I choose: MEIN
Auch heuer fand im hochmodernen Ausbildungszentrum der voestalpine Böhler Edelstahl in Kapfenberg wieder die zweiwöchige „Digitale Miniaturfabrik“ statt. Schon zum fünften Mal verwirklichten Lehrlinge des 3. Lehrjahres erfolgreich ihre eigene Verpackungs- und Kommissionierungsanlage im Kleinformat.
Erprobter Ansatz, neues Konzept
Seit 2017 findet jeden Juli – mit zweijähriger coronabedingter Pause – das Projekt „Digitale Miniaturfabrik“ statt. 2023 lag der Fokus zum ersten Mal auf den instandhaltungsnahen Berufen Mechatronik-Automatisierungstechnik/Robotik, Elektrotechnik – Anlagen- und Betriebstechnik, Elektrotechnik – Anlagen-u. Betriebstechnik / Automatisierungs- und Prozessleittechnik sowie Metalltechnik – Maschinenbautechnik. In einer statt wie bisher zwei Gruppen nahmen 24 Lehrlinge teil, die somit das gesamte Projekt von der Konzept- und Planungsphase bis zur Umsetzung erleben konnten. Mit Unterstützung von sechs Studierenden der FH Technikum Wien und den beiden Ausbildern Manuel O. (Maschinenbautechnik, Schwerpunkte: Hydraulik und Pneumatik, CAD und Additive Fertigung) und Lukas H. (Elektrotechnik und Mechatronik) sprangen die Youngsters gleich an Tag 1 mutig ins kalte Wasser.
Selbstbestimmt zur Miniaturfabrik
Denn die genaue Aufgabenstellung war wie jedes Jahr eine Überraschung, die erst am Beginn des Projekts gelüftet wurde. Dieses Mal sollte am Ende der Produktionsreise ein aus Einzelteilen zusammengebauter 3D-gedruckter Karabiner stehen. In 3er-Teams mit jeweils einem Teamleiter planten die Lehrlinge innerhalb weniger Tage selbstorganisiert den Bau ihrer Miniaturfabrik, brachten zunächst zu Papier, was sie schließlich in der Praxis umsetzen wollten. „Wie sie die Anlage bauen, ist den Lehrlingen selbst überlassen. Sie können sich damit auch abseits des Berufsalltags beweisen, sich selbst verwirklichen und ihre eigenen Ideen einbringen und umsetzen“, sagt Ausbilder Lukas H.
Learning by Doing: Von Papier zu hochmoderner Praxis
In der zweiten Woche ging es dann an die Inbetriebnahme, wo sich die Planung von Verpackungsstellen und Anlagenteilen nun auch praktisch beweisen musste. Die Lehrlinge kümmerten sich um Bau und Umsetzung „ihrer“ Station, arbeiteten mit anderen Berufsgruppen zusammen und lernten so die zusammenhängenden Abläufe kennen. Nach dem Trial-and-Error-Prinzip erarbeiteten sie die besten Lösungen, Ausbilder und FH-Studierende unterstützten in regelmäßigen Abstimmungen.
Digital und zukunftsfit
Das Projekt trägt ganz zurecht „digital“ im Namen, denn mit ihrer Miniaturfabrik werden die Lehrlinge bereits bestens auf die Zukunftstechnologien in der hochmodernen Arbeitsumgebung des neuen Edelstahlwerks in Kapfenberg vorbereitet: Start und Monitoring der Fabrik basieren auf Augmented Reality, bei der Qualitätssicherung kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz, es wurden digitale Zwillinge implementiert und die eingesetzten Industrieroboter per Augmented Reality angelernt. Außerdem ermöglicht Virtual Reality eine Tour durch die Fabrik.
Abschlusspräsentation: Die Spannung steigt
Am 14. Juli präsentierten die Lehrlinge schließlich stolz ihr Meisterwerk in Anwesenheit von Ausbildern, Geschäftsführer und Vorstand der High Performance Metals Division sowie Vertretern der FH Technikum Wien. Die Teamleiter:innen erklärten ihre Stationen, berichteten über ihre Ideen und Lösungsansätze sowie die Umsetzung. Auch ein wie geplant verpacktes Produkt lief bei der Präsentation erfolgreich vom Band. Ein spannendes Erlebnis, bei dem die Lehrlinge selbst für ihr erstes eigenes Projekt einstanden.
„Die Lehrlinge können wirklich stolz drauf sein, was sie selbst kreiert und gebaut haben. Auch dieses Projekt zeigt immer wieder, welches Potenzial in der Lehre steckt und wie viele Möglichkeiten sie jungen Facharbeiter:innen eröffnet“, so Ausbilder Manuel O.
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