H2FUTURE: Pilotanlage wird zum Forschungsprojekt
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Im Rahmen von H2FUTURE-Follow-Up werden die bisherigen Forschungsaktivitäten zur Wasserstoffproduktion hinsichtlich der Qualitätsmerkmale Reinheit und Druck konsequent weitergeführt. In den neu errichteten Speichertanks wird der Wasserstoff bis zur Verladung und Weiterverwendung gespeichert. Die Vorbereitungsmaßnahmen für die Anlagenerweiterung laufen bereits seit zwei Jahren, aktuell werden die Anlagen installiert. Die Funktionstests beginnen im Januar 2026, erste Forschungsergebnisse werden Ende 2026 erwartet. Das Projekt endet im Dezember 2029.
Gemeinsam mit VERBUND bauen wir H2FUTURE, eine der weltweit am längsten betriebenen PEM-Elektrolyseanlagen, am Standort Linz weiter aus. Die Erweiterung umfasst die Planung, Installation und den Betrieb eines Systems zur Verdichtung und Reinigung des im PEM-Elektrolyseur erzeugten Wasserstoffs. Für die Versorgung von F&E Pilotanlagen in der Stahlerzeugung als auch anderen anspruchsvollen Anwendungen mit grünem Wasserstoff. Dafür wird die im Jahr 2019 als damals weltweit größtes Wasserstoffpilotprojekt in Betrieb genommene Anlage um eine Verdichtungs- und Reinigungsanlage sowie um fünf Wasserstoffspeichertanks erweitert.
Wir haben mit greentec steel einen ambitionierten und umsetzbaren Stufenplan, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Ab 2027 planen wir als Konzern im ersten Schritt zwei Hochöfen durch zwei EAFs zu ersetzen. Ab 2030 ist die Ablöse von zwei weiteren Hochöfen in Linz und Donawitz und die Investition in einen weiteren EAF in Linz geplant. Um das Ziel einer Stahlproduktion mit Net-Zero-CO2-Emissionen bis 2050 zu erreichen, forscht der Konzern bereits an mehreren, neuen Verfahren und investiert in Pilot-Projekte, die neue Wege in der Stahlerzeugung aufzeigen. Dazu zählt auch die Wasserstoffpilotanlage H2FUTURE am Standort Linz.
Mit der Inbetriebnahme der seinerzeit weltgrößten Pilotanlage zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff Ende 2019 haben wir einen internationalen Meilenstein in der Entwicklung neuer Optionen für die Energieversorgung gesetzt. Seit Beginn der Testphase wurden nicht nur mehrere hundert Tonnen an grünem Wasserstoff produziert, sondern auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Versuchsprogrammen absolviert. So bestätigte ein „Stress-Test“ die Belastbarkeit der Anlage im Dauerbetrieb und die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit auf massive Laständerungen reagieren zu können. Insbesondere um Frequenzschwankungen im Stromnetz auszugleichen, wurden verschiedene Szenarien simuliert. Diese entstehen entweder durch unregelmäßige Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien oder durch unterschiedliche Strombedarfe. Das gilt sowohl für das externe Stromnetz als auch für unser internes Netz.
Mit dem hochtechnologischen Kernstück der Anlage, den 12 „Stacks“ bestehend aus je 50 Elektrolysezellen, werden mit einer Anschlussleistung von sechs Megawatt stündlich 1.200 Kubikmeter grüner Wasserstoff erzeugt. Durch elektrischen Strom wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten: An die Elektroden der Elektrolysezellen wird eine Spannung angelegt. Das Wasser zerfällt an der Anode in Sauerstoff, Wasserstoffionen und zwei Elektronen. Die Wasserstoffionen passieren dann eine für sie durchgängige Membran und werden an der Kathode mit Elektronen in Wasserstoff umgewandelt.
Nun gilt es, die Anlage hinsichtlich der Qualitätsmerkmale Reinheit und Druck des erzeugten ZEUSWasserstoffs weiterzuentwickeln, um diesen unterschiedlichsten Anwendungen zur Verfügung stellen zu können. Dafür wird die Wasserstoffpilotanlage in unterschiedlichen Forschungsprojekten, wie dem CCU-Projekt ZEUS eingesetzt.
Im Rahmen unseres Schwerpunktes greentec steel geben wir einen Überblick über unsere konkreten Schritte auf dem Weg zu einer grünen Stahlproduktion und welche innovativen Prozesse dabei zum Einsatz kommen. Wir informieren über die Herausforderungen, denen wir uns dabei stellen müssen und an welchen Breakthrough-Technologien wir bereits heute forschen, um unser Ziel einer Stahlproduktion mit Net-Zero-CO2-Emissionen bis 2050 erreichen zu können.
Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.