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CO2 sinnvoll wiederverwerten

CO2 sinnvoll wiederverwerten

Gemeinsam mit einem Forschungsteam von K1-MET untersuchen wir als voestalpine-Konzern neue Wege zur Vermeidung von klimarelevanten Emissionen. CO2, das bei der Stahlerzeugung bislang – technologisch unvermeidlich – entsteht, könnte zukünftig tief in der Erde in einen wertvollen Energieträger umgewandelt werden.

Außenaufnahme Anlage Undergrund Sun.Conversion
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In diesem Artikel

Kohlendioxid aus technischen Prozessen soll nicht mehr die Klimaentwicklung beeinflussen. Es ist daher ein wesentliches Ziel unserer Dekarbonisierungsstrategie, seine Entstehung zu vermeiden. Doch solange Kohlenstoff noch unverzichtbarer Bestandteil z. B. der Produktion hochwertiger Stähle ist, suchen Forscher:innen auch nach Lösungen, die Emission von CO2 zu verhindern bzw. das Gas zu verwerten. In Zusammenarbeit mit einem Team des metallurgischen Forschungskompetenzzentrums K1-MET widmen wir uns dieser Herausforderung. Irmela K., Teil des Teams, wurde nun für ihre herausragende Arbeit mit dem Young Scientist Awards 2022 ausgezeichnet.

Außenaufnahme Anlage Undergrund Sun.Conversion
Foto: RAG / Karin Lohberger Photography

CO2 speichern

Im Rahmen des Projekts „Carbon Cycle Economy Demonstration“ (C-CED) soll ein Kohlenstoffkreislauf geschaffen werden. In unseren Industrieanlagen entstandenes CO2, das in den Abgasströmen in unterschiedlichen Konzentrationen vorhanden ist, wird abgeschieden. Das CO2 wird anschließend in konzentriertem und verdichtetem Zustand gemeinsam mit Wasserstoff aus nachhaltiger Erzeugung in natürliche Untergrundspeicher gepumpt, deren ursprünglicher Inhalt, Erdgas, ausgefördert ist.

Die zur Anwendung kommende Technologie wird von der Zusammensetzung der Gase abhängen. Wir können das Abscheideverfahren an den Produktionsprozess wie Kokerei, Sinteranlage, Hochofen und Kraftwerk anpassen.

Irmela K.
Forschungsbereich Low Carbon Energy Systems von K1-MET
Portraitfoto Irmela K.
Irmela K., Forschungsbereich Low Carbon Energy Systems von K1-MET

Neue Energie aus der Tiefe

In einer Tiefe von ca. 800 m verbinden vor Ort beheimatete Mikroorganismen, so genannte Archaeen, die beiden Gase zu erneuerbarem Methan, dem Hauptbestandteil von Erdgas. Diese Methanisierung soll ca. vier Wochen in Anspruch nehmen. Währenddessen sei es möglich, kontinuierlich weitere Ausgangsstoffe einzupumpen. Das nachhaltig erzeugte Methan wird bedarfsweise wie Erdgas gefördert und kann in industriellen Prozessen bzw. zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Dabei entsteht wieder CO2, und der Kreislauf beginnt von neuem.

Anlagenfoto, Schrift Undergroud Sun.Conversion auf einem Container
Foto: RAG / Karin Lohberger Photography

Doppelt nachhaltig

„Im Hochofen- und Direktreduktionsprozess oder auch bei den Erwärmungsöfen im Walzwerksbereich kann dieses erneuerbare Methan eine Teil des fossilen Kohlenstoffs oder Erdgases ersetzen“, bestätigt Nina K. , die Projektleiterin für „Carbon Cycle Economy Demonstration“ (C-CED) bei voestalpine. Auf diese Weise käme man einen weiteren Schritt auf dem Weg der Dekarbonisierung der Stahlproduktion voran. Ergänzend stellen Nina K. und Irmela K. fest: „Dieses Verfahren kann auch dazu dienen, saisonale Überschüsse an elektrischer Energie aus nachhaltiger Herstellung in Form von Methan zu speichern, um sie bei Bedarf abzurufen bei gleichzeitiger Verwendung von bestehender Erdgasinfrastruktur.“ Auf diese Weise trägt Carbon Cycle Economy Demonstration dazu bei, klimaschädliche Emissionen weiter zu verringern.

So funktioniert der Kohlenstoffkreislauf mit Geomethanisierung

  1. Abscheidung von CO2 aus Industrieprozessen
  2. Speicherung von CO2 gemeinsam mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff in natürlichen Untergrundspeichern
  3. Mikrobiologische Prozesse bilden nachhaltiges Methangas
  4. Förderung von Methan für industrielle Prozesse oder Elektroenergiegewinnung
Erklärgrafik Kohlenstoff Kreislauf

Ausgezeichneter Umweltschutz

Wir haben uns zum Ziel gesetzt die Stahlverarbeitung zukünftig umweltschonend zu gestalten. Gemeinsam mit Irmela K. leisten wir damit einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz. Für ihre herausragende Arbeit wurde sie jetzt vom Rat für Forschung und Technologie für Oberösterreich (RFT OÖ) mit dem Young Scientist Awards 2022 ausgezeichnet. Der RFT OÖ Award wird alle zwei Jahre an junge Wissenschaftler:innen verliehen, die dabei helfen, gravierende Zukunftsprobleme zu lösen. Ihr Engagement hilft uns im voestalpine-Konzern dabei, Stahlverarbeitung zukünftig umweltfreundlicher und ressourcenschonender zu gestalten.

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Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.