Plasma ist die Bezeichnung für ionisierte Gase, die durch eine elektrische Entladung in einem Gas erzeugt werden. Beim Plasmanitrieren wird ein elektrischer Strom durch das Gas geleitet, wobei die Ofenwand als Anode und das zu nitrierende Bauteil als Kathode dient. Der Stromfluss verursacht eine anomale Entladung von blauvioletter Farbe, die die Oberfläche des Bauteils während des Prozesses gleichmäßig bedeckt. Der eigentliche Nitrierprozess erfolgt durch die Wechselwirkung zwischen der Oberfläche des Bauteils und dem Plasmagas.
Erhitzen: Die zu bearbeitenden Teile werden durch Erhitzen der Gerätewand auf die erforderliche Temperatur in einer Schutzatmosphäre erhitzt.
Sputtern – Reinigung/Aktivierung der Oberfläche: Passive Schichten werden entfernt, wodurch das Nitrieren von Edelstählen und anderen Werkstoffen mit passiven Metallschichten ermöglicht wird.
Nitrieren: Während des Nitrierprozesses werden folgende Parameter kontrolliert: Einsatztemperatur, Atmosphäre im Gerät (Gemisch aus N₂ und H₂), Wandtemperatur, Nitrierzeit und Druck im Gerät. Diese Parameter beeinflussen die Eigenschaften der resultierenden Schicht nach dem Nitrieren.
Abkühlen: Nach Abschluss des Nitrierprozesses wird das bearbeitete Teil in einer Schutzatmosphäre abgekühlt.
Prinzipiell lassen sich alle Stahlsorten nitrieren, das Ergebnis hängt jedoch von der chemischen Zusammensetzung und der Prozesstechnologie ab.
Entscheidend sind die erzielbaren vorteilhaften Oberflächeneigenschaften und die weiße bzw. Verbundschicht. So lassen sich beispielsweise Eisenwerkstoffe (z. B. Einsatzstähle, Baustähle und Werkzeugstähle), hochfeste und rostfreie Stähle sowie Gusseisen erfolgreich auf diese Weise nitrieren.
