Frauen in der Technik: Bei voestalpine Böhler Welding ganz selbstverständlich 3 Minuten Lesezeit
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Frauen in der Technik: Bei voestalpine Böhler Welding ganz selbstverständlich

Christopher Eberl
Christopher Eberl ist redaktionell verantwortlich für die Themen am Blog sowie für die Lehrlingswebsite. Mit seinen Geschichten gewährt er tiefe Einblicke in die vielfältige Welt des voestalpine-Konzerns.

Janine K. ist gelernte Zerspanungstechnikerin, Werkmeisterin in technischer Chemie und Umwelttechnik und eine von vielen erfolgreichen Frauen in technischen Berufen bei voestalpine.

Die Rollenvorbilder für Frauen müssen nicht zwangsläufig weiblich sein. Janine K. etwa hat sich an ihrem Großvater orientiert: „Er hat eine Schlosserlehre gemacht und dann in der Konstruktion gearbeitet, das fand ich sehr interessant.“ Schon bald war die junge Steirerin sicher, dass eine Lehre auch für sie das Richtige sein würde. Denn der Weg zum Beruf war in ihren Augen zugleich der Pfad in Richtung Unabhängigkeit. Instinktiv tendierte Janine zur Technik, bereitete die Entscheidung für ihr künftiges Fachgebiet aber gründlich vor: „Ich habe viele Jobprofile gelesen und mich im Bekannten- und Verwandtenkreis umgehört“, erzählt Janine, die danach mit einer Lehre zur KFZ-Mechanikerin liebäugelte – und eine herbe Enttäuschung erlebte. Die Werkstätten, bei denen sie sich bewarb, waren allesamt weder auf die Mitarbeit von Frauen ausgerichtet noch willens, die erforderlichen Sanitäranlagen bereitzustellen.

Janine K, gelernte Zerspanungstechnikerin, Werkmeisterin in technischer Chemie und Umwelttechnik bei voestalpine Böhler Welding Austria

Leidenschaft für Technik

Janine sah sich nach einer Alternative um und fand sie in der Zerspanungstechnik. Wie Sonja Pichler – Leiterin Human Resources bei ihrem späteren Arbeitgeber voestalpine Böhler Welding Austria – als Expertin für Bildungs- und Karrierewege weiß, hat Janine damit genau das Richtige getan: „Wichtig ist, sich nicht beirren zu lassen. Wenn Frau in der Technik ihre Leidenschaft und Zukunft sieht, sollte sie den Weg einschlagen. Denn nur was man gern macht, macht man gut, und dann werden sich Berufswege und Karrierewege automatisch ergeben.“ Das Wichtigste sei, zu sich selbst und seinen Fähigkeiten stehen. Damit räume man bereits viel Zweifel aus dem Weg – eigenen wie auch den von außen.

Janine K, gelernte Zerspanungstechnikerin, Werkmeisterin in technischer Chemie und Umwelttechnik bei voestalpine Böhler Welding Austria

Eine Frage der Chemie

Frei von Selbstzweifel ließ sich Janine auf das Abenteuer Lehre ein, in deren Mittelpunkt in ihrem Fall die Qualitätssicherung stand. Nach erfolgreichem Abschluss wechselte sie mehrmals den Job. Ganz bewusst, um ihren Erfahrungshorizont möglichst weit aufzuspannen. Auf ihrer planmäßigen Jobrotation gelangte sie 2017 zur voestalpine Böhler Welding Austria in Kapfenberg, die der Zerspanungstechnikerin nach den ersten Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit ein unwiderstehliches Angebot machte: Die Ausbildung zur Werkmeisterin in technischer Chemie und Umwelttechnik, die Janine unlängst abgeschlossen hat. Als solche arbeitet sie wie gehabt in der Qualitätssicherung. Aber auf ganz andere Weise als früher: „Der Unterschied ist, dass ich keine Bohrungen, Passungen oder Gewinde vermesse, sondern die chemische Zusammensetzung von Schweißgut bestimme.“

Frau sein? Kein Problem

Das ist abwechslungsreicher als es klingt: „Ich arbeite teils am PC, bin in der Produktion unterwegs und analysiere Rohstoffe und Fertigprodukte im Labor, was ich besonders gern mache.“ Was die Arbeit so spannend mache, sei die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachbereichen und Abteilungen, sagt Janine: Ohne viel aktive Kommunikation seien die täglichen Herausforderungen nicht zu meistern. Was für sie hingegen noch nie eine Herausforderung dargestellt hat, ist die Arbeit als Frau in einer ehemals reinen Männerwelt: „Ich bin immer und überall gut aufgenommen worden. Es ist noch nie ein Problem oder Nachteil gewesen, dass ich als Frau in einem technischen Beruf arbeite.“

Janine K, gelernte Zerspanungstechnikerin, Werkmeisterin in technischer Chemie und Umwelttechnik bei voestalpine Böhler Welding Austria

Gleiche Chancen für alle

Umgekehrt ist es bei ihrem Arbeitgeber voestalpine Böhler Welding Austria aber auch nichts Außergewöhnliches, dass Männer als Buchhalter in eine früher eher weibliche Berufsrolle schlüpfen. In der Unterstützung und Förderung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter macht das Unternehmen jedenfalls mit voller Absicht keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, unterstreicht HR-Leiterin Sonja Pichler: „Für jede und jeden gelten dieselben Voraussetzungen und Möglichkeiten. Wir bieten jeder und jedem dieselben Entwicklungsmöglichkeiten.“

"Ich denke, die Besonderheit ist, dass wir keine Unterschiede zwischen Frau und Mann machen. Für jede und jeden gelten dieselben Voraussetzungen und Möglichkeiten. Wir haben Männer in „klassischen“ Frauenberufen wie Buchhaltung und umgekehrt Frauen in „klassischen“ Männerberufen wie Elektrotechnik und bieten jeder und jedem die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten."
Sonja Pichler, MsC, HR-Leiterin, voestalpine Böhler Welding Austria GmbH
Christopher Eberl