
Seit November 2015 arbeitet das neue Grobblech-Walzgerüst der voestalpine. Das Wichtigste: Es arbeitet stabil und präzise, zur Zufriedenheit von Betreibern und Kunden.
Pünktlich wurde am 16. November 2015 das neue Grobblech-Walzgerüst in Betrieb genommen. Nach nur vier Wochen Umbaustillstand war das neue Kernaggregat der Grobblechproduktion montiert und bereit für die ersten Testwalzungen. Gut doppelt so lange hätte es gebraucht, wenn nicht das Projektteam der voestalpine Grobblech GmbH selber die Ausführung in die Hand genommen hätte.
Adieu, altes Walzgerüst!
Es musste Hand an das alte Gerüst gelegt werden: Seit 1958 leistete der Vorgänger seine Dienste und hatte dabei 25 Millionen Tonnen Brammen zu Grobblech gewalzt. Das ging an die Substanz. Risse im Kernstück des Walzgerüsts, dem Ständer, schwächten das Aggregat und forderten einen umgehenden Austausch. Schon Monate vor dem dafür festgelegten Zeitpunkt stand das alte Gerüst Seite an Seite mit seinem Nachfolger; nur 100 Meter entfernt wurde das neue Gerüst komplett montiert, um die Funktionsfähigkeit im Probebetrieb testen zu können. Bereits vier Jahre im Voraus waren Komponenten geordert worden, die lange Lieferzeiten erfordern, wie z. B. die Stützwalzen.
Mit Weltrekord montiert
Vom Oktober 2014 bis Oktober 2015 entstand am Vormontageplatz das neue Gerüst, einschließlich aller mechanischen Teile, Anbauten und der Sicherheitseinrichtungen. Die Tests verliefen zur vollsten Zufriedenheit des Teams, so dass anschließend zum sportlichsten Teil des Vorhabens übergegangen werden konnte: Dem Abriss des alten und der Verlagerung des neuen Gerüsts auf den endgültigen Platz. 31 Tage Montagezeit für das 3.000-Tonnen-Gerüst, Weltrekord!
Hochpräzise – hochzufrieden!
Es ist nicht allein die Präzision dieses Husarenstückes, die Christian Fischer, Marketingleiter bei voestalpine Grobblech, erfreut. Die Parameter der Leistungen des neuen Walzgerüsts in den vergangenen sieben Monaten sind ein weiteres Schulterklopfen für das Team. „Die Anlage konnte schnell hochgefahren werden und stand ebenso schnell zur vollen Verfügung“, lobt Fischer. Auch das neue Feature Walzenverschiebung haben die Mitarbeiter im Griff; mit seiner Hilfe wuchs die Präzision, mit der Planheit und Dicke der Bleche eingestellt werden. Die Kunden der voestalpine Grobblech zeigen sich beeindruckt von der Performance des neuen Walzgerüstes.
8.000 Tonnen Kraft
Die Leistungsfähigkeit des neuen Walzgerüsts basiert auf der Bereitschaft der Mitarbeiter, die Aufgaben selber in die Hand zu nehmen und sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Gerade die komplett erneuerte Automatisierung verlangt nach einer umfassenden Einschulung. Mit großer Kraft widmen sich alle Beteiligten der neuen Aufgaben – eingeschlossen das neue Walzgerüst, das jetzt mit der gewaltigen Walzkraft von 8.000 Tonnen an die Arbeit geht. Dementsprechend wurden die neuen Ständer mit einer doppelt so hohen Steifigkeit ausgestattet – eine weitere Basis für die Präzision.
- 31 Tage dauerte der Neubau des Walzgerüsts
- maximale Walzkraft 8.000 Tonnen
- 22 Kilometer Kabel und 21 Kilometer Rohre wurden verlegt
- 200 Tonnen wog das „abgespeckte“ Gerüst, das vom Vormontage- zum Einsatzort transportiert werden musste
- 2 x 7.200 kNm (Kilonewtonmeter) beträgt das Antriebsmoment des Walzgerüsts
- Teile des Walzgerüsts stammen aus Südkorea, China, den USA, Deutschland und Österreich