
Vom Hauskauf in den USA zum Absturz des voestalpine-Kurses – die Immobilienkrise in den USA verdeutlichte verhängnisvolle weltwirtschaftliche Zusammenhänge.
Die im Spätsommer 2007 einsetzende US-Immobilienkrise (auch: Subprimekrise) war auslösender Faktor für die weltweite Wirtschaftskrise, die ein Jahr später auch die Aktienkurse in Europa abstürzen ließ.
Entstehung der Immobilienkrise
Seinen Ausgang nahm der Krisenreigen in der kaum abgesicherten Kreditvergabe für den Immobilienkauf in den USA. Die auflaufenden Rückzahlungs- und Zinsansprüche wurden als eigene, überzogen bewertete Wertpapiere gehandelt. Ihr Wert brach jedoch mit zunehmenden Zahlungsausfällen und rapide sinkenden Grundstückspreisen immer stärker ein. Fonds, Banken und Versicherungen, die in diese Werte investiert hatten, mussten massive Zahlungsausfälle in Kauf nehmen.
Übergang zur Wirtschaftskrise
Die sinkende Kaufkraft verschuldeter Kreditnehmer schlug sich u. a. in Absatzproblemen sowie sinkenden Auftragsmengen in der Industrie nieder. Mit zögerlichen oder wesentlich teureren Kreditvergaben aus Angst vor weiteren Zahlungsausfällen sowie Misstrauen innerhalb des Bankensektors griff die Krise auf die Realwirtschaft über. Betroffen waren vor allem Geschäfte, die international finanziert wurden. Fremd- und Eigenkapital konnten immer schwerer akquiriert werden.
Folgen für Aktienkurse
Engpässe in der Kreditaufnahme hatten für die Wirtschaft einschneidende Folgen: Unternehmen strichen Investitionen, mussten ggf. Arbeitsplätze abbauen oder Gewinnrückgänge erfahren. Damit sank in den Augen der Aktionäre der Wert des Unternehmens – und folglich sein Aktienkurs.
Im Verlauf der Krise sank der Wert der voestalpine-Aktie um 73 %.
Vor zwei Jahrzehnten begann die voestalpine AG den Weg eines privatisierten, börsennotierten Unternehmens zu beschreiten. Die Serie „IPO 1995 – 20 Jahre an der Börse“ beschreibt markante Stationen auf dem Weg zum international erfolgreichen stahlbasierten Technologie- und Industriegüterkonzern.
Zu allen IPO-Blogartikeln