2001: Strategieänderung „Downstream“ 2 Minuten Lesezeit
Verantwortung

2001: Strategieänderung „Downstream“

Volkmar Held
Als freier Autor berichtet Volkmar Held für voestalpine über Themen, die bewegen. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Storys reichen von der Archäometallurgie bis zu Zukunftstechnologien.

Die 2001 umgesetzte neue Strategie der voestalpine verlängerte die Wertschöpfungskette und sicherte die Position des Konzerns auf dem Stahl verarbeitenden Sektor.

IPO 1995Nach eingehender Vorarbeit 2001 passte die VOEST-ALPINE STAHL AG – unter dem neuen Namen voestalpine AG – sowohl ihre Organisation als auch ihre betrieblichen Strukturen den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an.

Neue Struktur geschaffen

Die neue Wortmarke „voestalpine“ drückte die strategische Neuorientierung Anfang des neuen Jahrtausends deutlich wahrnehmbar aus. „Stahl“ wurde aus der Unternehmensbezeichnung genommen. Anstelle der Bereiche Flach- und Langprodukte wurde eine viergeteilte Organisationsstruktur eingerichtet. Die Divisionen

  • „Stahl“,
  • „Bahnsysteme“,
  • „Profilform“ und die
  • „division motion“

entsprachen der Orientierung entlang der jeweiligen Wertschöpfungsketten. Damit wurde auch strukturell die Weiterentwicklung vom Stahlproduzenten zu einem „stahlbasierten Verarbeitungskonzern“ vollzogen.

Wertschöpfungsketten verlängert

2001 fusionierten die Stahlkonzerne Arbed, Usinor und Aceralia zum weltgrößten Stahlkonzern Arcelor. Eine derart extensive Erweiterung sahen die voestalpine-Strategen in ihrer langfristigen Planung nicht vor. Mit konsequenten Strukturierungsmaßnahmen und Akquisitionen veränderten sie stattdessen die Wertschöpfungstiefe, insbesondere in den Wachstumssegmenten Bahnsysteme und Automobilindustrie. In den Zulieferketten standen Konzerngesellschaften wie die 2001 übernommene Polynorm auf der Position führender Direktlieferanten von Premiumproduzenten.

Positiver Einfluss auf Aktienkurs

Dass die voestalpine nicht mehr auf die Stahlproduktion konzentriert war (Slogan „Nicht mehr Stahl, sondern mehr aus Stahl“), sollte ihre Abhängigkeit vom Stahlzyklus mindern. Analysten, die für Banken und Investoren die Unternehmen bewerten, vermerkten das in ihren Empfehlungen als durchaus positiven Ansatz. Die in der Folge konsequent umgesetzte neue Strategie wirkte sich letztlich auch langfristig positiv auf den Aktienkurs aus.
Zusatz: Im August 2001 verunglückt Dr. Peter Strahammer, seit 1994 Vorstandsvorsitzender, auf tragische Weise tödlich. Ihm folgt Dkfm. Franz Struzl an der Unternehmensspitze nach.

Vor zwei Jahrzehnten begann die voestalpine AG den Weg eines privatisierten, börsennotierten Unternehmens zu beschreiten. Die Serie „IPO 1995 – 20 Jahre an der Börse“ beschreibt markante Stationen auf dem Weg zum international erfolgreichen stahlbasierten Technologie- und Industriegüterkonzern.
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