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voestalpine investiert in Linz – trotz Krise

27. April 2010 | 

Die voestalpine Stahl GmbH hat trotz der Weltwirtschaftskrise, die das Geschäftsjahr 2009/10 geprägt hat, das 700 Mio. EUR schwere Großinvestitionsprogramm „L6“ weiter umgesetzt – auch wenn einzelne Teilvorhaben etwas verschoben wurden.

  • Investitionsprogramm „L6“ – Ausbau der Rohstahlproduktion auf 6 Mio. Tonnen pro Jahr – sichert Standort Linz ab.
  • Trotz Krise wurde „L6“ in vollem Umfang fortgesetzt, Umsetzung dauert nur etwas länger als ursprünglich geplant.
  • Ausbau der Stahlwerkskapazität, Erneuerung der kleinen Hochöfen, Neubau des Kraftwerksblockes 07 und der Feuerverzinkung 5 sind abgeschlossen.
  • Erweiterung des Kraftwerks erhöht Energieautarkie des Standortes Linz auf 90 Prozent.

Die voestalpine Stahl GmbH hat trotz der Weltwirtschaftskrise, die das Geschäftsjahr 2009/10 geprägt hat, das 700 Mio. EUR schwere Großinvestitionsprogramm „L6“ weiter umgesetzt – auch wenn einzelne Teilvorhaben etwas verschoben wurden. Etwa die Hälfte der Einzelprojekte des Programmes „L6“, also der Ausbau der Rohstahlproduktion von knapp 5,5 auf rund 6 Mio. Tonnen pro Jahr, konnte trotz Krise umgesetzt werden. So erfolge an den beiden kleinen Hochöfen 5 und 6 nach rund 7 Jahren Betrieb wieder einer Großrevision, gleichzeitig wurde die Kapazität im Stahlwerk bereits auf den Zielwert von 6 Mio. Tonnen ausgebaut. Mit einem neuen Kraftwerksblock kann die Eigenstromerzeugung deutlich erhöht und die Energieautarkie des Standortes Linz auf 90 Prozent angehoben werden. Darüber hinaus erhöhen sich mit der derzeit erfolgenden Inbetriebnahme der Feuerverzinkungsanlage 5 die Kapazitäten für feuerverzinkte Bleche maßgeblich. In Summe wurden in den Standort Linz in den vergangenen zehn Jahren mit den drei Großinvestitionsprogrammen „Linz 2010“ Teil 1 + 2 und „L6“ sowie über die laufende Investitionstätigkeit rund 3 Mrd. Euro investiert.

Die Zustellung des Hochofen 5 erfolgte von Dezember 2009 bis Mitte März 2010. Erstmals in der Geschichte der voestalpine wurde eine Großreparatur in den Wintermonaten bei Temperaturen von bis zu -14 Grad Celsius durchgeführt, weshalb die Baustelle im Innenraum des Hochofens beheizt werden musste. Schon vor dem Hochofen 5 wurde 2009 der Hochofen 6 erneuert, der bereits seit September 2009 wieder in Betrieb ist. Beide kleine Hochöfen zusammen haben eine Kapazität von rund 1,6 Mio. Tonnen Roheisen pro Jahr, dies entspricht etwa der Hälfte jener des Großhochofens A. Das Gesamtinvestition für die Erneuerung der kleinen Hochöfen lag bei rund 30 Mio. Euro.

Der Austausch der Tiegel im LD Stahlwerk 3 erfolgte in drei Phasen à 1,5 Monaten zwischen Frühjahr 2009 und Winter 2010. Da das Stahlwerk trotz Austausch der Tiegel kontinuierlich in Betrieb war, ist dies etwa mit einem Tausch der Zylinder in einem Auto bei laufendem Motor vergleichbar. Um die Stahlwerkskapazität auf 6 Mio. Tonnen pro Jahr zu erhöhen, weisen die neuen Tiegel ein Abstichgewicht von je 177 Tonnen statt der bisherigen 158 Tonnen aus. Die Gesamtinvestition für den Tausch der drei LD-Tiegel lag bei über 40 Mio. Euro.

Die neue Feuerverzinkungsanlage 5 ist das letzte noch offene Investitionsvorhaben aus dem Investitionsprogramm „Linz 2010“, das mit der Inbetriebnahme dieser Anlage nun endgültig abgeschlossen ist. Die Anlage ist auf die Fertigung von Stahlbändern mit bester Oberfläche und Beschichtung insbesondere im Bereich neuer, höchstfester Stähle für die Automobil-, Bau- und Hausgeräteindustrie ausgerichtet. Die Besonderheit dieser neuen Anlage ist, dass die Beschichtung nicht bloß mit Zink, sondern auch mit Zink-Eisen sowie Zink-Aluminium-Magnesium erfolgen kann. Die Kapazität der Anlage liegt bei 400.000 Tonnen pro Jahr. Der Gesamtinvestitionsaufwand für die Feuerverzinkungsanlage 5 liegt bei rund 140 Mio. Euro.

Die größte Investition, die im vergangenen Geschäftsjahr abgeschlossen werden konnte, ist mit einer Investitionssumme von knapp 160 Mio. Euro der neue Kraftwerksblocks 07. Dieser Neubau ist notwendig, da bei der Erzeugung von 6 Mio. Tonnen Rohstahl auch deutlich mehr Gas als bisher anfällt, das im eigenen Kraftwerk zur Stromerzeugung genutzt wird. Die Anlagen des Kraftwerks werden sowohl mit Gas aus der Kokerei als auch aus der Roheisen- und Rohstahlproduktion betrieben, in Ausnahmefällen können sie auch mit Erdgas befeuert werden. Durch den neuen Kraftwerksblock kann der externe Stromzukauf deutlich weiter reduziert werden. Die voestalpine erzeugt künftig 90 Prozent des Strombedarfs für den Standort Linz in eigenen Kraftwerken. Der Kraftwerksblock 07 hat eine Leistung von 164 Megawatt. Die gesamte installierte Leistung im Kraftwerk der voestalpine in Linz liegt bei über 300 Megawatt, was annähernd dem Verbrauch von mehr als 300.000 Durchschnittshaushalten entspricht.

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein weltweit agierender Konzern mit einer Vielzahl von spezialisierten und flexiblen Unternehmen, die hochwertige Stahlprodukte fertigen, verarbeiten und weiterentwickeln. Die Unternehmensgruppe ist mit 360 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in über 60 Ländern vertreten. Die voestalpine ist mit ihren qualitativ höchstwertigen Flachstahlprodukten einer der führenden europäischen Partner der Automobil-, der Hausgeräte- und der Energieindustrie. Sie ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen sowie Europas Nummer 1 bei der Herstellung von Schienen. Der voestalpine-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2009/10 einen Umsatz von 8,55 Mrd. Euro und beschäftigt weltweit rund 41.000 Mitarbeiter.