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Betriebsstillstand 2023: Große Herausforderung erfolgreich gemeistert

14. November 2023 | 

In 4 Wochen wurde der umfangreichste Betriebstillstand seit 1998 umgesetzt. Ein großes Danke an alle Beteiligten. 

Aufgrund der umfangreichen Sanierung des Drehherdofens, sowie der Vorarbeiten für das neue Profilrohrwalzwerk wurde die Dauer des regulären Betriebsstillandes von 2 bis 3 Wochen auf erstmals 4 Wochen ausgedehnt. Doch was geschieht während eines Stillstands, und welche Rolle spielt die mechanische Instandhaltung dabei?

Diese Fragen wurden im Rahmen der umfassenden Revision beantwortet, die nicht nur der Wartung, sondern auch der Grundsanierung sowie der Optimierung der Anlagen diente.

Teamarbeit: Das A und O für eine erfolgreiche Umsetzung

Im Vorfeld des jährlichen Betriebsstillstandes bedarf es einer umfassenden Planung mit allen beteiligten Gewerken. Diesbezüglich wurde an mehreren gemeinsamen Abstimmungsmeetings zwischen Produktion, Instandhaltung und Projektabteilung die Abläufe der einzelnen Baustellen durchgeplant, damit am Tag X, an welchem die Produktionsanlagen abgestellt werden, ein friktionsfreies Ineinandergreifen sämtlicher Zahnrädchen von statten geht sowie der Einsatz der vorhandenen Ressourcen bestmöglich eingesetzt wird.

Ein wichtiges Learning vom diesjährigen Betriebsstillstand war, dass auf eine gemeinschaftliche Inbetriebnahme ein höherer Fokus gelegt werden muss, damit die Anlagen zur Wiederaufnahme der Produktion ordnungsgemäß performen.

Eine detaillierte Vorausplanung ist unerlässlich

Die Vorbereitungen für den Betriebsstillstand erfordern eine sorgfältige Personal- und Ressourcenplanung.  

Zum einen ist es für eine erfolgreiche Umsetzung aller Projekte von größter Priorität, dass sämtliche Zukauf- bzw. Ersatzteile in ausreichender Stückzahl und Qualität zum richtigen Zeitpunkt verfügbar sind.

„Denn keine Baustelle wird begonnen, ohne dass die Hauptkomponenten der geplanten Revision physisch im Haus sind“.

Und zum anderen bedarf jede Baustelle ein gewisses Maß an personeller Ressource. Denn die umfangreichen Projekte und Baustellen während einer Großrevision können nicht allein mit Eigenpersonal begleitet werden, was den Bedarf an hochqualifiziertem Fremdpersonal unerlässlich macht. Aufgrund des ausgedehnten Stillstandes lag heuer der gesamte Bedarf an Fremdpersonal in der mechanischen Instandhaltung bei rund 230 Personen. Dem gegenübergestellt das Eigenpersonal von rund 65 Mitarbeiter:innen sowie 15 Praktikant:innen.

Unsere Mitarbeiter:innen standen heuer vor besonders großen Herausforderungen. Denn die Vielzahl an Projekten, gepaart mit dem zeitlichen Druck, hat die Kapazitätsgrenzen jedes einzelnen deutlich erkennen lassen.

Ein großes Lob nochmals an dieser Stelle an die überbordende Einsatzbereitschaft und Flexibilität aller Mitarbeiter:innen.

Nach dem Stillstand ist bekanntlich vor dem Stillstand und so wurde die Planung für den nächsten Stillstand bereits während des laufenden begonnen, wobei die Vergangenheit lehrte, dass frühzeitige Bestellungen aufgrund längerer Lieferzeiten unerlässlich sind.

Revisionstätigkeiten im Überblick:

 

Die mechanische Instandhaltung während des Betriebsstillstands erstreckte sich nicht nur auf Anlagenrevisionen, sondern auch auf Tätigkeiten im Bereich der Krananlagen, Wasserwirtschaft und Druckluftversorgung. Die Koordination dieser Arbeiten ist jedes Mal eine große Herausforderung angesichts dessen, dass ein Abstellen einer Krananlage, der Nutzwasser- bzw. der Druckluftversorgung direkte Auswirkungen auf eine Anlagenrevision haben kann.

Man könnte über jede Baustelle Geschichten erzählen. Aber bei so vielen Tätigkeiten wäre es mit einem Newsartikel nicht getan.

Im CT-Bereich wurde unter anderem analog zur Produktionslinie 1B die Produktionslinie 2A im Bereich der Dornkontrolle so umgebaut, dass auch Rohrkurzstücke, bis zu einer min. Länge von 5,5m, durch die Linie getaktet werden können. Diesbezüglich wurde im Vorfeld der Anlagenbereich mit einem 3D Laserscanner vermessen, damit der Einbau des zusätzlichen Rotationsübergetriebes bestmöglich, durch unser Inhouse Engineering  in Zusammenarbeit mit dem zuständigen IH Techniker geplant werden konnte. Man muss auch immer bedenken, dass jeder Umbau einer Anlage Auswirkungen auf die vor bzw. nachgelagerten Anlagen hat.

Ich bin stolz auf alle Beteiligten, dass alles so reibungslos trotz des hohen Zeitdrucks funktioniert hat. Ich sage meinen Kolleg:innen immer gern, dass wir nur als Gemeinschaft erfolgreich sein können. Jeder weiß ein bisschen was, und zusammen wissen wir fast alles, denn alles kann man nie wissen.

Christoph Hofbauer, Betriebsleitung TA2