Die Zustellung des Hochofen 5 erfolgte von Dezember 2009 bis Mitte März 2010. Erstmals in der Geschichte der voestalpine wurde eine Großreparatur in den Wintermonaten bei Temperaturen von bis zu -14 Grad Celsius durchgeführt, weshalb die Baustelle im Innenraum des Hochofens beheizt werden musste. Schon vor dem Hochofen 5 wurde 2009 der Hochofen 6 erneuert, der bereits seit September 2009 wieder in Betrieb ist. Beide kleine Hochöfen zusammen haben eine Kapazität von rund 1,6 Mio. Tonnen Roheisen pro Jahr, dies entspricht etwa der Hälfte jener des Großhochofens A. Das Gesamtinvestition für die Erneuerung der kleinen Hochöfen lag bei rund 30 Mio. Euro.
Der Austausch der Tiegel im LD Stahlwerk 3 erfolgte in drei Phasen à 1,5 Monaten zwischen Frühjahr 2009 und Winter 2010. Da das Stahlwerk trotz Austausch der Tiegel kontinuierlich in Betrieb war, ist dies etwa mit einem Tausch der Zylinder in einem Auto bei laufendem Motor vergleichbar. Um die Stahlwerkskapazität auf 6 Mio. Tonnen pro Jahr zu erhöhen, weisen die neuen Tiegel ein Abstichgewicht von je 177 Tonnen statt der bisherigen 158 Tonnen aus. Die Gesamtinvestition für den Tausch der drei LD-Tiegel lag bei über 40 Mio. Euro.
Die neue Feuerverzinkungsanlage 5 ist das letzte noch offene Investitionsvorhaben aus dem Investitionsprogramm „Linz 2010“, das mit der Inbetriebnahme dieser Anlage nun endgültig abgeschlossen ist. Die Anlage ist auf die Fertigung von Stahlbändern mit bester Oberfläche und Beschichtung insbesondere im Bereich neuer, höchstfester Stähle für die Automobil-, Bau- und Hausgeräteindustrie ausgerichtet. Die Besonderheit dieser neuen Anlage ist, dass die Beschichtung nicht bloß mit Zink, sondern auch mit Zink-Eisen sowie Zink-Aluminium-Magnesium erfolgen kann. Die Kapazität der Anlage liegt bei 400.000 Tonnen pro Jahr. Der Gesamtinvestitionsaufwand für die Feuerverzinkungsanlage 5 liegt bei rund 140 Mio. Euro.
Die größte Investition, die im vergangenen Geschäftsjahr abgeschlossen werden konnte, ist mit einer Investitionssumme von knapp 160 Mio. Euro der neue Kraftwerksblocks 07. Dieser Neubau ist notwendig, da bei der Erzeugung von 6 Mio. Tonnen Rohstahl auch deutlich mehr Gas als bisher anfällt, das im eigenen Kraftwerk zur Stromerzeugung genutzt wird. Die Anlagen des Kraftwerks werden sowohl mit Gas aus der Kokerei als auch aus der Roheisen- und Rohstahlproduktion betrieben, in Ausnahmefällen können sie auch mit Erdgas befeuert werden. Durch den neuen Kraftwerksblock kann der externe Stromzukauf deutlich weiter reduziert werden. Die voestalpine erzeugt künftig 90 Prozent des Strombedarfs für den Standort Linz in eigenen Kraftwerken. Der Kraftwerksblock 07 hat eine Leistung von 164 Megawatt. Die gesamte installierte Leistung im Kraftwerk der voestalpine in Linz liegt bei über 300 Megawatt, was annähernd dem Verbrauch von mehr als 300.000 Durchschnittshaushalten entspricht.