Steel Dialogue #1 | 29. November 2022

Coil Coating vs. Powder Coating

Die erste Ausgabe des Steel Dialogue zum Thema „Coil Coating vs. Powder Coating“ hat viele offene Fragen geklärt und einen klaren Sieger offenbart. colofer® Experte Tom Sylvester (Leitung Verkauf Hausindustrie der voestalpine Steel Division) und Sigurd Braathen (Eigentümer von OSO Hotwater) vermittelten praxisnah die Vorteile von vorbeschichtetem Stahlband. 

Reduzierte Komplexität

Komplexität verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit. Vorbeschichteter Stahl bietet an diesem Punkt einen wesentlichen Vorteil: Es sind nur sehr wenige Entscheidungen zu treffen – nach der Auswahl von Farbe, Oberfläche, Liefertermin, Größe des Coils und bevorzugter Verpackung erhält man von voestalpine ein „All-In-One-Sorglos-Paket“. Der eigenständige Betrieb einer Pulverbeschichtungsanlage ist im Vergleich dazu in fast allen Fällen komplexer. Resultat: höherer Zeitaufwand und zusätzliche Kosten.

30 % geringere Kosten

Coil Coating bietet kostentechnisch maximale Flexibilität in volatilen Zeiten: Mit der Entscheidung für organisch beschichtetes Stahlband lassen sich sämtliche Materialkosten variabel gestalten, weil alles aus einer Hand kommt. Anders verhält es sich beim Pulverbeschichten: Zusätzlich zum Stahlbeschaffungsprozess müssen noch die Kosten für das Substrat und die dazugehörige Lagerung, Beschichtungskabinen, Öfen, Labor- und andere Infrastrukturen sowie Forschung und Entwicklung berücksichtigt werden.

Besser für die Umwelt

colofer® erfüllt und übertrifft sämtliche Anforderungen in Bezug auf Umweltstandards. Bei Produkten in der greentec steel Editionen liegen die CO2-Emissionen sogar 80 % unter dem weltweiten Durchschnitt. Bei der Pulverbeschichtung ist es schwierig, da die CO2-Bilanz von den jeweiligen Anlagen abhängig ist. Man kann aber klar sagen, dass Coil-Coating im Gegensatz zur Stücklackierung die umweltfreundlichere Lösung ist.

Bewährte voestalpine Qualität

Jede Tonne Stahl wird auf hochmodernen Anlagen mit hochwertigen Substraten hergestellt und die Qualität in Bezug auf Robustheit, Finish, Glanz sowie Glätte rund um die Uhr überwacht und kontrolliert. Zudem bietet die Bandbeschichtung eine breite Vielfalt an Oberflächen und Farben für eine Vielzahl an Anwendungen – den optischen Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. 

Beeindruckend in der Praxis

Sigurd Braathen, Eigentümer von OSO Hotwater, Europas führendem Hersteller von Warmwasseraufbereitern aus Edelstahl, konnte seinem Unternehmen mit dem Umstieg von Pulverbeschichtung auf Bandbeschichtung einen wirtschaftlichen Schub verleihen: Der Ersatz der hauseigenen Pulverbeschichtungsanlage und Investition in eine voll integrierte, automatische Verarbeitungslinie für organisch beschichtetes Stahlband hat sich bereits in vielerlei Hinsicht bezahlt gemacht. Neben der Verbesserung von Qualität und Materialfluss wurde die internationale Wettbewerbsfähigkeit mit einer Kapazitätserhöhung um 150 % auf ein neues Level gehoben.

Publikumsfrage

Was hätten Sie im Rückblick beim Umstieg auf organisch beschichtetes Stahlband anders gemacht?

Sigurd Braathen: In der Vergangenheit haben wir alle Produktionsschritte vom Stanzen, Formen und Schneiden bis zur eigentlichen Pulverbeschichtung inhouse erledigt – verbunden mit hohen internen Lager-, Transport- und Prozesskosten sowie dem enormen Platzbedarf. Rückblickend hätten wir die Umstellung bereits früher angehen sollen.