
Mit der Realisierung der Umtauschanleihe zum 31. August 2005 zog sich der Staat endgültig aus der voestalpine AG zurück.
Nach der endgültigen Privatisierungsentscheidung im September 2003 trennte sich die ÖIAG von ihren Beteiligungen an der voestalpine AG. Allerdings, wie es schien, zögerlich.
Politisches Kalkül
Die Österreichische Industrieholding hatte im Herbst 2003 nur wenig mehr als die Hälfte ihrer voestalpine-Aktien veräußert. Weitere 15 % Konzernanteile waren als Umtauschanleihe herausgegeben worden. Die ÖIAG erlöste so eine Summe von 245 Mio. Euro. Zusätzlich konnte sie als Eigentümerin der Anteile Dividenden beanspruchen. Vor allem aber verfügte die Staats-Treuhänderin weiterhin über das Mitspracherecht und hätte, gemeinsam mit der Mitarbeiterstiftung und/oder (ober)österreichischen Großaktionären, eine Sperrminorität bilden können.
Attraktiver Tausch
Ausschließlich ausländische Investoren erhielten das Recht, über Engagements in das Finanzierungsinstrument Umtauschanleihe voestalpine-Aktien zu erhalten. Dafür mussten sie innerhalb der Frist 12. November 2003 bis 10. August 2006 ihre Rückzahlungsansprüche – eingezahlter Betrag plus 1,5 % Zinsen – in verbliebene Konzernaktien umtauschen. Als Preis waren 41,275 Euro pro Aktie festgelegt worden. Je weiter der Aktienkurs sich oberhalb dieser Summe bewegte, desto attraktiver wurde der Umtausch.
Endgültig privat
Der Aktienwert, der sich vom Fristbeginn bis August 2005 verdoppelt hatte, machte den Umtausch zu einer profitablen Option: Ein Jahr vorfristig wurden die Anleihen in voestalpine-Aktien gewandelt. Damit war die voestalpine AG mit 31. August 2005 endgültig privatisiert.
Äußeres Erkennungszeichen dieses neuen Weges wurde das neue Erscheinungsbild des Konzerns mit dem Claim „Einen Schritt voraus“.
Vor zwei Jahrzehnten begann die voestalpine AG den Weg eines privatisierten, börsennotierten Unternehmens zu beschreiten. Die Serie „IPO 1995 – 20 Jahre an der Börse“ beschreibt markante Stationen auf dem Weg zum international erfolgreichen stahlbasierten Technologie- und Industriegüterkonzern.
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