Vakuumhärten
WAS IST VAKUUMHÄRTEN?
Beim Vakuumhärten werden die Werkstücke in einer gasdichten Vorrichtung erhitzt. Durch Absaugen der Luft wird ein Vakuum von etwa 5–2 mbar erzeugt. Anschließend wird die Charge in mehreren Schritten schrittweise auf die Härtetemperatur erhitzt. Die Erhitzung erfolgt mittels Graphitstäben. Die
Abkühlung der Werkstücke erfolgt durch Einblasen von Stickstoffgas mit einem Druck von bis zu 6 bar.
WARUM VAKUUMHÄRTEN?
Bei jedem Erhitzen reagiert Sauerstoff mit der Oberfläche des Bauteils (Oxidation). Diese Reaktion ist umso stärker, je höher die Temperatur ist. Wird die Temperatur über einen ausreichend langen Zeitraum auf einer ausreichend hohen Temperatur gehalten, bildet sich Zunder (ab ca. 600 °C) und die Oberfläche wird teilweise oder vollständig entkohlt (ab ca. 780 °C). Die so entstandene Schicht lässt sich nur mechanisch entfernen. Daher ist für jedes Erhitzen über ca. 400 °C eine Schutzatmosphäre erforderlich. In den meisten Fällen ist Stickstoff als Schutzgas ausreichend.
Bei den höheren Temperaturen, die üblicherweise in Vakuumöfen auftreten (typische Abschrecktemperatur 850 °C – 1200 °C), bietet das Vakuum einen deutlich besseren Schutz vor Entkohlung. Selbst bei Abschrecktemperaturen um 1300 °C weisen die Teile nach dem Abschrecken einen metallischen Glanz auf.
Die Temperaturregelung wird durch drei Thermoelemente sichergestellt, die die notwendigen Informationen an die Steuer- und Managementeinheit übermitteln, welche den Prozess steuert und überwacht.
ZUSAMMENFASSUNG
Vakuumhärten hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist aufgrund ihres hohen technischen Standards untrennbar mit „Qualitätshärtung“ verbunden.
Sie ist zudem umweltfreundlich, sauber und dank moderner Steuerungseinheiten auch wirtschaftlich.
Hinsichtlich Dimensionsänderungen und Verformungen ist kein anderes Verfahren vergleichbar. Da vakuumhärtbare Stähle für nahezu alle Anwendungsbereiche verfügbar sind, empfehlen wir, diese Vorteile zu nutzen.
