
Seit Oktober 2016 arbeitet Katharina Steineder als Forschungsingenieurin bei der voestalpine Stahl GmbH im Forschungsbereich der Kaltbandentwicklung. Trotz des jungen Alters hat sie sich im Unternehmen bereits einen breiten Erfahrungsschatz erworben.
Hat Katharina Steineder doch bereits Anfang 2013 ihr Dissertationsprojekt an der TU Graz „Medium Mn-Stähle“ im Auftrag des Konzerns in Angriff genommen. Bevor sie also anfing, war sie in Wahrheit bereits vier Jahre für das Unternehmen tätig, und als es dann um die Entscheidung für die feste Anstellung ging, hat sie sich „sehr bewusst dafür entschieden. Ich wusste ja in welches Team ich komme, und in einem menschlich wie fachlich positivem Umfeld zu arbeiten, ist schon ungeheuer motivierend. Da gibt es einfach auch unter den Kollegen viele Vorbilder, wo man sich denkt: Da möchte ich auch einmal stehen.“
"voestalpine steht mit seinen Produkten sehr gut da, aber man merkt, dass die Konkurrenz nicht schläft. Deswegen finde ich es gut und notwendig, dass immer wieder in den Standort investiert wird, um an der Spitze zu bleiben."
Wertschätzung erarbeitet
Doch auch, dass sie in der Privatwirtschaft landen würde, war während ihres Studiums an der FH OÖ Wels (Entwicklungsingenieurin Metall- und Kunststofftechnik und später am Institute of Materials Science, Joining and Forming der TU Graz) keineswegs eines ausgemachte Sache: „Aber bei einer akademischen Karriere muss man mitunter sehr lange auf Erfolge warten. In der voestalpine hingegen kann ich das Ergebnis meiner Forschung sehen und in Händen halten.“ So ging es Steineder bei der erfolgreichen großtechnischen Umsetzung ihres hochinnovativen Dissertationsprojekts – der glücklichste Moment ihrer Karriere bisher: „Ich wollte schon damals mehr vom Unternehmen sehen, näher an den Problemen des Betriebs sein, auch um zu verstehen, wohin die Forschung gehen muss.“ Mittlerweile kennt man sie im Betrieb und hat längst Vertrauen zu ihrer Expertise: „Das man sich diese Wertschätzung erarbeiten kann, gibt natürlich auch Auftrieb.“
"Ich betreue ein hoch innovatives Projekt, arbeite aber auch an etwas, das schon nahe an der Umsetzung ist. Forschung bei voestalpine hat den Reiz, dass es diese praktische Perspektive gibt."
Praktische Umsetzung
Der Alltag ist freilich ein anderer. Da geht es darum Ergebnisse richtig zu interpretieren, an Meetings teilzunehmen und Präsentationen zu halten, durch Tagungen und Literaturrecherchen immer am neuesten Stand zu bleiben, bis zum Begleiten von kleintechnischen Versuchsdurchführungen an unterschiedlichen Anlagen und dabei auch mit etwas Diplomatie das Vertrauen herzustellen, dass man beherrscht, woran man geforscht hat und die Anlage nicht kaputt macht, lacht Katharina Steineder: „Ich habe aber das große Glück, dass ich zum Einen dieses Zukunftsprojekt meiner Dissertation weiterbetreuen kann, aber dass ich andererseits auch ein Projekt betreue, das schon viel näher an der Marktumsetzung ist. Da geht es um Probelieferungen, wo es wieder ganz andere, sehr spezifische Anforderungen gibt. Eben Dinge, die den Kunden wichtig sind, denen man in der Vorfeldforschung nicht so viel Beachtung schenken kann. Da hilft es dann, nicht nur das Vertrauen der Kollegen zu haben, sondern auch ein bisschen Selbstvertrauen mitzubringen.“

Katharina Steineder arbeitet am Standort Linz als Forschungsingenieurin an der Legierungsentwicklung und Prozessroute für höchstfeste Stähle für die Automobilindustrie.