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voestalpine eröffnet zukunftsweisende Forschungsanlage für High-Tech-Stähle in Donawitz

22. Mai 2019 | 

Leicht und fest zugleich, ideal zu verarbeiten und recyclingfähig: Stahl ist ein Zukunftswerkstoff, dessen kontinuierliche Weiterentwicklung die Grundlage neuer Mobilitäts-, Energie- oder Infrastrukturkonzepte darstellt. In einer weltweit einzigartigen Pilotanlage erforscht die voestalpine in Leoben-Donawitz ab sofort die Produktion neuer Hochleistungsstähle, die von den steirischen Konzerngesellschaften zu Spezialschienen, Qualitätswalzdraht und höchstbelastbaren Ölfeldrohren weiterverarbeitet werden. Mit einer Investitionssumme von über 18 Millionen Euro ist das „Technikum Metallurgie“ – ein komplettes Stahlwerk im Kleinformat – die bislang größte Forschungsinvestition an diesem Standort. Die voestalpine baut damit ihre weltweite Technologieführerschaft bei anspruchsvollsten Produktlösungen aus Stahl weiter aus.

In der Automobilindustrie sorgen neue, höchstfeste Stähle für weniger Gewicht und gleichzeitig höhere Sicherheit im Fahrzeug. Im Bahnverkehr sind es hochbeanspruchbare High-Tech-Stähle, die Schienen und Weichen bis zu doppelt so lang befahrbar machen als bisher — das wirkt sich neben einer höheren Streckenverfügbarkeit durch verringerten Materialeinsatz auch positiv auf die Ökobilanz aus.

eder

Die voestalpine erzielt heute zwei Drittel des Konzernumsatzes aus der Verarbeitung von Stahl zu anspruchsvollen Komponenten und Systemlösungen, etwa für die weltweite Automobil-, Bahninfrastruktur- oder Luftfahrtindustrie. Mit der Forschungsanlage Technikum Metallurgie eröffnen wir uns völlig neue Möglichkeiten in der Entwicklung zukunftsweisender Stahlsorten, die die Voraussetzung für die hohe Qualität unserer Endprodukte bilden.

Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender voestalpine AG

Werkstoffe der Zukunft aus dem Forschungs-Stahlwerk „TechMet“

Während die bestehenden Produktionsanlagen der Metal Engineering Division in Leoben-Donawitz auf Mindestmengen von 68 Tonnen ausgelegt sind, erfolgt die Entwicklung noch leichterer, reinerer und hochfesterer Stähle im Technikum Metallurgie in kleinen Einheiten von bis zu fünf Tonnen.

Franz Kainersdorfer, Vorstandsmitglied voestalpine AG und Leiter Metal Engineering Division

Die neue Forschungsanlage bietet uns eine ideale Testumgebung, um unsere Stähle rasch an die Bedürfnisse unserer Kunden und geänderte Marktanforderungen anpassen zu können. Die einzigartige Anlagenkonfiguration – wir haben ein komplettes Stahlwerk im Kleinformat gebaut – ermöglicht uns gleichzeitig, die dort gewonnenen Ergebnisse direkt auf die Großanlagen zu übertragen.

Franz Kainersdorfer, Vorstandsmitglied voestalpine AG und Leiter Metal Engineering Division

Die Produktentwicklung im Technikum Metallurgie erfolgt über eine CO2-reduzierte Route: Als Energieträger für die Erschmelzung des Vormaterials dient elektrischer Strom aus erneuerbaren Energien, wodurch mindestens 2.800 Tonnen CO2 pro Jahr am Standort eingespart werden. Für die Lieferung der Kernkomponenten – neben den Schmelzöfen auch eine Stranggussanlage – hat ein steirischer Anlagenbauer mit Sitz in Bruck an der Mur verantwortlich gezeichnet. Angesiedelt ist das 2.800-m2-große Forschungszentrum im ehemaligen, fast 100 Jahre alten Gießereigebäude am Standort Leoben-Donawitz, das nun umfassend renoviert wurde.

voestalpine in der Steiermark

Drei von vier Divisionen des voestalpine-Konzerns – High Performance Metals Division, Metal Engineering Division und Metal Forming Division – leisten in der Steiermark mit dreizehn Produktionsgesellschaften und einer Holding an neun Standorten einen zentralen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Rund 9.700 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2017/18 einen Gesamtumsatz von 3,7 Mrd. Euro. Das Investitionsvolumen in den letzten zehn Jahren betrug 1,9 Mrd. Euro, die Exportquote belief sich auf rund 86 Prozent. In den Ausbildungsbetrieben der voestalpine finden in der Steiermark insgesamt etwa 400 Lehrlinge in 20 Berufen konkrete Zukunftsperspektiven.

Metal Engineering Division

Die Metal Engineering Division des voestalpine-Konzerns ist globaler Marktführer für Bahninfrastruktursysteme und der zugehörigen Signaltechnik (Railway Systems) sowie europäischer Marktführer für Qualitätsdraht. Zudem gilt die Division als führender Anbieter bei Nahtlosrohren und hochqualitativen Schweißzusatzwerkstoffen. Die Kunden stammen aus der Bahninfrastrukturindustrie, der Öl- und Gasindustrie, der Maschinenbau- und Automobilindustrie sowie der Bauindustrie. Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte die Division mit ihren Geschäftsbereichen Steel, Railway Systems, Wire Technology, Tubulars und Welding Consumables einen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro, davon über 40 % außerhalb Europas. Die Division erwirtschaftete damit ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 372 Mio. Euro und beschäftigte weltweit rund 13.500 Mitarbeiter.

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von annähernd 13 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von knapp 2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 51.600 Mitarbeiter.