Nina Barton: Der Lehrling als First
Knapp ein Fünftel der Lehrlinge in der voestalpine ist so wie Nina Barton weiblich. Die lebensfrohe junge Niederösterreicherin wächst bei der voestalpine BÖHLER Profil GmbH in Bruckbach gerade zur Werkstofftechnikerin mit Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik heran – als erste Auszubildende im technischen Bereich.
Hätte sich Nina Barton für den Berufswunsch ihrer Kindertage entschieden, wäre sie bestimmt eine hervorragende Kindergartenpädagogin geworden. „Aber unterbewusst war mir immer klar, dass ich etwas Handwerkliches und Technisches machen möchte“, erklärt die angehende Werkstofftechnikerin, warum ihre Bildungslaufbahn im Sommer vor drei Jahren nach dem Ende ihrer Pflichtschulzeit in eine ganz andere Richtung abgebogen ist.
So auch in der Profilfertigung der voestalpine BÖHLER Profil, die sich sehr angenehm von jenen Unternehmen unterschied, in denen Barton davor ihre Nase in den Wind der Arbeitswelt gehalten hatte: „Hier sind alle sogar dann noch hilfsbereit und nachsichtig mit uns Lehrlingen, wenn sie selbst Stress haben.“
Weil ich mir nicht ganz sicher war, was ich genau machen wollte, habe ich mir viele verschiedene Berufe angeschaut und war mehrfach schnuppern.
- Nina Barton
First Lady der Technik
Den Entschluss, bei der voestalpine BÖHLER Profil anzuheuern, fasste sie noch vor dem letzten Schnuppertag ebendort. Anfang August 2016 schlüpfte sie in die Arbeitsmontur und in ihre neue Rolle als zu diesem Zeitpunkt einzige Frau im technischen Bereich des Unternehmens. „Dieser Status hat mich nie gestört“, sagt Barton, „im Gegenteil, mir ist das lieber als in einer rein weiblichen Umgebung zu arbeiten.“ Das Gefühl, sich als Frau in einer überwiegend männlichen Umgebung durch besonders ambitionierte Leistungen beweisen zu müssen, kennt sie nicht:
Ich bin der Meinung, dass in der heutigen Zeit das Geschlecht keine Rolle mehr spielt. Zumindest bei uns nicht. Hier zählt die Leistung, egal ob man männlich oder weiblich ist. Und ich selbst wollte nie anders behandelt werden, als die männlichen Lehrlinge vor mir.
- Nina Barton
Da will eine hoch hinaus
Dass die Umgangsformen manchmal im Wiederspruch zur Opernball-Etikette stehen, ist für Barton kein Problem“: „Meine diesbezügliche Abhärtung hat mir privat schon einige peinliche Situationen erspart“, erzählt die Niederösterreicherin lachend, die im Winter liebend gerne mit ihrem Perchtenverein sowie mit Schlittschuhen auf dem Eis und mit Alpinski auf der Piste unterwegs ist. In der warmen Jahreszeit fokussiert sie sich mit dem Bogen in der Hand auf Ziele in Scheibenform, lässt sich auf Festivals Musik um die Ohren wehen und ist „unheimlich gern in Kletterparks“.
Dass sie hoch hinaus will, hat sie schon im ersten Lehrjahr bewiesen, als sie mit einem Ausbildungskollegen und einem Vorschlag in der Chefetage vorstellig wurde: Das Unternehmen möge doch einen Jugendausflug anbieten und Lehrlinge als Unternehmensvertreter zu Präsentationen in die umliegenden Schulen schicken. Am Ende des Gesprächs hatten die beiden jungen Leute nicht nur grünes Licht für ihre Ideen, sondern auch den Auftrag, sie eigenverantwortlich umzusetzen.
Verantwortung haben, Fehler machen dürfen
Von Möglichkeiten wie diesen können Lehrlinge aus Bartons Freundeskreis, die in anderen Betrieben arbeiten, nur träumen: „Die mussten in den ersten Lehrjahren die berühmten Lehrlingsaufgaben machen: Zusammenkehren oder Maschinen putzen, auf denen sie nicht gearbeitet haben.“ Barton hingegen ist daran gewöhnt, seit ihrem ersten Lehrjahr in Entscheidungen am Arbeitsplatz miteinbezogen zu werden. Schon im zweiten Lehrjahr wurden ihr erste Projekte überantwortet. Davon hat sie als künftige Fachfrau in der Qualitätssicherung nicht nur fachlich profitiert:
Ein großer und wichtiger Punkt, den ich in der voestalpine gelernt habe, ist, Fehler zuzugeben. Es werden viel zu oft Sachen vertuscht, weil man Angst vor den Konsequenzen hat, was dann wiederum das Arbeitsbild verschlechtert, dem Umfeld schadet und den Kunden ein schlechtes Bild vermittelt.
- Nina Barton
Dass Fehler passieren dürfen, solange man nur aus ihnen lernt, ist an Bartons Arbeitsplatz ebenso selbstverständlich wie ein umfangreiches Weiterbildungsangebot. Die Auszubildende hat sich bereits in SAP einschulen lassen, ein Persönlichkeitstraining absolviert und sich außertourlich mit Härteprüfungs- und Rauheitsvermessungsverfahren befasst.
Vorbild sein? Aber ja!
Hat der Girls‘ Day auf ihre eigene Berufsentscheidung zwar keinen Einfluss gehabt, bricht ihm Barton dennoch eine Lanze:
Man sollte versuchen, die jungen Frauen für technische Berufe zu begeistern und ihnen zeigen, dass sie nicht vor Männerdomänen zurückweichen müssen. Gut wär’s, wenn es schon während der Mittelschulzeit Kurse für Mädchen geben würde, in denen sie technische Berufe kennenlernen und auch ausprobieren können.
- Nina Barton
Dass sie selbst ein Role Model ist, ist der voestalpine-Mitarbeiterin wohlbewusst. Daher geht sie als Vertreterin der voestalpine BÖHLER Profil immer wieder selbst an Schulen. Vor allem, um den Mädchen dort „ein weibliches Vorbild in einem technischen Beruf“ zu sein.
Girls’ Power im voestalpine-Konzern
Ziel der internationalen Aktion „Girls’ Day“ am 25. April ist es, bei Mädchen Interesse an Technik, Naturwissenschaft oder Handwerk zu wecken. Um sie bei der Orientierung unter diesen zukunftsträchtigen Berufen zu unterstützen, setzen die voestalpine-Unternehmen in Österreich und Deutschland seit jeher einen speziellen Fokus auf dieses Thema. Mehr zu Girls‘ Power im voestalpine-Konzern…
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