
Carola E., Senior Researcher bei der voestalpine Stahl GmbH, hat sich schon früh über imaginäre Grenzen hinweggesetzt. Mit Begeisterung setzt sie sich für mehr gelebte Diversität ein, sowohl in ihrem Fachbereich als auch im privaten Umfeld.
Seit Jahren arbeitet Carola E., 41 Jahre alt, in einem männerdominierten Bereich. Beeindruckt hat sie das nie. „Ich habe mich in meinen beruflichen Entscheidungen nie eingrenzen lassen“, erzählt sie, es sei ihr immer ziemlich egal gewesen, ob etwas nur für Männer oder Frauen gedacht war. Sie folgt dem, was ihr am Herzen liegt und gefällt. Und so zieht sie vor 15 Jahren wegen ihres Jobs bei der voestalpine aus Deutschland nach Österreich.
Heute arbeitet sie als Senior Researcher in der strategischen Forschung mit Schwerpunkt auf neuartigen Beschichtungen. Ebenfalls Teil der Aufgaben ist das systematische Technology-Scouting, um Ideen für neue Produkte zu generieren. Wenn sie über ihre Arbeit spricht, merkt man ihr die Begeisterung sofort an.
"Ich liebe die Vielfältigkeit in der voestalpine, dass es so viele unterschiedliche Projekte gibt, in denen man Neues erfährt."
Durch die Größe des Unternehmens gebe es Möglichkeiten, auch andere Bereiche kennenzulernen. So könne man sich entwickeln. Und so hat sie auch nicht lange nachgedacht, als ihr im letzten Jahr angeboten wurde, eine Customer Journey im nbi, dem New Business Incubator der voestalpine, durchzuführen.
Praktisch veranlagt
Wieder zurück in der Forschung arbeitet sie momentan an innovativen Beschichtungen für den Städtebau der Zukunft, da gehe es viel um Fassaden, wie können sie Energie umwandeln, wie Energie speichern, wie den Energiebedarf des Gebäudes minimieren. Dazu braucht es eine Menge Recherche, doch eigentlich setzt Carola E. auch gern Projekte praktisch um. „Ich will die Dinge gerne begreifen und angreifen können“, sagt sie.
Schon in ihrer Kindheit spielt sie gerne mit Physikbaukästen und geht der Sache auf den Grund. Für Pferde interessierte sie sich trotzdem – es ist die Vielseitigkeit, die sie anspricht. Sie maturiert in Physik und Geschichte. „Bei Geschichte dachte ich, dass ich mein Interesse durch Zeitung und Bücher lesen auch privat füllen kann, aber Physik das ist, was ich gern intensiver machen möchte.“ Carola E. studiert technische Physik und als sie beginnt in dem Bereich zu arbeiten, kristallisiert sich für sie schnell heraus, dass zu viel theoretische Grundlagenforschung für sie nicht spannend genug ist. In der voestalpine findet sie die perfekte Arbeitgeberin.
Imaginäre Grenzen aufbrechen
In ihrer Freizeit stehen da auf jeden Fall ihre Familie mit ihren beiden Söhnen, 6 und 10 Jahre alt, an erster Stelle und „dass sie mich dann auch gerne mal als Taxi beanspruchen“, sagt Carola E. und lacht. Ansonsten ist ihr Sport sehr wichtig, und auch hier hat sie sich von früh an über imaginäre Grenzen hinweggesetzt: Mit zehn Jahren will sie Fußball spielen, aber der Ortsverein hat keine Mädchenmannschaft. Gemeinsam mit Freundinnen überzeugt sie ihn davon eine eigene Mannschaft für Mädchen zu gründen – die gibt es noch heute.
Einfach mal trauen
Wie sie den Internationalen Tag von Frauen und Mädchen in Wissenschaft und Technik sieht? Es sei eine gute Sache, dass es Tage wie diesen oder den Girls‘ Day gebe, dass in Schulen darüber gesprochen werde, dass auch Mädchen jeden Beruf ergreifen können, den sie wollen. „Es geht mir nicht darum, jemanden in eine Richtung zu pushen“, sagt sie, „aber darum, zu zeigen, dass jeder und jede die gleiche Wahl haben sollte.“ Und so ist auch ihr Rat an Mädchen: Einfach mal trauen.
"Sie sollen an sich glauben! Es ist okay, wenn man etwas probiert und dann feststellt, dass es eben doch nicht klappt. Man kann wieder zurücksteigen. Wichtig ist, dass man es probiert hat."