene Stahlwerke in Österreich und Schweden – damit sind wir in der Schweiz einzigartig. Zudem haben wir diverse Verträge mit Stahlwerken weltweit, die Material nach unseren Qualitätsstandards liefern können. Wir stellen teilweise Produkte genau nach Rezept der Kund:innen her. Solche, die es so noch gar nicht gibt. Zudem veredeln und bearbeiten wir den Stahl individuell nach Wunsch. Unsere Kund:innen müssen bloss bestellen und bekommen am Schluss das Gewünschte, ohne sich um Zwischenschritte kümmern zu müssen.

Eine saubere Sache! Jetzt noch eine persönliche Frage. Welches Sprichwort passt besser zu Ihnen: «Wer rastet, der rostet» oder «Jeder ist seines Glückes Schmied»?
Das zweite Sprichwort benutzte schon mein Vater, und es stimmt auch für mich. Ich bin alte Schule. Ich sehe die Arbeit, möchte vorwärtskommen und mache auch mal Überstunden, wenn es sein muss. Ich knie mich in die Arbeit rein und habe Freude, wenn ich dann auch die Früchte ernten kann.

Ihre Arbeit ist Multitasking pur – wie setzen Sie diese Talente in Ihrer Freizeit ein?
Ich leitete jahrelang als Juniorenobmann die Juniorenabteilung eines Fussballvereins und bin heute noch J+S-Coach. Arbeit und Freizeit ergänzten sich bei mir immer. Ich lernte bei der Arbeit vieles, gerade im Organisatorischen, das ich im Fussballclub einsetzen konnte. Und umgekehrt halfen mir die vielen Erfahrungen und Kontakte aus der Freizeit auch bei der Arbeit. Eine Win-Win-Situation!

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