voestalpine Partner von zukunftsweisendem Forschungsprojekt SPIRIT 2 Minuten Lesezeit
Innovation

voestalpine Partner von zukunftsweisendem Forschungsprojekt SPIRIT

Viktoria Kaar
Redaktionell verantwortlich für die Themen am Blog, recherchiert und schreibt Viktoria Kaar auch selbst und gibt mit Geschichten Einblicke in den voestalpine-Konzern.

Das Forschungsunternehmen PROFACTOR hat das dreijährige EU-Forschungsprojekt SPIRIT an Land gezogen. Gemeinsam mit acht Partnern aus Wissenschaft und Industrie, unter anderem mit voestalpine Böhler Aerospace, FACC und Fiat Research soll eine neue Generation von Inspektionsrobotern entstehen.

Das im Rahmen des Horizon 2020 Programms geförderte EU-Projekt namens „SPIRIT“ hat sich zum Ziel gesetzt, einen Roboter zu entwickeln, der in der Industrie für völlig unterschiedliche Inspektionsaufgaben eingesetzt werden kann – und zwar ohne Programmierung. Die Entwicklung zielt auf die Unabhängigkeit von spezifischen Prüfaufgaben ab, sodass ein Prüfroboter mit relativ geringem Aufwand an die jeweiligen Aufgaben angepasst werden kann.

voestalpine als Partner mit an Board

Partner des Projekts sind bereits zahlreiche namhafte Konzerne aus Wissenschaft und Industrie, darunter auch die voestalpine Böhler Aerospace. Der international führende Zulieferer von höchstbeanspruchten Luftfahrtschmiedeteilen (u. a. Flugzeugstrukturteile, Triebwerks- und Fahrwerkskomponenten) hat sich zum Ziel gesetzt, eine Prüfzelle zur automatisierten Prüfung von Schmiedeteilen auf Oberflächenrisse zu entwickeln. Dafür wird eine entsprechende Versuchsanlage in Deuchendorf aufgebaut, an der die Technologie ausführlich getestet werden kann.

Flexibilität und Kostenersparnis durch Automatisierung

Das Ziel des Projekts ist klar: weg vom zeitaufwendigen und teuren Programmieren, hin zum einfachen Konfigurieren einer Aufgabe für die Maschine. PROFACTOR hat bereits langjährige Erfahrung sowohl mit industrieller Bildverarbeitung zur Qualitätskontrolle als auch mit Robotik. In den letzten Jahren widmete sich das Unternehmen der Verknüpfung von Inspektion und Robotik. Im Projekt SPIRIT soll ein Roboter entstehen, der mit unterschiedlichsten Inspektionssystemen wie
• Kameras zur Oberflächenkontrolle,
• Wärmebildkameras für Rissprüfungen,
• Röntgensensoren oder
• 3D-Sensoren zur Vollständigkeitskontrolle bestückt werden kann.

"Wir entwickeln die Software, die dem Roboter eine automatische Pfadplanung für die unterschiedlichen Prüfaufgaben ermöglicht."
Christian Eitzinger. Er leitet die Abteilung Machine Vision bei PROFACTOR

Das System wird lediglich mit den CAD-Daten der Arbeitszelle – um Kollisionen zu vermeiden – und dem CAD-Modell des Bauteils gespeist und berechnet automatisch und je nach Sensorik und Prüfaufgabe den Pfad für den Roboter. Zusätzlich soll das System mittels reaktiver Pfadplanung in Echtzeit auf nötige Optimierungen reagieren können. Das ist bei Abweichungen des CAD-Modells vom tatsächlichen Bauteil – etwa durch Verformungen – der Fall.

Neben den bereits bestehenden Industriepartnern des Forschungsprojekts soll das System zukünftig vielen weiteren Unternehmen – auch kleinen und mittleren – zu Gute kommen, die sich eine Automatisierung wegen kleiner Losgrößen und der bislang oft noch teuren Programmierung von Robotern nicht leisten können.

Mehr Informationen: www.spirit-h2020.eu