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Viel Koordination, viel Einsatz – Betriebsstillstand 2025

22. September 2025 | 

Drei Wochen Stillstand – und dennoch jede Menge Bewegung: Auch der Betriebsstillstand 2025 war wieder geprägt von intensiver Teamarbeit, technischer Präzision und einem klaren Blick in Richtung Zukunft.

Auch wenn so eine Revision jedes Jahr ansteht, ist es immer wieder beeindruckend, wie viele Einzelpersonen für einen reibungslosen Ablauf zusammenarbeiten müssen. Rund 400 Personen – darunter interne Mitarbeiter:innen, Führungskräfte, Praktikant:innen und externe Partner:innen – arbeiteten Hand in Hand, um zahlreiche kleine und große Baustellen zu bewältigen.

Planung als Schlüssel zum Erfolg

Die Vorbereitung für den Betriebsstillstand begann lange vor dem eigentlichen „Tag X“. In mehreren Abstimmungsmeetings zwischen Produktion, Instandhaltung und Projektabteilung wurden sämtliche Baustellen detailliert geplant. Ziel war ein reibungsloses Ineinandergreifen aller Gewerke und eine optimale Nutzung der verfügbaren Ressourcen.

Besonders wichtig: Die rechtzeitige Verfügbarkeit aller Hauptkomponenten. Keine Baustelle wurde begonnen, ohne dass die benötigten Teile physisch vor Ort waren.

Nahtlosrohrwalzwerk (NRW): Strukturierter Arbeitsalltag

Ein wichtiger Punkt, der nie fehlen durfte, waren die morgendlichen Abstimmungsmeetings. Täglich wurde der Vortag revuepassiert und besprochen, welche Baustellen für den jeweiligen Tag auf der Timeline standen. Die Arbeitssicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter:innen hatte dabei immer höchste Priorität.

In heurigen Jahr gab es sehr viele kleinere Baustellen, die ebenso eine präzise Koordination verlangten. Allgemein ist auch diesmal wieder die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen, Führungsebenen und externen Firmen hervorzuheben.

Jeder Schritt, jede Schraube, jede Baustelle muss geplant werden – und jede zählt. Logistisch gesehen ist auch die Vorarbeit spannend und erfordert engste Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen.

Hans Peter Seitinger, Betriebsstillstandleiter Produktion

Wartungen im Detail:

  • Schrägwalzwerk
  • Rollgang
  • Lösewalzwerk
  • SRW
  • Profilrohrwalzwerk

Die größten Baustellen waren die Komplettsanierung des Nachwärmeofens mit 260 Betonelementen, die Erneuerung der Kaltteil-Steuerung inklusive Hard- und Software, die Neuverdrahtung mehrerer Technikräume mit modernen Modulen sowie die jährliche Erneuerung der „Höcker“ im Drehherdofen zur Sicherstellung der Rohr-Exzentrizität.

    Schneidbetrieb: Zwei Großprojekte auf engem Raum

    Auch heuer standen im Rahmen der Revision wieder zahlreiche Optimierungen und Reinigungsarbeiten an den Anlagen und Gebäuden sowie der Austausch von Verschleißteilen auf dem Programm. 

    Im Schneidbetrieb wurden zwei zentrale Projekte parallel umgesetzt:

    • Linie 1 – Gruppe A: Frühzeitige Abstellung und Betreuung durch das EMAG-Serviceteam
    • Linie 2A: Erweiterung der optischen Gewindevermessung und Austausch der Gewindebürstmaschinen durch einen modernen Roboter

    Zwei Baustellen an einem Ort – das bedeutet Arbeiten auf engstem Raum, hohe Effizienz und eine logistische Herausforderung. Die neue Bürstmaschine bringt nun Automatisierung und eine intelligente Anpressregelung mit sich.

      Es ist immer wieder beachtlich, wenn man in der ersten Phase sieht, in wie viele Einzelteile die Anlage zerlegt wird. Aber mit vereinten Kräften und der Kompetenz unserer Mitarbeiter:innen wird alles wieder zusammengebaut

      Stephan Kaiser, Leitung Gewindetechnik

      Wärmebehandlung: Wartung, Sanierung und Modernisierung im Härteofenbereich

      Auch in der Wärmebehandlung standen im Rahmen der klassischen Betriebs-Unterbrechungs-Arbeiten (BU) wieder zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen an, die für einen reibungslosen Betrieb unerlässlich sind. Dazu zählen unter anderem der Tausch diverser Transportrollen, Walzen der Richtmaschine A (RMA), Hydraulikzylinder sowie Verschleißleisten und Anschlagnieren. Ebenso wurden Ofenrollen, Filter und Aushebeklappen erneuert, Hydrauliktanks gereinigt und das Zundersaugen durchgeführt.

      Ein besonderes Highlight stellte der Abschluss der mehrjährigen Härteofen-Bodensanierung dar, die sich über die BU-Jahre 2023, 2024 und 2025 erstreckte. 

      Es wurde auch der letzte Abschnitt des Ofenbodens saniert, die Heißluftisolierung erneuert und die Rekuperatoren (HO-REKU) ausgetauscht. Zusätzlich wurden das Hydraulikaggregat sowie die Frequenzumrichter auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und tragen zur Effizienzsteigerung und Betriebssicherheit bei. Abgerundet wurde die Maßnahme durch die Erneuerung der gesamten Rollengarnitur.

      Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch einige technische Optimierungen umgesetzt. Der sanierte Härteofenboden sorgt künftig für eine deutlich verbesserte Wärmeisolierung.

      Profilrohradjustage am neusten Stand

      Zu den klassischen BU-Aufgaben zählen Reinigungsarbeiten, insbesondere in jenen Bereichen, die während der laufenden Produktion nicht zugänglich sind.

      Zur größten Baustelle zählte heuer sicherlich der Steuerungsumbau der Richtmaschine (Bereich 410), der Transportanlagen (Bereich 411) sowie der Steuerung des Magnetkrans. Im Zuge des BU´s wurde mit den mechanischen Vorarbeiten sowie den elektrischen Installationen für unsere zukünftige automatisierte Rohrgeometrievermessung (Typ TBK-ProGauge) begonnen.

      Keine Revision ohne unsere Instandhaltungsbetriebe

      Mechanische Instandhaltung: Hochbetrieb mit Herzblut

      Die Vielzahl an Baustellen, gepaart mit dem zeitlichen Druck hat die Kapazitätsgrenzen jedes einzelnen deutlich erkennen lassen. Die mechanische Instandhaltung während des Betriebsstillstands erstreckte sich nicht nur auf Anlagenrevisionen, sondern auch auf Tätigkeiten im Bereich der Krananlagen, Wasserwirtschaft und Druckluftversorgung. Die Koordination dieser Arbeiten ist jedes Mal eine große Herausforderung angesichts dessen, dass ein Abstellen einer Krananlage, der Nutzwasser- bzw. der Druckluftversorgung direkte Auswirkungen auf eine Anlagenrevision haben kann.

      Revisionstätigkeiten im Überblick:

      • Hydraulikaggregat Härteofen (CTW): Komplettaustausch der Anlage – technisch und wirtschaftlich sinnvoll.
      • Ringbett Stoßbank (NRW): Austausch wegen Rissbildung und Verschleiß.
      • Kranschienen im Hallenschiff C-D: Austausch von 343 lfm, verbunden mit logistischen Herausforderungen.

      Ich bin sehr stolz auf alle Beteiligten, dass trotz des hohen Zeitdrucks alles nahezu reibungslos funktioniert hat.

      Christoph Hofbauer, Betriebsleitung Mechanische Instandhaltung

      Elektrische Instandhaltung: Digitalisierung und Automatisierung

      Auch im Bereich der Modernisierung und Innovation gab es Fortschritte: In nahezu jedem Teilbereich der Produktion wurden gezielte Optimierungen vorgenommen, um die Anlagen effizienter und zukunftssicherer zu gestalten – insbesondere während des Stillstands.

      Die elektrische Instandhaltung konzentrierte sich auf:

      • Steuerungstausch im NRW-Bereich (SRW bis Framag)
      • Erneuerung der Niederspannungsverteilung für Netztransformatoren 5 und 6
      • Einbau von zwei optischen Gewindevermessungssystemen
      • Vorbereitungen für die automatisierte Rohrgeometrievermessung (TBK-ProGauge)

      Dennoch zeigt sich, dass die Teamarbeit hervorragend funktioniert hat: „Heia lafts wieder richtig guad“, lautet das Fazit aus dem Team.

      Wertschätzung und Zusammenhalt

      Ein besonders geschätzter Benefit für das gesamte Personal war die Bereitstellung von Jausenpaketen.

      Vom Betriebsrat gab es zusätzlich ein "Leberkas"-Buffet, ein Treffpunkt zur gemeinsamen Stärkung und Austausch.

      Nach dem Stillstand ist vor dem Stillstand

      Die Planung für den nächsten Stillstand wurde bereits während des Laufenden begonnen. Nach Abschluss der Wartungs- und Umbauarbeiten konnte die Produktion pünktlich wieder aufgenommen werden. Die Optimierungen, die im Rahmen des Betriebsstillstands durchgeführt wurden, werden den Betrieb langfristig effizienter und nachhaltiger gestalten. Besonders die Modernisierung des Nachwärmeofens und die Maßnahmen im Schneidbetrieb werden dazu beitragen, die Produktionsprozesse weiter zu verbessern.

      Das Unternehmen blickt stolz auf die geleistete Arbeit und ist bestens gerüstet für die kommenden Herausforderungen. Der Betriebsstillstand 2025 hat wieder eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Engagement sind, um auch in schwierigen Situationen erfolgreich zu sein.

      Entdecken Sie weitere Impressionen des Betriebsstillstandes 2025.