4women in steel im Portrait: Sandra Grienberger

Sandra Grienberger gibt uns im Interview Einblick in ihre spannende Rolle als Prozessverantwortliche im Bereich TSPD, in der Sie maßgeblich die strategische Weiterentwicklung der Prozesse vorantreibt, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu sein. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem Engagement für Innovation und Zusammenarbeit prägt sie die Kultur und die Zukunft des TS Bereichs entscheidend mit.

Welche Meilensteine Ihrer Karriere bei voestalpine betrachten Sie als Ihre größten Erfolge?

Mein größter Erfolg ist die Übernahme der Prozessverantwortung im Bereich TSPD Umwelt- und Betriebsanalytik. Wir sind die größte Analytik-Abteilung im Bereich TSP Prüftechnik und Analytik, unser Portfolio umfasst sowohl behördenrelevante Messungen wie auch die Unterstützung bei Prozessoptimierungen in den Betrieben mit begleitenden Analysen und Messungen. In meiner Rolle konnte ich einen Kulturwandel einleiten und die Weiterentwicklung der Abteilung aktiv mitgestalten, um ein gemeinsames, positives Arbeitsumfeld für alle Generationen zu schaffen.

Wir haben unsere Prozesse strategisch neu ausgerichtet, um aktuellen Anforderungen gerecht zu werden und Effizienzpotenziale zu nutzen. Zusätzlich zur Erfüllung der behördlichen Vorgaben unterstützen wir auch die kontinuierliche Verbesserung der Betriebsanlagen. Ein Beispiel ist die Optimierung der Brennereinstellungen an den Anlagen, die wir durch orientierende Messungen begleiten. Zudem stehen wir unseren Anlagenbetreibern auch beratend zur Seite, damit die Anlagen im Sinne operativer Exzellenz möglichst effizient arbeiten können. Wir wollen partnerschaftlich mit unseren Kunden in den Betrieben zusammenarbeiten und als wertvoller Analytik-Partner wahrgenommen werden.

Der Wandel ist heute bereits spürbar in einer offeneren Kommunikation innerhalb der Abteilung und über dies hinaus in einer guten Zusammenarbeit mit den Betrieben.

Haben Sie Situationen erlebt, in denen Ihr Geschlecht Ihre beruflichen Möglichkeiten beeinflusst hat – positiv oder negativ? Wie sind Sie damit umgegangen?

In einer technisch geprägten Umgebung kommt es häufig vor, dass ich die einzige Frau in Besprechungen oder Abstimmrunden bin. Solche Situationen können herausfordernd sein, weil man das Gefühl hat, sich besonders engagieren zu müssen, um ernst und auch wahrgenommen zu werden.

Mir ist es wichtig, eine Arbeitskultur zu fördern, in der Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfindet – unabhängig vom Geschlecht. Leistung, Kompetenz und gegenseitiger Respekt sind für mich die Grundlage jeder Beurteilung. Unterschiedliche Perspektiven bereichern Teams und tragen zu besseren Lösungen bei. Deshalb setze ich mich aktiv dafür ein, dass alle Kolleginnen und Kollegen ihre Stärken einbringen können und wir gemeinsam erfolgreich sind.

Wie schaffen Sie es, langfristige Strategien und Ziele mit den alltäglichen Anforderungen und kurzfristigen Herausforderungen zu verbinden? Welche Werkzeuge oder Ansätze helfen Ihnen dabei, Prioritäten zu setzen?

Wir bringen langfristige Strategien und kurzfristige Anforderungen – das „Feuerlöschen“ – in Einklang mit der Konzern-, Bereichs- und Abteilungsstrategie. Dabei arbeiten wir eng im Führungsteam zusammen. Regelmäßige Abstimmungen und Meetings schaffen ein klares Kommitment in der Führungsebene. 

Zudem ist es wichtig, immer wieder auf die strategischen Stoßrichtungen hinzuweisen und diese in den aktuellen Kontext zu setzen. Transparente Kommunikation gegenüber den Mitarbeitenden sorgt hier für ein gemeinsames Verständnis unserer großen Ziele.

Wie gelingt Ihnen die Balance zwischen Karriere und Familie/Privatleben/weiteren Verpflichtungen?

Die Balance zwischen Karriere und Privatleben gelingt für mich durch eine bewusste Integration von Beruf und Alltag – eine strikte Trennung ist heute kaum realistisch. Ich sehe Arbeit als einen wichtigen Teil meines Lebens, der mich erfüllt und motiviert.

Im Familien- und Haushaltsbereich setze ich auf eine partnerschaftliche Aufteilung, was für mich ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Tatsächlich kocht mein Mann öfter als ich zuhause, was ich sehr genieße. Gemeinsame Zeit mit der Familie und Phasen der Erholung sind für mich unverzichtbar, um im Beruf leistungsfähig und fokussiert zu bleiben.

Eine gute Balance zwischen beruflichen und privaten Anforderungen gelingt umso besser, wenn Unternehmen durch flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten unterstützend wirken. Solche Ansätze können einen wertvollen Beitrag leisten, um langfristig Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit zu fördern.

Auf welche Innovationen oder Projekte, an denen Sie in der voestalpine mitgewirkt haben, sind Sie besonders stolz?

Besonders stolz bin ich auf das aktuelle Projekt „Frauen & Produktion“, bei dem ich als Projektmitglied den TS-Bereich sowohl in der ersten als auch in der zweiten Phase vertrete. Ziel ist es, den Frauenanteil in der Produktion und in produktionsnahen Bereichen zu erhöhen. Gleichzeitig setzen wir Impulse, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen in diesen Bereichen zu steigern.

In diesem Projekt kann ich meine Erfahrung und Expertise gezielt einbringen. Über die Zeit zeigt sich deutlich, wie wertvoll vielfältig zusammengesetzte Teams für die Zusammenarbeit sind. Wenn die Unternehmenskultur diese Entwicklung unterstützt, entsteht zusätzlicher Mehrwert, der sich direkt in unseren Ergebnissen widerspiegelt. Die Förderung von Frauen ist für mich ein zentrales Anliegen. Wir begleiten die Umsetzung des Projekts aktiv in der Linie und schaffen Rahmenbedingungen, die insbesondere weibliche Mitarbeitende stärken und ihre Potenziale sichtbar machen. Damit tragen wir dazu bei, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeitenden gleichermaßen entfalten können.