Insgesamt 120 Jahre Betriebszugehörigkeit im Ybbstal 4 Minuten Lesezeit
Karriere

Insgesamt 120 Jahre Betriebszugehörigkeit im Ybbstal

Christopher Eberl
Christopher Eberl ist redaktionell verantwortlich für die Themen am Blog sowie für die Lehrlingswebsite. Mit seinen Geschichten gewährt er tiefe Einblicke in die vielfältige Welt des voestalpine-Konzerns.

Vier Generationen in einem Unternehmen – die Familie Barton kann aktuell mehr als 120 Jahre Betriebszugehörigkeit in den Böhler-Betrieben im Ybbstal nachweisen. Ein Bericht übers Mopedfahren, Materialprüfung und Familiengespräche.

1960, vor 52 Jahren, wurde Johann Wieland „BÖHLERianer“. Mit seinem Eintritt in die Werke im Ybbstal begründete er eine Dynastie – von der er allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nichts ahnte.

 

Uropa Johann Wieland (1963)

Uropa Johann W. (1963)

Eine Generationenfrage

Sieben Familienangehörige der Familie Barton bringen es in vier Generationen mittlerweile auf mehr als 120 Betriebsjahre bei voestalpine BÖHLER Profil und voestalpine Precision Strip. Jahrzehnte, die mit Anekdoten und Erinnerungen gefüllt sind – z. B., wenn sich Uropa Johann lebendig an die oft strapaziösen Fahrwege erinnert:

"Wir sind mit dem Moped zur Schicht. Jahrein, jahraus, bei jedem Wetter. Manchmal war es so kalt, dass wir das Moped geschoben haben."
Johann W. (88)

Vor allem, wenn Opa Josef B. (73) in derselben Schicht arbeitete, war die gemeinsame Anfahrt eine praktische Lösung. Auch der „andere Opa“ (Familienverhältnisse sind manchmal schwer durchschaubar) arbeitete im Bruckbacher Werk und fuhr oft gemeinsam mit Josef zur Schicht. Bei den fließenden Generationenübergängen kam es sogar vor, dass Vater und Sohn gemeinsam arbeiteten.

 

Siegfried Barton in der Adjustage-Mannschaft (2015)

Siegfried B. in der Adjustage-Mannschaft (2015)

 

„Ich habe manches Mal mit Vater Josef an der Trennmaschine gearbeitet“, erinnert sich Siegfried (46). Trotzdem: Niemand im Werk vergleicht die Leistungen der Generationen miteinander.

"Die Kolleg:innen fragen aber durchaus nach dem Urli-Opa und dem Opa, wie es ihnen geht – da spürt man die Mischung aus zwei Traditionen, BÖHLER und Barton."
Nina B. (21)

Ausfunker und Werkstofftechnikerin

Über die vier Generationen hinweg hat sich selbstverständlich einiges verändert. Opa Josef erinnert sich an seine Aufgabe, anhand des Funkenbilds von Metallresten den Stahl zu erkennen, um ihn sortenrein recyceln zu können: „‚Ausfunken‘ hieß das bei uns.“ Für Enkelin Nina ist diese Schleifprobe ein Ding aus ferner Zeit: „Ich habe davon in der Berufsschule gehört, aber diese Probe ist längst von der Spektralanalyse abgelöst: Du hältst das Gerät drauf und es zeigt dir genau, was drin ist.“

 

Josef Barton an der Trennmaschine (2005)

Josef an der Trennmaschine (2005)

 

Auch über die Prüfverfahren hinaus hat sich in den Jahrzehnten einiges geändert, stellen Opa Josef, Vater Siegfried und Sohn Daniel B. (23) gemeinsam fest. Etwa beim Gesundheitsschutz, wo Absauganlagen, Hebegeräte und andere Unterstützung bei körperlich schweren Tätigkeiten die Arbeitsplätze verbessern. Andere Anlagen und Konstruktionen weisen jedoch durchaus eine längere Betriebszugehörigkeit als die vier Generationen der Bartons auf. „Was Uropa Johann bereits im Werk gesehen hat und über Jahrzehnte durchhielt, leistet noch heute zuverlässig seine Arbeit, z. B. die Walzenständer“, bestätigt der gelernte Maschinenbauer Daniel.

Bandstahl und Lehrausbildung

Bernhard B. führt die Familientradition in der Nachbargesellschaft voestalpine Precision Strip fort – ebenfalls einstmals ein voestalpine-BÖHLER-Betrieb. Er bringt es mittlerweile auf 27 Jahre Betriebszugehörigkeit, nach einer Lehre als Maschinenschlosser und Betriebselektriker erst in der Rillen- und Schneidlinienfertigung, seit 2021 in der Lehrlingsausbildung.

 

Bernhard Barton (BÖHLERianer seit 1994)

Bernhard B. (BÖHLERianer seit 1994)

 

Warum er nicht auch bei voestalpine BÖHLER Profil tätig ist? „Ich bin sozusagen ein ‚Scheidungskind‘ aus der Trennung des Unternehmens und bin so nach Böhlerwerk und nicht nach Bruckbach gekommen.“ Als Lehrausbilder kümmert er sich nun um weitere Generationen BÖHLERianer – und vielleicht sogar bald um ein weiteres Familienmitglied im Unternehmen: Tochter Lisa-Marie sucht ihren Weg nach guter Familientradition auch bei voestalpine Precision Strip. Die 18-Jährige ist sehr zur Freude des Vaters metall-affin und schnuppert in diesem Jahr in die Gesellschaft in Böhlerwerk hinein.

Derweil schließt sich Ybbs-abwärts ein familiärer Kreis: Nina B. zieht es als Werkstofftechnikerin zur Qualitätssicherung von voestalpine BÖHLER Profil – eben dorthin, wo vor Jahrzehnten der BÖHLER-Arbeitsweg von Uropa Johann begann.

 

Vier Generationen innerhalb der Böhler-Werke

Anlässlich des 150-Jahre-Jubiläums der BÖHLER-Produktion zeigten sich alle vier Generation ihre (ehemaligen) Arbeitsplätze: Johann W. (88 Jahre, BÖHLER von 1960 bis 1991), Josef B. (73, BÖHLER von 1976 bis 2007), Siegfried B. (46, BÖHLER von 2003 bis 2017), Daniel B. (23, BÖHLERianer seit 2014), Nina B. (21, BÖHLERianer seit 2016).

Christopher Eberl

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