2007: All-Time-High 66,11 Euro 3 Minuten Lesezeit
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2007: All-Time-High 66,11 Euro

Volkmar Held
Als freier Autor berichtet Volkmar Held für voestalpine über Themen, die bewegen. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Storys reichen von der Archäometallurgie bis zu Zukunftstechnologien.

Die voestalpine-Aktie erklomm am 12. Juli 2007 eine unglaubliche Höhe. Mit 66,11 € hatte sie ihren bis heute gültigen Höchstkurs erreicht.

Der 12. Juli 2007 war für die voestalpine-Aktie ein besonderer Tag: Er bescherte dem Wertpapier mit 66,11 € seinen bis heute gültigen Höchstkurs. Es war damit elfmal mehr wert als beim Börsenstart 1995 – ein Anstieg um mehr als 1.000 %!

Furioser Anstieg der voestalpine-Aktie

2007: All-Time-High 66,11 EuroMit einem Rekordergebnis konnte die voestalpine AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 aufwarten. Der Wert der Aktie hatte sich fast verdoppelt. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) überstieg die Milliarden-Grenze – und die optimistischen Erwartungen der Analysten. Sie gaben Kaufempfehlungen und erhöhten, wie führende Investmentbanken, ihre Kursziele. Die Zahlen des Geschäftsjahrs 2006/07 und die Wirtschaftslage jener Tage berechtigten Analysten zu einer durchwegs positiven Einschätzung. Auch die Übernahme der BÖHLER-UDDEHOLM AG wurde unterstützend für einen weiteren Aufschwung gesehen.

Blick vom Gipfel

Michael Buhl, Vorstand der Wiener Börse AG, kommentierte den vorauszusehenden Börsenabschied von Böhler-Uddeholm positiv: Die Böhler-Kapitalisierung würde in der voestalpine aufgehen „und wir hätten damit in der Voest einen wesentlich stärkeren und liquideren Titel“. Der österreichische Leitindex ATX nahm in dieser rekordträchtigen Zeit den 5000-er Gipfel – und konnte von seiner Höhe hinab schon das Unwetter auf dem US-Immobilienmarkt erblicken.

Jäher Abstieg

Die Turbulenzen auf den US-Märkten bremsten das Wachstum energisch. Immobilien-, Finanz-, Vertrauenskrise waren die Schlagworte auf dem Weg in eine Rezession. Schon im August korrigierte Goldmann Sachs das voestalpine-Kursziel nach unten und stellte das Signal auf „Verkaufen“. Drei Wochen nach ihrem Höchstkurs hatte die Aktie um ein Fünftel nachgegeben. Böhler-Uddeholm-Chef Claus Raidl sprach es deutlich an: „2008 kommen wir noch gut über die Runden, aber die schönen Zeiten der Konjunktur sind dann vorbei“.

Vor zwei Jahrzehnten begann die voestalpine AG den Weg eines privatisierten, börsennotierten Unternehmens zu beschreiten. Die Serie „IPO 1995 – 20 Jahre an der Börse“ beschreibt markante Stationen auf dem Weg zum international erfolgreichen stahlbasierten Technologie- und Industriegüterkonzern.
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