
Am 16. November wurde im Technischen Museum Wien mit Unterstützung der voestalpine eine Sonderausstellung mit dem Titel „Arbeit & Produktion. weiter_gedacht_“ eröffnet.

© TMW/APA/Hörmandinger
Die Zeit als im Technischen Museum Wien noch Innovationen ausgestellt wurden und die Besucher kamen, um über die aktuellen technischen Errungenschaften zu staunen, liegt mehr als 100 Jahre zurück. Einige Zeit wehte vor allem der Hauch der Nostalgie durch die altehrwürdigen Hallen und ihre Ausstellungen. Doch seit dem Jahr 2000 widmete sich das Haus neben der historischen Entwicklung von Technik und Industrie auch zusehends wieder der Zukunft des technologischen Fortschritts – zuletzt mit Unterstützung des Infrastrukturministeriums (BMVIT) und Sponsoren wie die voestalpine. So hat das Museum in einem speziell errichteten Einbau auf fünf Ebenen in den vergangenen zwei Jahren einen Blick auf „Die Zukunft der Stadt” geworfen. Mit einer Schau über „Arbeit & Produktion“ wurde am 16. November „Arbeit & Produktion. weiter_gedacht_“ – die zweite der auf drei Teile ausgelegten Ausstellungsreihe – eröffnet.
Unterstützung & Einblicke durch voestalpine

© Technisches Museum Wien
Roboter und 3D-Drucker, Lasercutter und Sensorik, anstelle der Dieselmotoren und Schwungräder bestimmen hier auf etwa 1.000 m² das Bild. Ist es ein Zufall, dass das Museum gerade jetzt zu seinen Wurzeln zurückkehrt? Wohl kaum, denn wir befinden uns – nach der industriellen Revolution, in der auch die Idee für ein Museum dieses technischen Fortschritts geboren wurde – mitten in einer neuen Revolution der Arbeit und Produktion: Maßanfertigungen mit „Losgröße 1“ zum Preis von Massenware, Fertigungstechnologien und Opensource-Software, die es Individuen erlauben, ihre eigenen „Industrie-Produkte“ herzustellen, Roboter und Sensoren, die als Erweiterung unserer physischen Möglichkeiten und unserer Sinnesorgane die Digitalisierung vorantreiben, aber auch neue Materialien verändern die Welt der Herstellungsprozesse. Und wenn es um neue Arbeit und Produktion geht ist voestalpine natürlich besonders berufen, Einblicke zu geben.
Digitalisierung & Additive Manufacturing

© Technisches Museum Wien
Der Konzern unterstützte das Museum dann auch bei Themen wie Industrie 4.0, Materialforschung, Digitalisierung und Automatisierung und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Im Ausstellungsbereich „IN ARBEIT“ werden Additiven Verfahren als Schlüsseltechnologie behandelt. Dafür stellte der Konzern Produktbeispiele und „3D-gedruckte“ Werkstücke, wie ein Motorhaubenscharnier des voestalpine Additive Manufacturing Centers in Düsseldorf, sowie Film- und Animationsmaterial, zur Verfügung. Im Ausstellungsbereich „IN PRODUKTION“ haben die Besucher die Möglichkeit, sich auf eine interaktive Reise zu begeben. Anhand eines von voestalpine installierten „Zugversuchs“ können sie etwa erfahren, wie ein „digitaler Zwilling“ während der Produktion, sprich die Echtzeitdaten einer Maschine und des Werkstücks, zur Regelung eines Prozesses verwendet werden. Zum anderen wird einer Heckklappe der voestalpine Automotive Components Bunschoten B.V. das digitale Abbild ihrer Umformung gegenübergestellt. Außerdem geben die Interviews mit voestalpine-Mitarbeitern über ihren durch Digitalisierung geprägten oder veränderten Berufsweg Auskunft.
Hingehen & Mitmachen
Moderne Fertigungstechnologien und Maschinen wie eben 3D-Drucker stehen Interessierten im dritten und letzten Ausstellungsbereich zur Verfügung. Im „techLAB“ können sie – ganz ohne Vorbildung, alleine oder in Workshops – hier kreativ sein und Produkte herstellen. Das Museum sieht sich hier niederschwelliger als vergleichbare Maker-Spaces, zudem gibt es pädagogische Begleitung: Von Donnerstag bis Sonntag ist das “techLAB” am Nachmittag für alle geöffnet, an den Vormittagen ist es für solche Workshops reserviert. Überhaupt ist Ausprobieren und Mitmachen ein zentraler Bestandteil der neuen Ausstellung – auch Hingehen sollte man selbst.

© Technisches Museum Wien