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Handarbeit im High-Tech Hochregallager

23. November 2015 | 

Nachdem bereits gemeinsam der Ausbau eines Logistikzentrums für die JYSK-Gruppe in Norddeutschland erfolgreich umgesetzt wurde, arbeiten die voestalpine Krems Finaltechnik GmbH als Hochregallagerspezialist und der deutsche Logistikexperte IWL AG an einem riesigen Lagerkomplex für den Alpenraum.

Auftraggeber des Projekts ist der Betten- und Einrichtungsexperte Dänisches Bettenlager. Das Unternehmen ist mit über 900 Filialen seit 1984 in Deutschland und seit 2000 in Österreich präsent. Weitere rund 240 Filialen in den Niederlanden, Italien, der Schweiz und Spanien firmieren unter der internationalen Konzernmarke JYSK. Mit über 8.500 Mitarbeitern erzielte Dänisches Bettenlager 2014 in diesen sechs Ländern einen Jahresumsatz von über 1,2 Milliarden Euro. Die JYSK-Gruppe ist heute mit etwa 2.200 Fachmärkten in 38 Ländern in Europa, Asien und Nordamerika der mit Abstand erfolgreichste dänische Einzelhändler im Ausland. Rund 19.000 Mitarbeiter erwirtschaften mit dem Vertrieb von Bettzeug, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen jährlich mehr als 20 Milliarden Dänische Kronen (rund 2,8 Milliarden Euro).

Mit fast der Hälfte aller Fachmärkte und einem stetig starken Wachstum im Süden des deutschsprachigen Raums sowie den angrenzenden Ländern Österreich, Italien und der Schweiz, kommt den Standorten dieser Regionen eine bedeutende Rolle im Logistikkonzept des dänischen Handelskonzerns zu. Nach dem abgeschlossenen Ausbau in Norddeutschland arbeitet das Erfolgsgespann voestalpine Krems Finaltechnik und IWL nun an einem weiteren Lagerkomplex für JYSK/Dänisches Bettenlager. Mit einer Stellfläche für insgesamt 120.000 Europaletten auf etwa 60.000 Quadratmeter ist es das erste Mal, dass das Einrichtungsunternehmen ein derart großes Lager auf einen Schlag errichten lässt. Insgesamt 100 Millionen Euro investiert JYSK in den Standort.

Dreh- und Angelpunkt im Alpenraum

Künftig wird das Logistikzentrum im bayerischen Kammlach nach der für Anfang 2016 geplanten Inbetriebnahme rund 300 Filialen in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Italien beliefern. Das jüngste und modernste Logistikzentrum des Konzerns wird damit Dreh- und Angelpunkt sämtlicher logistischer Aktivitäten im südlichen Vertriebsraum von JYSK. Herzstück des Logistikzentrums ist ein riesiges Hochregallager der voestalpine Krems Finaltechnik GmbH. Aus Brandschutzgründen in zwei Schiffen errichtet, wird es 140 Meter lang sein und 140 Meter in der Breite messen. Das Bauvorhaben mit einem Volumen von deutlich mehr als 6.000 Tonnen Stahlprofilen ist ein nicht alltägliches Projekt für die voestalpine Krems Finaltechnik. Die Kommissionierung wird in Kammlach teilweise händisch erfolgen. Die Einlagerung der Güter auf den 16 Gassen und 15 Ebenen des Hochregallagers erfolgt automatisch durch Regalbediengeräte der Vorarlberger LTW Intralogistics. Der Warenausgang wird manuell mit einem Pick-by-Voice-System sortiert.

Im Hochregallager befinden sich Kommissioniergänge aus Beton, die mit dem Regalbereich über vollautomatische Tore verbunden sind. Hier stellte sich für die voestalpine Krems Finaltechnik in der Engineeringphase die statisch komplexe Aufgabe, die Längskräfte der Regalrahmen um die Tunnel herum in die Bodenverankerung zu leiten.

Konstruktiv ähnlich aufwändig waren für Kammlach ebenfalls die Konstruktion eines innenliegenden Treppenturms und Wartungstreppen, die teilweise durch die Regalrahmenkonstruktion zu führen waren. Die Produktion dieser Elemente sowie auch die aller anderen Sonderkonstruktionen (etwa Dachbinder oder Bühnen) und der profilierten Regalelemente selbst erfolgt eigenständig in Krems. Der Auftrag wurde im Mai 2014 vergeben. Seit Januar wird die geschraubte und verzinkte Konstruktion zweischichtig von 20 Fachkräften montiert. Mit der Fertigstellung des ersten Blocks im Juni wurde bis Oktober auch der zweite 42 Meter hohe Abschnitte (davon 6 Meter unter der Erde) termingerecht fertiggestellt.

„Auftragsvolumen, Typenvielfalt, ein enger Terminplan und geringe Montagetoleranzen waren eine komplexe Herausforderung für die voestalpine Krems Finaltechnik. Man lag aber jederzeit voll im Plan“,

Ing. Franz Müller, Projektleiter voestalpine Krems Finaltechnik GmbH

Fakten

Montagebeginn: Jänner 2015
Montageendtermin: September 2015
Dimensionen: L = 140 m, B = 2x70 m, H =42 m (6 m davon unter Null)
Stellplätze im HRL : ca. 90.206 Paletten auf 16 Gassen und 15 Ebenen
Tonnage: 6.300 t