Gesund und sicher: Soziale Verantwortung für unsere Mitarbeiter:innen
- 9
Unsere oberste Priorität ist, dass unsere Mitarbeiter:innen so gesund wie sie in die Arbeit gehen, auch wieder nach Hause kommen. Dafür tun wir viel und wir entwickeln die Betriebliche Gesundheitsförderung sowie die Sicherheit am Arbeitsplatz seit vielen Jahren stetig weiter. Zwei zentrale Punkte spielen dabei eine entscheidende Rolle: Wir arbeiten kontinuierlich an der Reduktion der Unfallhäufigkeit und an der Erhöhung der Gesundheitsquote. Viele kleine und große, gut aufeinander abgestimmte Maßnahmen sind dafür nötig – von konzernweiten Sicherheitsstandards über periodisch abgehaltene Sicherheitsviertelstunden und Aufklärung sowie Sensibilisierung bis hin zur optimalen Versorgung von Patient:innen.
health & safety ist bei uns organisatorisch fest verankert. „Corporate health & safety“ wird vom Chief health & safety Officer geleitet, untersteht direkt dem Vorstand der voestalpine AG und fördert die konzernweite Zusammenarbeit bei Sicherheit und Gesundheit. Gemeinsam mit einem health & safety Committee, das aus Mitarbeiter:innen der vier Divisionen und dem Betriebsrat besteht, arbeitet „Corporate health & safety“ intensiv an der Reduktion der Unfallhäufigkeit. Diese wurde seit 2016 um 55 % reduziert.
Die LTIFR gibt die Unfallhäufigkeit als Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle mit mehr als drei Ausfallstagen je einer Million geleisteter Arbeitsstunden an. Schon in den letzten Jahren konnte die LTIFR stark reduziert werden – Maßnahmen und Aufklärung sei Dank! Die Implementierung – divisional zusammenzuarbeiten – unterstützt, dass wir eine aktive health & safety-Kultur leben, in der die Kolleg:innen im Arbeitsalltag auf sich und andere schauen.
Der Steel Division wurde für die Periode 2025 bis 2027 und zum wiederholten Male das Gütesiegel des Österreichischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF) verliehen. Ein zentraler Bestandteil der BGF-Initiativen ist die Förderung eines wertschätzenden und respektvollen Umgangs unter den Mitarbeiter:innen sowie der psychischen Gesundheit. Die Steel Division bietet den Mitarbeitenden Zugang zu vertrauensvoller psychologischer Beratung sowie Schulungen und Workshops zu Themen wie Stressmanagement und Achtsamkeit.
Auch viele Gesellschaften der Metal Engineering Division in Österreich sind mit diesem Gütesiegel ausgestattet. Dies bestätigt die Professionalität unserer Gesundheitsförderungsprogramme und anderer Initiativen, die dem Wohl und der Sicherheit unserer Mitarbeiter:innen zuträglich sind, wie z. B. dem Steel Division-Programm „WIR“ zur Förderung eines respektvollen und wertschätzenden Umgangs untereinander.
Um all das zu erreichen und auch für die Zukunft sicherzustellen, braucht es Konkretes. Um in der Welt der Medizin zu bleiben: Das Herz-Kreislaufsystem ist das Zusammenspiel aus Betrieblicher Gesundheitsförderung und Arbeitssicherheit.
An den beiden größeren Standorten in Österreich betreiben wir eigene arbeitsmedizinische Zentren. In der Linzer Werksambulanz werden z. B. akute Erkrankungen oder Verletzungen behandelt, Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, Physiotherapien, Impfaktionen sowie psychologische Beratungen angeboten und sie übernehmen die gesetzlich vorgeschriebene arbeitsmedizinische Versorgung. Unsere Mitarbeiter:innen profitieren von Angeboten der Darm- und Hautkrebsvorsorge, FSME- und Grippeimpfungen und als zertifizierte Reise- und Tropenmedizinstelle auch solche, die einen in fernen Ländern vor Krankheiten z. B. bei Dienstreisen oder im Urlaub schützen. Physiotherapiebehandlungen und Massagen fördern die körperliche Fitness und das Angebot „Starker Rücken“ – ein Online-Kurs, der zweimal pro Woche von einer diplomierten Physiotherapeutin geleitet wird – erreichte im Jahr 2024 in 66 Terminen insgesamt 2.503 bewegungsfreudige Kolleg:innen in Linz.
Das Leistungsspektrum des Arbeitsmedizinischen Zentrums der Metal Engineering Division in Donawitz erstreckt sich von der aktiven Unterstützung des gesamten betrieblichen Gesundheitswesens über die Gesundheitsförderung im Betrieb bis hin zur Erfüllung des Arbeiternehmer:innenschutzgesetzes. Sprich die Unterstützung der Arbeitnehmer:innen in Fragen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz, die Planung von Arbeitsstätten, Arbeitsmitteln, Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen sowie die Hilfestellung bei arbeitsphysiologischen, arbeitspsychologischen und ergonomischen Fragen. Ein zentrales Thema der Tätigkeit bilden die sogenannten §49-Untersuchungen, die vom Gesetzgeber vor Aufnahme von Tätigkeiten und in regelmäßigen Wiederholungsabständen verpflichtend vorgeschrieben sind. Wichtig ist auch die Organisation der Ersten Hilfe, Wiedereingliederungsmaßnahmen in den Arbeitsprozess und die Ermittlung und Beurteilung von Gefahren.
Seit etwa zwei Jahren ist die Einrichtung in Donawitz ein Ambulatorium für berufsspezifische Diagnostik. Auf 750 m² stehen dort medizinische Möglichkeiten zur Verfügung, die es erlauben schnell Befunde zu erheben, z. B. Röntgen, EKG, Labordiagnostik, Ultraschall, u. v. m. Auch die Gratisimpfungen in Österreich, wie die Influenza-Impfung, werden im Rahmen der Gesundheitsförderung am Standort Donawitz angeboten. Das breit angelegte Service- und Dienstleistungspaket der Arbeitsmedizin in Donawitz wird auch von anderen steirischen Unternehmen für ihre Belegschaft genützt. An kleineren Standorten arbeiten wir mit ausgewählten externen Partner:innen zusammen. Oder wie am Standort Hamm (Deutschland), wo seit 2020 ein Physiotherapeut, der auch als Betriebssanitäter bei Notfällen zur Stelle ist, nicht nur die körperlichen Beschwerden seiner Kolleg:innen behandelt, sondern auch als Gesundheitsexperte in allen Gesundheitsfragen zur Verfügung steht. Er arbeitet zudem eng mit einer Arzthelferin, die einmal wöchentlich vor Ort ist, und dem Betriebsarzt zusammen.
Ob vieler Berührungspunkte, z. B. bei der ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes, steht die Betriebsmedizin in engem Austausch mit der Arbeitssicherheit. Unsere Gesundheitsangebote und -kampagnen und die unserer Arbeitssicherheit sind gut aufeinander abgestimmt und gehen Hand in Hand. Apropos Hände: Handverletzungen stehen 2025 übrigens konzernweit gerade im Fokus unserer Aufklärungsarbeit. Bei Arbeiten an Anlagen und in der Produktion kommt es im Regelfall zu Arbeitsroutinen, die sich immer wiederholen. Damit verbunden steigt auch die „Betriebsblindheit“ und somit das Risiko, sich zu verletzen. Die „Handle sicher“-Kampagne war ursprünglich eine Idee der Metal Engineering-Kolleg:innen: Die erfolgreiche Arbeitssicherheitskampagne „Sicher hab’ ich mehr vom Leben!“ in Donawitz ging mit dem Schwerpunkt „Handle Sicher!“ in die zweite Runde. Weil Hände und Finger aber auch andernorts die am häufigsten verletzten Körperteile (40 %) sind, erklärten wir „Handle sicher“ zum Best Practice und stellten den „Corporate Health & Safety“-Kalender 2025 ins Zeichen „Handle sicher“. Damit lenken wir die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Prävention von Handverletzungen.
International folgen wir übrigens den „Roten Linien“, in Linz den fünf „Eisernen Regeln“:
Dies sind nur zwei Beispiele für die Sensibilisierungsarbeit in der Arbeitssicherheit an unseren Standorten.
In Linz haben Arbeitssicherheit und Gesundheit auch neue wirksame Orte erhalten. 2023 ist das sichergesund-Zentrum entstanden. Dort werden nicht nur Sicherheitsschulungen für unsere Mitarbeiter:innen abgehalten, sondern an verschiedenen Stationen sicherheitsrelevantes Verhalten trainiert. Gefährdungen können sozusagen „live“ und in sicherer Lernumgebung erlebt werden. Die Trainingsstationen spannen den Bogen von Ergonomie am Arbeitsplatz über Arbeitsmedizin bzw. -psychologie, elektrische und körperliche Gefahren bis hin zum richtigen Umgang mit Gefahrenstoffen sowie korrekter Ladungs- und Seilsicherung. Und an einer Virtual-Reality-Station trainieren die Mitarbeiter:innen das richtige Verhalten bei Arbeiten auf Kranbahnen. Wie die persönliche Schutzausrüstung gehandhabt wird, wird dort ebenfalls erklärt und vor allem ausprobiert. Denn durchs Selbermachen lernt man einfach am nachhaltigsten. Das sichergesund-Zentrum ist ein permanenter Ort, der bei den Trainingsteilnehmer:innen wortwörtliche bleibenden Eindruck hinterlassen soll.
2024 ist die Werksambulanz in Linz einer umfassenden Modernisierung unterzogen worden, die auch weiterhin die bestmögliche Versorgung der Patient:innen in der Betriebsmedizin sicherstellt. Dies war unter anderem notwendig, um weiterhin die gesetzlichen Vorgaben des Landes Oberösterreich erfüllen zu können. Die modernisierte Werksambulanz bietet jetzt die optimalen Rahmenbedingungen, um Medizin auf Topniveau und „State of the Art“ anbieten und praktizieren zu können sowie einen Raum, in dem sich die Patient:innen gut aufgehoben und betreut fühlen. Die Werksambulanz spiegelt jetzt auch optisch wider, was sie ist: eine moderne Einrichtung in der die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen im Mittelpunkt steht.
In Linz sorgt „365 Tage sicher & gesund“ im wahrsten Sinn für Gesprächsstoff: Über Gesundheit zu sprechen, ist ein wesentlicher Bestandteil der Sensibilisierung und der erste Schritt zur Vorsorge. Kurzvorträge von Arbeitsmediziner:innen und einer Arbeitspsychologin, z. B. zu Themen wie Stressbewältigung, Fitness für die Seele, Schichtarbeit, Herzgesundheit, psychische Gesundheit, Süchte, Ernährung, Achtsamkeit und einige mehr, rücken Gesundheit ganzheitlich ins Blickfeld – so bleibt Gesundheit laufend im Gespräch.
Bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung in Linz stellten wir im Vorjahr die Männergesundheit in den Fokus, eine MOVEMBER-Initiative hat zur Prostatakrebsvorsorge aufgerufen, die in der Betriebsmedizin von externen Urologen durchgeführt wurde. Heuer rückt die Frauengesundheit in den Mittelpunkt der Vorsorgemaßnahmen. Für unsere steirischen Kollegen organisieren wir urologische Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchungen und auch bei anderen Prophylaxe-Untersuchungen übernehmen wir die Organisation für unsere Belegschaft in der ÖGK in Graz.
Für unsere Schichtarbeiter:innen der Metal Engineering Division bietet die „Gesundheitswoche“ in einem Therapiezentrum in Bad Gleichenberg (AT) die Möglichkeit, sich gut auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Schichtarbeit einzustellen. Das abwechslungsreiche Rahmenprogramm motiviert, einen gesundheitsförderlichen Lebensstil aufzugreifen.
Außerdem wird im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge Stress mit verschiedenen Maßnahmen entgegengewirkt: Die „Naturpark-Auszeit-Tage“ zur Steigerung der mentalen Gesundheit, zur Stressreduktion und für mehr Achtsamkeit in der Natur finden als zweitägige Aktion im Herzen des Naturparks Zirbitzkogel-Grebenzen statt. Und im Seminar „CARABINER Belastungsmanagement 1.0 – Damit Stress keine Chance hat!“ lernen unsere Mitarbeiter:innen Stressoren zu erkennen. Das gibt ihnen die Möglichkeit, mit belastenden Situationen besser umzugehen und auf lange Sicht Burnout zu vermeiden. Beim Seminar werden Entspannungsübungen mit physiologischen Messgeräten getestet, um die Wirkung auf den eigenen Körper sichtbar zu machen.
Ein schon in den vergangenen Jahren wesentlicher Schwerpunkt der Betrieblichen Gesundheitsförderung konzentriert sich in Linz auf die psychische Gesundheit. Laut Weltgesundheitsorganisation erleidet in Europa jede:r Vierte im Laufe des Lebens mindestens eine psychische Krankheitsepisode. Durch die gestiegene gesellschaftliche Sensibilisierung für Themen wie Stress, Depressionen und Angststörungen hat psychische Gesundheit in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen – auch bei uns!
In Zusammenarbeit mit einem Sportwissenschafter bieten wir am Standort Donawitz ein ganzheitliches Gesundheitscoaching und individuelle Beratungen zu Gesundheitsthemen wie Bewegung, Ernährung, mentale Gesundheit, Stressbewältigung, gesunder Schlaf und Arbeitsplatzergonomie. Außerdem werden Fitnesskurse im 144 m² großen Gymnastiksaal angeboten. Die Kolleg:innen können täglich von 05:00 bis 23:00 Uhr das Fitnessstudio für Kraft- und Ausdauertraining nutzen.
Ein wichtiges Werkzeug für die vertrauensvolle psychologische Beratung der Mitarbeiter:innen ist das in der COVID-Krise entstandene Sorgentelefon, das wir danach als fixe Anlaufstelle etabliert haben. Eine klinische Gesundheits- und Arbeitspsychologin spricht dort mit Menschen in Momenten der Krise, die ein offenes Ohr suchen. Hilfe finden die Betroffenen durch lösungsorientierte Unterstützung und die professionelle Begleitung.
Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.