4women in steel im Portrait: Pia Haslinger

Digitalisierung, Teamspirit und Familienleben
Haslinger Pia erzählt im Interview, wie mit Offenheit, echter Wertschätzung und dem Mut zu kleinen Schritten Veränderung entsteht. Leadership mit Herz und Haltung zeigt sich für sie darin, Herausforderungen aktiv anzugehen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam neue Wege zu gehen.
Welche Werte und Prinzipien leiten dich in deiner Führungsrolle? Was ist dir im Umgang mit deinem Team besonders wichtig?
In meiner Führungsrolle sind mir vor allem Vertrauen, Wertschätzung und Offenheit wichtig. Ich bin überzeugt, dass echte Zusammenarbeit nur entstehen kann, wenn Menschen sich sicher fühlen und ihre Gedanken und Ideen einbringen. Vertrauen bedeutet für mich, Verantwortung zu teilen und meinem Team den nötigen Raum zu geben, sich selbst zu entfalten. Auf mein Team kann ich mich stets verlassen und ich weiß diese Verlässlichkeit und Stabilität gerade in den aktuellen Zeiten des Wandels sehr zu schätzen.
Welche Menschen oder Erfahrungen haben dir in deiner Karriere besonders den Rücken gestärkt – gerade in herausfordernden Zeiten?
Gerade in anspruchsvollen Zeiten war meine direkte Führungskraft, Achim Kratschmayr, für mich eine wertvolle Stütze im beruflichen Umfeld. Seine klare Haltung, sein Vertrauen in meine Fähigkeiten und die Offenheit im Umgang mit Herausforderungen haben mir wesentlich dabei geholfen, auch in komplexen Situationen den Überblick zu behalten und mit Zuversicht und Fokus voranzugehen.
Gleichzeitig habe ich die Erfahrung gemacht, dass Offenheit und Transparenz gerade in schwierigen Phasen entscheidend sind. Wenn Herausforderungen ehrlich und gemeinsam angesprochen werden, entstehen die besten Lösungen. Im Projektalltag arbeiten wir seit geraumer Zeit mit der Scrum-Methodik. Insbesondere das Element der Retrospektive hat sich als wertvolles Instrument erwiesen, um Herausforderungen in der Zusammenarbeit offen zu reflektieren und konstruktiv zu lösen. Ich bin überzeugt, dass man mit einem klaren Blick, einem offenen Ohr und dem Mut, auch kleine Schritte zu gehen, selbst durch turbulente Zeiten erfolgreich navigieren kann.
Privat kann ich mich in fordernden Zeiten stets auf meine Familie verlassen und diese ist mir eine große Stütze.
Digitalisierung ist ein dynamisches Feld. Wie bleibst du fachlich und persönlich am Puls der Zeit – und wie motivierst du dein Team, diesen Wandel aktiv mitzugestalten?
Digitalisierung bedeutet ständige Veränderung – fachlich wie persönlich. Um am Puls der Zeit zu bleiben, nehme ich regelmäßig an Tagungen, Fachveranstaltungen und Austauschformaten teil. Besonders bereichernd ist für mich die Zusammenarbeit mit der FH Steyr sowie der JKU Linz. Während der laufenden Begleitung von Projekten ergibt sich eine Kombination aus Theorie und Praxis, die für mich besonders wertvoll ist, um neue Entwicklungen nicht nur zu kennen, sondern auch sinnvoll einordnen zu können.
In meinem Verantwortungsbereich verstehe ich Wandel als Chance, unsere Arbeitsweise aktiv mitzugestalten. Wenn IT und Fachbereich gemeinsam neue Ansätze erproben, offen kommunizieren und ihr Fachwissen bündeln, entsteht ein Raum für kontinuierliches Lernen – und damit die Grundlage für die Gestaltung der Arbeitswelt von morgen.
Du bist Mutter von zwei kleinen Kindern und gleichzeitig Führungskraft. Wie gelingt dir dieser Balanceakt – und was hat dich dabei besonders unterstützt?
Die Balance zwischen Familie und Beruf ist für mich ein tägliches Zusammenspiel aus Organisation, Flexibilität und gegenseitigem Vertrauen – sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Als Mutter von zwei Kindern weiß ich, wie wichtig es ist, Prioritäten zu setzen und gleichzeitig Raum für Unerwartetes zu lassen. Sei es am Morgen vor der Schule noch dringend das Geodreieck zu finden, 7,60€ für den Werkbeitrag bereit zu haben oder Stoffreste für den Bastelunterricht mitzugeben, solche Momente sind genauso Alltag wie Projektstatusgespräche oder unser wöchentlicher Team-Jour Fixe. Mein Team und meine Führungskraft geben mir dabei den nötigen Rückhalt, um beide Rollen gut leben zu können. Da mein Partner sein Arbeitspensum an unsere aktuelle familiäre Situation angepasst hat und wir zudem Unterstützung von unseren Großeltern erhalten, kann ich die anspruchsvolle Rolle als Führungskraft und Mutter aktiv angehen.
Was hilft dir, im Alltag Kraft zu tanken und dich zu erden – beruflich wie privat?
Im beruflichen Umfeld schöpfe ich Energie aus dem Austausch mit meinem Team und Kolleg:innen – besonders dann, wenn wir gemeinsam Lösungen entwickeln und spürbar etwas bewegen. Während mir privat vor allem die gemeinsame Zeit mit meinen Kindern Kraft gibt – sei es beim Spielen im Garten, gemeinsamen Lesen oder einfach beim Abendessen. Diese Momente erden mich und verändern meine Perspektive, wenn sie mir von den Themen erzählen, die sie bewegen. Außerdem ist bei mir seit einigen Jahren Sport ein fixer Bestandteil meiner täglichen Routine und hilft mir den Kopf freizubekommen.
