2007/08: Übernahme BÖHLER-UDDEHOLM 2 Minuten Lesezeit
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2007/08: Übernahme BÖHLER-UDDEHOLM

Volkmar Held
Als freier Autor berichtet Volkmar Held für voestalpine über Themen, die bewegen. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Storys reichen von der Archäometallurgie bis zu Zukunftstechnologien.

Mit der mehrheitlichen Übernahme der BÖHLER-UDDEHOLM AG im Jahr 2007 entstand eine noch stärker internationalisierte und spezialisierte voestalpine von außerordentlicher Leistungskraft.

Nach einer überraschend publizierten Entscheidung übernahm die voestalpine 2007/08 den zu 100 % börsennotierten Edelstahl-Spezialisten BÖHLER-UDDEHOLM.

Die Übernahme

Böhler-Uddeholm LogoDer Übernahme-Information voraus ging der Versuch eines ausländischen Investmenthauses, BÖHLER-UDDEHOLM zu erwerben. Der österreichischen Lösung kamen daher viele Sympathien entgegen. Der Aktienerwerb geschah in mehreren Etappen:

  • März 2007: ca. 21 % der Anteile von Großinvestoren direkt erworben;
  • Juni 2007: mit Umsetzung des Übernahmeangebots 54 %;
  • September 2007: zum Ende der Nachfrist knapp 80 %;
  • März 2008: durch weitere Ankäufe 90,65 % – Stimmrechtsschwelle überschritten;
  • Juni 2008: Hauptversammlung fasst Beschluss zum Squeeze out-Verfahren zur Übernahme restlicher Anteile;
  • September 2008: voestalpine hält 100 % an BÖHLER-UDDEHOLM.

Das Ergebnis

EdelstahlDie voestalpine erwarb mit BÖHLER-UDDEHOLM einen global präsenten Hersteller und Verarbeiter von Edelstahl. Für den neuen Gesamtkonzern ein bedeutender Schritt in Richtung Verarbeitungskompetenz und Internationalisierung. Sowohl der Verarbeitungs-Anteil am Konzernergebnis als auch der Anteil an außer-österreichischen Mitarbeitern stiegen auf über 50 Prozent. Über 38.000 Beschäftigte waren nun im Unternehmen tätig. Vier Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung entfielen auf die voestalpine AG. BÖHLER-UDDEHOLM wurde als fünfte Division „Edelstahl“ voll in den Konzern integriert.

Die Auswirkung auf die Aktie

Analysten sahen in der Eingliederung vor allem eine Stärkung der Nischenposition der voestalpine. Das Kursziel wurde konsequent um über zehn Prozent angehoben. Bis zum Erreichen ihrer Höchstmarke im Juli 2007 gewann die voestalpine-Aktie, bei guter globaler Wirtschaftslage, weiter an Wert.

Vor zwei Jahrzehnten begann die voestalpine AG den Weg eines privatisierten, börsennotierten Unternehmens zu beschreiten. Die Serie „IPO 1995 – 20 Jahre an der Börse“ beschreibt markante Stationen auf dem Weg zum international erfolgreichen stahlbasierten Technologie- und Industriegüterkonzern.
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