
Was der Anbau von Orangen mit Stahlprodukten der voestalpine in Brasilien zu tun hat, erklärt uns Mário Júnior. Er verantwortet die Produktionsanlagen der voestalpine Meincol II in Brasilien und ist auch für den aktuellen Ausbau des Standortes verantwortlich.
Vor wenigen Jahren steckte Brasilien noch in einer Rezession, doch nach dem Covid-bedingten Einbruch 2020 ging es in dem südamerikanischen Land voriges Jahr schließlich wieder aufwärts. Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) rechnet für 2021 mit einem Wirtschaftswachstum von 5,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Einer der Treiber dafür ist der Landwirtschaftssektor und davon profitiert auch der Rollform-Spezialist voestalpine Meincol.

Werksleiter Mário Júnior S. und Produktionsleiter Heriberto R. vor dem neuen Meincol II-Fabriksgelände.
Wachsender Agrarsektor
Brasilien ist mit einer Ackerfläche von 5,5 Mio. km2 einer der weltgrößten Produzenten von Agrarprodukten. Zum Vergleich: Die Gesamtfläche aller EU-Länder gemeinsam beläuft sich auf 4,2 Mio. km2. Die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln steigt weiter und davon kann auch Brasilien profitieren.
So ist das Land etwa beim Anbau von Orangen mit Abstand die Nummer eins: Laut U.S. Department of Agriculture (USDA) wurden in Brasilien 2020/21 rund 15,9 Mio. t Orangen produziert. In China (Platz zwei) waren es „nur“ 7,5 Mio. t. Auch im Produktionsranking von Zucker und Soja liegt Brasilien im internationalen Vergleich auf Platz eins, bei Geflügel auf Platz zwei und bei Mais auf Platz drei. „Und der Agrarsektor hat noch immer nachhaltiges Wachstumspotenzial“, erklärt der Werksleiter von Meincol II, Mário Júnior S.
Wichtiger Lieferant für Agrasektor
Was das mit voestalpine in Brasilien zu tun hat? Eben für diesen Agrarsektor ist voestalpine Meincol ein wichtiger Lieferant, denn das Unternehmen produziert unter anderem Spezial- und Standard-Rohre sowie Systemkomponenten für Fahrerkabinen von landwirtschaftlichen Maschinen wie Traktoren oder Mähdreschern. Wichtige Abnehmer sind also die Hersteller dieser Produkte. Zum „Who is Who“ zählen zahlreiche, namhafte Premiumkunden. „Abgesehen davon wächst in Brasilien auch der Solarsektor mit Kunden die Solartracker herstellen.“, ergänzt Mário Júnior.
"Das Team hat großartige Arbeit geleistet und alle Schwierigkeiten gemeistert."
voestalpine Meincol-Ausbau in Forqueta
2008 hatte die Metal Forming Division das brasilianische Familienunternehmen Meincol Distribuidora de Acos gekauft. Fünf Jahre später erfolgte mit Meincol II in Forqueta – einem neuen Werk 7 km vom Stammwerk Meincol I entfernt – der erste Ausbauschritt. Nun wurde Meincol II um weitere 8.000 m2 auf insgesamt 20.000 m2 erweitert. Für die Produktion von Komponenten für Traktoren kommen zwei neue Lasermaschinen zum Einsatz. Dementsprechend gestiegen ist auch der Personaleinsatz: Sechs zusätzliche Kolleg:innen arbeiten mit den neuen Lasermaschinen, weiters wurden bzw. werden ab Mai noch zwei Brückenkranführer und zwei Wartungstechniker dazu kommen. Insgesamt wird voestalpine Meincol II damit in Kürze knapp mehr als 100 Mitarbeiter:innen beschäftigen.
„Die größte Herausforderung im Zuge der Produktionserweiterung bestand in der Kombination von Bau und laufendem Betrieb“, so Mário Júnior. Die Belegschaft habe während der Bauarbeiten mit vielen Einschränkungen zurechtkommen müssen, wie etwa dem Ausfall von Ladetoren und Brückenkränen. Doch schließlich konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden und der vollständige Betrieb wird in den nächsten Tagen starten. „Das Team hat großartige Arbeit geleistet und alle Schwierigkeiten gemeistert“, ist Mário Júnior von seinen Kolleg:innen begeistert.
voestalpine Meincol II expandiert
- Erweiterung der Produktionsfläche um 8.000 auf 20.000 m2
- 10 zusätzliche Jobs
- 2 neue Lasermaschinen
- Produktionsschwerpunkt: Bauteile für Fahrerkabinen