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Es ist Zeit für den wohlverdienten Ruhestand

6. Juni 2023 | 

Nach vielen Jahren bei uns im Unternehmen verabschieden wir uns von unserem Kollegen Wolfgang Pirchegger. In seine großen Fußstapfen tritt jetzt unser Kollege Dominik Leitner und übernimmt somit die Betreuung des After Sales Service.

LIFE OF PI

In einem Interview erzählt Wolfgang Pirchegger von der Werksgeschichte, seinen Tätigkeiten und einigen Erlebnissen in den letzten 40 Jahren.

Wolfgang Pirchegger (PI) trat 1983 in die 
voestalpine Tubulars in Kindberg ein. 2008 wechselte er vom Bereich Qualtätswesen in den Verkauf und 2020 in den  Bereich Business Development. 
Seine Tätigkeiten im Werk umfassten 
in verantwortlicher Position u. A. Werk-stoffprüfung, Qualitätsmanagement 
bis hin zum Technischen Verkauf und 
After Sales Service.

Im Zuge seiner beruflichen Laufbahn bei 
der voestalpine Tubulars GmbH & Co KG konnte er insbesondere in den letzten 25 Jahren auf mehr als 200 Dienstreisen in 
über 60 Ländern zurückblicken. Nach 40 Dienstjahren verabschiedete sich        Wolfgang Pirchegger mit 1. Mai 2023 in den wohlverdienten Ruhestand und 
übergab den Bereich After Sales Service an Dominik Leitner.

40 Jahre bist du nun in der Tubulars tätig. Wenn du das erste und nun das letzte Jahr vergleichst, also 1983 und 2023, worin besteht für dich der größte Unterschied?

Produkte, Märkte, Eigentümer, Image, … sehr vieles hat sich verändert.

Zu Beginn meiner Laufbahn in der Werksgruppe Kindberg/Krieglach haben wir fast ausschließlich Standardrohre  geliefert. Heute liefern wir weltweit fast ausschließlich Spezialrohre, sprich Rohre mit Sondergüten und Spezialgewinden. Zum anderen war die voestalpine damals verstaatlicht und genoss Mitte der 80iger eher mäßiges Ansehen in den 
Medien. Heute können wir mit Recht stolz sein auf unser börsennotiertes, international hoch geschätztes Unternehmen. Auch bei den Betriebsmitteln hat sich natürliches einiges geändert.

Du warst bei vielen Einbauten dabei. Wie kann man sich ein Einbauservice am Bohrfeld vorstellen?

Grundsätzlich ist so ein Service extrem umfangreich. Den groben Ablauf vor Ort kann man sich in etwa so vorstellen:

1-2 Tage vor dem geplanten Einbau schulen wir die Einbaucrew bezüglich Handhabung, Einbau und Eigenheiten unserer Gewinde. 

Danach folgt die Reinigung & visuelle Kontrolle der Gewinde.

Zusätzlich wird die geplante Ausrüstung (Drehmomentaufzeichnung, Reibungskoeffizient vom Verschraub-Fett, …) überprüft.

Der Einbau selbst dauert je nach Bohrlochtiefe zwischen 8 und 24 Stunden.

Gibt es spezielle Anforderungen, um bei einem
Einbau am Bohrturm dabei sein zu dürfen?

Das hat sich in letzter Zeit stark verändert. Früher ist man zum Bohrturm gekommen, man hat sich vorgestellt als voestalpine, musste einen Helm und Sicherheitsschuhe tragen und man konnte überall hingehen. Heutzutage gibt es generell sehr umfangreiche sicherheitstechnische Auflagen, teilweise auch mit einem kleinen medizinischen Check.

Für spezielle Bohrungen benötigt man allerdings eigene Kurse, welche man mittlerweile mit der weltweit gültigen Opito Norm abdecken kann. Möchte man auf eine Bohrinsel, benötigt man beispielsweise ein BOSIET Zertifikat (Basic Offshore Safety Induction and Emergency Training). Bei diesem Kurs lernt man unter anderem, wie man Brände bekämpft, in Notsituationen ein Rettungsboot richtig betritt, die richtige Verhaltensweise bei der Evakuierung im Meer auf hoher See oder Erste-Hilfe.  

Es wird auch ein Hubschrauberabsturz simuliert und trainiert, wie man sich aus einem sinkenden Hubschrauber unter Wasser befreit.

BOSIET Zertifikat (Basic Offshore Safety Induc- tion and Emergency Training)

Weltweit wurden von dir sogenannte Repairshops     
lizenziert. Was sind Repairshops, warum gibt es die und wie viele hast du bereits lizenziert?

Das Ganze hat erst nach Entwicklung der eigenen Premium-Verbindungen begonnen. Von da an waren die ganzen Parameter wie Gewindedurchmesser, Steigung, Kegel, … nicht mehr in einer öffentlichen Norm zugänglich, sondern unser geistiges Eigentum.

Repairshops sind also Werkstätten mit CNC-Maschinen, welche von uns qualifiziert und lizenziert sind, um unsere Premium-Gewinde schneiden zu dürfen. Natürlich haben wir bei der Evaluierung und Zertifizierung eine gewisse Verpflichtung geeignete Shops auszuwählen, die auch qualitativ hochwertige Produkte an unsere Kund:innen liefern können. Um beschädigte Rohre reparieren zu können, wurden in strategisch wichtigen Ländern mit kontinuierlichen Rohrlieferungen Repairshops lizenziert.

Des Weiteren werden bei einem Rohrstrang auch Zubehörteile wie Dichtelemente, Ventile, … mitverschraubt, die auch mit unserem Gewinde versehen werden müssen. Es gibt weltweit verschiedenste Hersteller solcher Zubehörteile und auch in diesen Ländern wurden Repairshops lizenziert. Aktuell stehen wir bei 39 Repairshops, jedoch wurden im Zuge der Evaluierung bereits mehr als 100 besichtigt.

Danke für 40 Dienstjahre!

Für deine Pensionierung wünschen wir dir im Namen der Abteilung Business Development alles erdenklich Gute.

Ich (Dominik Leitner) darf den von dir aufgebauten Bereich des After Sales Service übernehmen. Welchen Ratschlag möchtest du mir mit auf den Weg geben?

Vielen Dank! Wir haben bereits viel darüber gesprochen aber am besten trifft es ein altes Sprichwort:

Viele Wege führen nach Rom! Finde einen Weg, der für dich der Beste ist, stehe zu deinen Entscheidungen und behalte dein Ziel immer im Auge.