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Gasversorgung der voestalpine in Österreich ist vorerst abgesichert

24. Juni 2022 | 

Die voestalpine ist in Österreich von den aktuell gedrosselten Gaslieferungen aus Russland über die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ nicht betroffen. Derzeit werden die österreichischen Produktionsstandorte mit den benötigten Gasmengen zum überwiegenden Teil über die durch die Slowakei verlaufende Transgas-Pipeline versorgt. Auch für den Fall einer möglichen Reduzierung bzw. eines gänzlichen Lieferstopps aus Russland ist der Konzern bestmöglich vorbereitet. Alternative Liefermengen wurden bereits vertraglich gesichert, die Eigeneinspeicherung von Gas hat im Mai begonnen.

Gas wird bei der voestalpine hauptsächlich für Wärmebehandlungsaktivitäten und für die Walzwerke in den Stahlwerken, vor allem in Linz, Donawitz und Kapfenberg, benötigt. Die kürzlich erfolgte Novellierung des Energielenkungsgesetzes in Österreich ermöglicht es der voestalpine nun selbst Gas einzuspeichern. Bereits mit Mai 2022 hat sich der voestalpine-Konzern erstmals eigene Gasspeicher vertraglich gesichert. Der Konzern wird bis 1,5 TWh an Gas u.a. in den RAG-Speichern Haag und Haidach einspeichern. Diese Menge ermöglicht drei Monate Vollbetrieb bzw. einen entsprechend längeren Teilbetrieb. Derzeit sind diese Speicher bereits zur Hälfte gefüllt. Die volle Speicherfüllung soll bis Mitte Juli 2022 erreicht werden.

Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG

Ein Gaslieferstopp durch Russland oder umgekehrt ein Gasembargo der EU würde die europäische Industrie massiv schädigen. Sollte es zu diesem Worst-Case-Szenario kommen, könnten wir dennoch dank gefüllter, eigener Speicher sowie alternativer Gasbezugsquellen die Produktion in Österreich für mehrere Monate aufrechterhalten.

Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG

Der Konzern arbeitet sowohl mit bestehenden Lieferanten als auch mit neuen Lieferanten an der Diversifizierung seiner Gasbezugsquellen. So werden bereits während der Sommermonate Gaslieferungen aus Übersee über Italien (LNG-Terminals) nach Österreich weitertransportiert, die für die Einspeicherung und den laufenden Betrieb genutzt werden.

Bei einem möglichen Gasengpass würden zudem bereits vorliegende Notfallpläne in Kraft treten, bei denen die Produktion schrittweise an die verfügbaren Energiemengen angepasst werden könnte. Nicht zuletzt wäre es durch die internationale Ausrichtung des Konzerns mit weltweit 500 Gesellschaften und Standorten – und damit zahlreichen nicht betroffenen Standorten außerhalb Europas – möglich, Produktionsengpässe zum Teil zu kompensieren. 

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Im Geschäftsjahr 2021/22 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 14,9 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 2,3 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 50.200 Mitarbeiter.